Kapitel 3

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Die Tür war von innen mit blauem
Samt ausgeschlagen; das errinerte ihn ein wenig an diese alten
James-Bond-Filme, an die Tür zu Ms Büro. Hinter der Tür lag ein mittelgroßer
Raum ohne Fenster, wie die anderen Räumen hatte er dunklen Parkettboden und
eine elegante, an die Renesaince angelehnte Tapete mit Stuck, doch ansonsten
war der Raum ganz anders ausgestattet als die Zimmer die Theo bisher im Haus
gesehen hatte. Im Gegensatz zu den Besprechungszimmern und AufentaltsräumenAufenthaltsräumen
mutete dieser Raum eher an wie eine Kommando-Zentrale. An der Wand gegenüber
der Tür hingen sechs große Flachbildschirme
in zwei Dreierreihen; auf den meisten wurden Informationen angezeigt die
ähnlich denen waren die sich in der Akte befunden hatten. Auf einem wurden
geografische Daten und eine Stadtkarte, sowie ein 3D-Modell eines Wolkenkratzers
Hochhauses angezeigt. Auf einem
anderen liefen Live-Übertragungen. Sie zeigten ein ForierFourier
oder eine Lobby, eine Straße mit Fokus auf dem Eingang zu einem Hotel, sowie
eine Aufzeichnung eines Flachdaches eines drei-stöckigen Hauses auf dem sich
eine Gruppe von Leuten befand. Weiterhin befanden sich im Raum drei
Schreibtische die in einer Linie aufgereiht waren, so ausgerichtet das
diejenigen die dahintersaßendahinter saßen
auf die Flachbildschirme auf der Wand schauen konnten. Auf den Tischen standen
Computerbildschirme und Tastaturen auf denen die Männer, die an den Tischen
saßen, in atemberaubender Geschwindigkeit tippten. Einer der drei Männer war
der große Holländer der Theo schon zuvor aufgefallen war. In der hinteren Ecke,
links von Theo war eine Sitzgruppe aus drei hohen Ledersesseln. In einem von
diesen saß die Italienerin, die Beine übereinander geschlagen. Sie trug eine
burgunderrote Dreiviertelhose, ein schwarzes, ärmelloses Top und schwarze
Sandalletten mit einer filligranen goldenen Schnalle an jedem Schuh. Ihre
schwarzen Haare waren zu einem gewollt lockeren Dutt zusammengesteckt und ihre
tiefgrünen Augen musterten ihn. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er bestimmt schon
zwei Minuten im Tührahmen stand und den Raum betrachtete. Hastig setzte er sich
in Bewegung und trat zur Seite um seine Tante hinein zu lassen, die die Tür
wieder hinter sich schloss.

"Theo, darf ich
vorstellen", setzte Beátrice an und wies auf die Italienerin," Contessa
Saffira di Pelluetta." "Freut mich, Signora", sagte Theo und
hoffte im selben Moment die Anrede nicht mit der spanischen Version verwechselt
zu haben. Falls dem so war lies die Contessa es sich jedenfalls nicht anmerken,
"Angenehm.", war alles was sie zurückgab. "Und das ist",
fuhr Beátrice fort und deutete auf den Holländer, "Baron
Jacob van de Maark." Er war so in seine Arbeit vertieft, dass
er sie gar nicht registrierte, sodass die Herzogin noch einmal mit einem
bestimmten "Jacob!" auf sich aufmerksam machte. Er schrak hoch:
"Oh Verzeihung Madam", reagierte er und dann an Theo: "Freut
mich, du musst der Neffe sein. Nenn mich doch bitte einfach Jacob, ich hab's
nicht so mit den Titeln." Das war das erste halbwegs Normale was Theo seit
einem Monat gehört hatte und damit verdiente Jacob definitiv Pluspunkte.
"Nun gut", schaltete sich seine Tante wieder ein, "genug
der Vorstellungsrunde. Jacob wo stehen wir?" "Wir wären soweit
Madam", erwiederteerwiderte
Jacob, der nun wieder vor seinem Rechner Platz genommen hatte. "Wir haben
je ein Observierungsteam auf den umliegenden Dächern, drei SUVs auf
Bereitschaft falls er zu fliehen versucht und Backup-Agenten die undercover im
ganzen Erdgeschoss des Gebäudes verteilt sind", informierte di Pelluetta
von ihrem Sessel aus. Theo verstand gar nichts. "Sehr gut. Sind wir sicher,
dass er es ist?", wollte Beátrice
wissen. Nun schaltete sich der Mann am Tisch links von Jacob ein: "Wir
haben seine Transaktionen bis auf ein verstecktes Konto einer Privatbank nahe
dieses Hotels in London verfolgt. Gestern wurde das gesamte Geld abgehoben und
einer seiner Decknamen wurde genutzt um ein Flugticket nach Mexiko City für
heute um 16:00 Uhr Ortszeit ab Heathrow zu buchen. Die Suchalgorythmen haben
sein Gesicht gestern Abend auf einer Überwachungsaufnahme entdeckt, er wurde
mit 87% Sicherheit identifiziert. Offenbar hat
er unter falschem Namen in diesem Hotel eingecheckt. Wir sind uns sicher,
dass er es ist." "87%, in Kiew
waren es 90 und am Ende hatten wir einen Lockvogel mit Diplomatenstatus
gefangen genommen und ein ungeheuren Aufwand einen Konflikt mit der
ukrainischen Regierung abzuwenden.", sagte
Beátrice, "Charleston ich hoffe für sie und ihre Abteilung es ist der
richtige..." Langsam hatte Theo genug davon, ignoriert zu werden:
"Entschuldigung, aber könnte mich bitte jemand aufklären?!", fragte
er gereizt. "Sicher", gab seine Tante zurück, "du
bist heute hier um einen Einsatz zu verfolgen. Wie du weißt stehen wir in
Konkurrenz mit anderen Adelshäusern. Wir führen ständig Operationen wie diese
durch um die Oberhand zu gewinnen. Der Mann den wir hier versuchen festzunehmen
heißt Devan Starkow. Er ist leitender Agent unseres mächtigsten Konkurrenten
und wir versuchen seit drei Jahren ihn zu kriegen. Abgesehen davon, dass es
bedeutend wäre so ein hohes Mitgliede des
gegnerischen Hauses außer Gefecht zu setzen ist er im Besitz von prekären
Informationen über uns. Durch unsere Hetzjagd war er bisher noch nicht in der
Lage sie an den Konkurrenten zu übermitteln aber sie machen ihn zu einer
Zeitbombe. Unsere größte Hilfe bei seiner Verfolgung ist das Geld das er uns
zusammen mit den Informationen gestohlen hat. Wir verfolgen diese Summe rund um
die Welt und zur Zeitzurzeit
befindet sich ein Großteil in London. Doch er ist gut. Sehr gut so gar. Er hat
uns schon oft getäuscht, deshalb ist dieser Zugriff besonders wichtig..."
PING PING PING Ein Signalton ertönte "Er kommt, die Kamera im Fahrstuhl
hat in erErkannt",
meldete van de Maark. Saffira stand plötzlich neben Jacob, sie muss
herübergelaufen sein während Theo Beátrice zugehört hatte, und sprach in ein
Headset: "Alle Agenten auf Standby. Er
ist unterwegs. Lobby 1, Taser durchladen, je schneller wir ihn sicher haben
desto besser" "TASER?!", Theo war verblüfft das diese Leute mal
eben schnell die Festnahme eine Person unter Verwendung von Waffengewalt
anordneten. "Komm runter", war alles was Saffira antwortet, sie war
absolut fokusiertfokussiert.
Ein strenger Blick der Herzogin gab ihm zu verstehen sich jetzt nicht
einzumischen. "Fahrstuhl öffnet", kam es von Jacob. Daraufhin gab
Saffira an ihre Teams weiter: "Er kommt, höchste AlarmbereitschsaftAlarmbereitschaft
für alle Teams, Lobby 1, 2 und 3 Zugriff nach Plan starten." Im nächsten
Moment zoomte die Lobbykamera auf dem Flachbildschirm auf den
Fahrstuhl. Die Türen glitten auseinander und Theo sah einen einzelnen Mann
darin stehen. Das seltsame war, dass der Mann direkt in die Kamera zu blicken
schien. Nein, Theo war sich sicher der Mann sah in die Kamera und er grinste.
"Er weiß, dass wir da sind!", rief Theo. Im nächsten Moment funkte
eines der Teams:" Hier Lobby 1. Haben Sichtkontakt. Zielperson trägt einen
Aktenkoffer bei sich." Saffira gab zurück: "Moment. Haben Grund zur
Annahme, dass er mit uns rechnet, Lage sondieren. Nicht zugreifen. Ich
wiederhole..." Was als nächstes geschah sah Theo auf den Bildschirmen,
noch bevor ein Team es durchgeben konnte: Der Mann zog sein Smartphone hervor
und gab schnell etwas ein. Plötzlich sprangen alle, die in der Lobby saßen, auf
und strömten zum Ausgang, Theo verlor den Mann im Getümmel. "Was ist da
los?!", rief Beátrice. "Er hat den Feueralrarm
ausgelöst.", antwortete Jacob, "Ich
hab ihn verloren. Er ist..." Im nächsten Moment fingen im ganzen Haus an
Sirenen zu heulen
und im Kommandoraum brach die Hölle los...

De La Pallée - reich, mächtig, unberechenbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt