11-/Für den Bruchteil einer Sekunde

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Dabi POV

Es ist schon ein paar Minuten her, in denen wir uns angeschwiegen haben, ich habe auf seine Aussage hin nichts erwidert, ich wüsste nicht was.
Ich meine, es mag vielleicht auch so sein, aber das wir anderen uns überhaupt keine Sorgen machen würden... Also ich mache mir sorgen.
Keine Ahnung was die anderen denken, wie sie das alles hier empfinden und ob es sie überhaupt interessiert...

Aber Ich mache mir aufjedenfall Sorgen um ihn.

Nach einer kleinen Ewigkeit, stehe ich auf und mache mich Wortlos auf die suche nach ein paar Kerzen.

Hinter der Bar müssten glaube ich welche sein, wir haben alles mögliche hinter dem Tresen, ich weiss nicht warum, aber vor allem jetzt grade, werde ich mich darüber auch nicht beschweren.
Shigaraki beobachtet mich bloß von der Couch aus, ob er wohl noch immer sauer ist?
Nachdem ich überall im Raum, also eigentlich bloß auf jedem der Tische, jeweils eine der eben besorgte Kerzen platziert und angezündet habe, bewege ich mich erneut zum Sofa und lasse mich auf diesem nieder.

Der Raum ist nun mit, zugegebenermaßen recht hübschen, blauen Kerzenlicht erhellt.

Ebenfalls scheint es draußen zu regnen, was die Atmosphäre bloß noch etwas perfekter macht.
Die Regentropfen fallen einer nach dem anderen gegen die kleinen Fenster und schaffen ein gedämpftes prasseln, welches bei dieser Stille einfach wunderbar zur Geltung kommt.
Aber darauf konzentriere ich mich nicht allzu lange...
Ich wollte doch mit ihm sprechen.
Ich drehe meinen Kopf leicht zu ihm und merke, das er ebenfalls zu mir schielt.

Der blaue Kerzenschein bringt seine Haare zur Geltung, wie auch seine Augen.

Es gefällt mir.

"Darf ich dich Tomura nennen? Hier ist ja sonst keiner"
Frage ich nun locker und warte auf eine Reaktion, wird er mich genervt abweisen, oder hat er sich beruhigt?
Angesprochener antwortet mit einem einfachen

"Ja"

Und lässt mich noch immer nicht aus den Augen.
Wenigstens scheint er sich beruhigt zu haben. Ich überwinde mich endlich, und drehe mich nun komplett zu ihm, seine Augen weiten sich etwas.

"Warum gehts dir in letzter Zeit eigentlich so schlecht Tomura?"
Nicht sehr feinfühlig, aber für meine verhältnisse doch recht freundlich formuliert.
Angesprochener schaut mich bloß verwirrt an und sieht sich kurz um, er vergräbt seine Finger in dem schwarzen Stoff seiner Hose und setzt zu einer, leider nicht sehr hilfreichen, Antwort an.

"Was interessiert dich das?"

Er schaut mich an und wirkt schon fast etwas... Erwartend?

Soll ich die Wahrheit sagen?
Nein.
"Naja, es macht einfach keinen Spaß dich zu ärgern, wenn du nicht mehr antwortest"

Meine ich nun und werfe ihm ein unsicheres Lächeln entgegen.
Auch er schmunzelt kurz, jedoch bloß für den Bruchteil einer Sekunde, danach legt er seinen Kopf wieder auf seine Knie und schaut auf eine der Kerzen, man könnte meinen, er hätte auf eine andere Antwort gehofft.

Habe ich etwa das falsche gesagt?
Hätte ich doch einfach die Wahrheit sagen sollen?

Es ist mir egal was er von mir denken mag, ich versuche es einfach mal... Ich will nicht, das er wegen mir noch niedergeschlagener ist, als er sowieso schon wirkt.
Auch wenn ich eben das, wahrscheinlich schon geschafft habe.
Mit einem ernsten
"Das war gelogen. Ich mache mir einfach irgendwie... Sorgen, denke ich"
Stelle ich die dinge nun richtig und darf beobachten, wie der etwas kleinere Blauschopf seinen Kopf wieder hebt und mich überrascht ansieht.
Ich meine sogar einen funken Erleichterung zu sehen... Kann mich aber auch irren...
Das wird es wohl sein.

Als er grade zu einer Antwort ansetzen will, knurrt jedoch sein Magen.

Ziemlich laut sogar.

Er wird etwas rot und drückt sich die Arme auf den Bauch, ehe er nun beleidigt nach vorne schaut und anscheinend versucht, seinen Magen ruhig zu bekommen, oder wenigstens das Geräusch zu dämpfen, welches dieser verursacht.
Ich sehe mir diese Szenerie für einen Moment mit an, ehe ich sie kommentiere.

"Weisst du... Das geht auch einfacher. Mit essen zum Beispiel. Nahrung. Ich kann dir was machen"

Darauf wartend, dass er dieses Angebot annimmt und mich nun in die Küche scheucht, bin ich umso überraschter, als er mit
"Nein, ich bin nicht hungrig"
Antwortet.

Was?

"Aber dein Magen knurrt doch. Klar hast du hunger"
Ehe er erneut protestieren kann, stehe ich auf und gehe langsam Richtung Bar, darauf konzentriert, gegen nichts gegen zu laufen und mich nicht zu stoßen, arbeite ich daran, ihm ein einfaches Sandwich zu machen.
Ich habe hin und wieder beobachten können, wie er öfter eines gegessen hat, auch wenn es schon länger her ist, das ich ihn beim essen erwischt habe.

Aber er hat doch gegessen, oder?
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Jain

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