21-/Wie mein Schädel in Stücke fliegt

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Tomura POV

Ich gebe es Ungern zu, aber Dabis Berührung gefällt mir irgendwie, im Gegensatz zu meiner, ist seine Hand nämlich schön warm.
Nicht einmal die kleinen Metallklammern stören mich, die seine Vernarbte und seine Gesunde Haut zusammenhalten.
Auch wenn diese wiederum kalt sind, sie gehören zu ihm, also mag ich sie.

Aber langweilt er sich nicht langsam?

Seit ich meine Hand nun doch über seine gelegt habe, hat er nichts mehr gesagt, wie ich auch nicht.
Ich weiss einfach nicht was, ich habe keine ahnung, worüber ich mit ihm sprechen könnte.
Zumindest nicht, ohne etwas von mir preiszugeben, von dem ich nicht möchte, dass er es weiss.

Wie zum Beispiel... Alles?

Trotz Dabis Anwesenheit, fühle ich mich nicht mehr wirklich gut, als würde meine Brust zerdrückt.
Ich will woanders hin.
Ich nehme meine Hand von Dabis und stehe langsam auf.

Meine Knie zittern.

Dabi dreht sich sofort um, direkt nachdem ich meine kalte Hand von seiner genommen, und damit dieses schöne Gefühl unterbrochen habe, schnell sein Kopf zu mir.
"Was ist los? Stimmt etwas nicht?"
"Nein- also ja! Also... Ähm, alles ok, nur ich werde irgendwie etwas müde... Aber es war... Schön, danke Dabi"
Ich versuche ihm ein kleines lächeln zu schenken und warte nur auf seine kurze Antwort

"Fand ich auch, Gute Nacht"

Auch er lächelt, er hat ein hübsches lächeln.

Ich drehe mich nun um und laufe wieder Richtung Treppenhaus, leise höre ich meine schleppenden Schritte auf dem harten, kalten Boden und will grade nach dem Metall der Klinke greifen, als ich Dabi mir noch etwas entgegen ruft.

"Wenn etwas ist, kannst du gerne zu mir kommen. Egal was!"

Egal was?
Ganz egal was?

Ich balle meine Hände zu Fäusten und betrete das Treppenhaus, langsam gehe ich die Stufen hinab und klammere mich an das Geländer.
Es fühlt sich so an, als hätten meine Gefühle und diese kranke, eklige Sucht für einen Abend ausgesetzt, hätten mich das hier, die Zeit mit Dabi, genießen lassen.
Würden jetzt aber wieder mit voller Wucht auf mich prasseln und mich erdrücken.

Kann es nicht einfach aufhören?
Ich habe keine keine Lust mehr.

Ich kann das nicht mehr.

Bevor Dabi grade meine Hand berührt hat, war ich kurz davor mich einfach fallen zu lassen, zumindest hatte ich es mir in meinem Kopf schon genau ausgemalt.

Wäre ich mit dem Kopf aufgekommen, wäre ich sicher gestorben, mein Schädel wäre sicher beim Aufprall explodiert und hätte die ekligen überreste über den Boden der Gasse geschleudert.

Ich wäre Tod gewesen.

Jedoch hätte Dabi es mit ansehen müssen, wie... Was dachte ich grade?
Wie mein Schädel in Stücke fliegt.
Das will ich nicht.

Ich will nicht, dass er das sieht.

Als ich nun endlich wieder in meinem Zimmer bin, setze ich mich auf die Matratze, das Bett knarzt unter mir und ich... Ich starre auf meine Hand.
Die Hand, die auf seiner lag.
Auf der Hand, der ersten Person die sich dafür zu interessieren scheint, wer ich bin.
Außerhalb meiner Aufgabe als Schurke meine ich.

Einfach für mich.

Aber warum?

Ich weiss es nicht, warum er mich zu interessieren scheint, kann ich aber ganz einfach sagen, genau genommen habe ich das grade eben auch schon.
Aber nun, wo ich weiss wie warm seine Hand ist- ob der Rest von ihm auch so warm ist?
Als er mich Umarmt hat, habe ich es auch gespürt, also ja.

Aber warum denke ich darüber nach, es ist nicht von belangen.
Was aber von belangen ist, ist der Drang ins Bad zu gehen.

Ich weiss doch genau wie das endet, dennoch stehe ich sofort auf und Stelle mich vor den Spiegel, entferne den Verband und schaue auf meinen Unterarm, die Wunden sind natürlich noch sehr frisch.

Sobald ich die kleine Klinge herausgeholt habe, und sie mir nun an die Haut drücke, steigen mir Tränen in die Augen.

Danke das ich diesen Abend genießen durfte.
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Die letzten beiden Sätze kicken rein finde ich iwie

For a better day --Shigadabi-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt