32-/Was hast du gemacht?!

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Dabi POV

Die letzten Tage laufen eigentlich wirklich nicht schlecht. Tomura scheint es etwas besser zu gehen, er isst noch immer nicht allzu viel, aber schon mal etwas mehr als davor.
Wahrscheinlich einfach nur, damit ich mich besser fühle, aber das spielt keine Rolle, die Hauptsache ist doch, dass er isst.

Ob man es glaubt oder nicht, aber sogar die anderen wollten Gestern nochmal mit uns sprechen, oder eher mit ihm, sich entschuldigen.

Da wir aber eigentlich fast durchgehend aufeinander Hocken, trifft man Tomura in der Regel bloß in meiner begleiten.

Außer jetzt grade.

Ich bin grade in der Bar und halte Kurogiri noch immer prädigten, das er das nächste mal vielleicht einfach mit Tomura reden sollte, oder wenigstens versuchen sollte herauszufinden, was ihn bedrückt.
Ich meine, ok... Bei mir brauchte es einem Selbstmord versuch, bis er mit mir geredet hat...

Aber das wars, es ist vorbei.
Wenn wir probleme haben, lösen wir diese nun anders, wir reden und knuddeln.

Meist zumindest.

Umso mehr freue ich mich nun, zu eben diesem wunderbaren jungen Mann zurück zugehen.
Ich erwarte ihn auf meinem Bett sitzend, wie immer, dort ist er jedoch nicht.

Die Badezimmer Tür ist zu?

Ist er auf Toilette?

Ich warte am besten auf ihn... Als er nach mehreren Minuten jedoch noch immer nicht wieder auftaucht, beschließe ich an der Tür zu klopfen.
"Tomura? Ist alles ok?"
Ich höre nun ein helles, leises Klirren und Tomuras schnelle Antwort.

"Dabi- Ja! Ja, ist alles klar"

"Was machst du eigentlich da drinnen?"
Frage ich nun spaßeshalber und lehne mich gegen die Tür.
Er zögert ein paar Sekunden, eigentlich antwortet er mir sofort, da er weiss, dass ich mir schnell sorgen mache.
Vor allem, wenn es um Badezimmer geht.

Den Alptraum bin ich nämlich noch immer nicht los-

Ich komme in das Badezimmer und er ist tod.
Wieder sind die einzigen Farben in diesem Raum, das weiche Pastell seiner Haare, und das rot des Blutes, welches aus seine aufgeschlitzen Unterarmen läuft.
Aber ich muss ihn vergessen.
Dieser Traum ist Vergangenheit.

Endlich antwortet Tomura.
"Nichts, ich mache nichts wirklich, also alles gut"
Was?
Ich muss kichern.
"Nichts? Warum bist du dann da drin-"
Ich öffne nun ungefragt die Tür und Blicke in Tomuras große Augen.

Er hat... Angst.

Er hat angst?
Er hält sich seinen Arm hinter den Rücken.

"Tomura, was hast du da, hm?"

Meine ich nun mit einem unsicherem grinsend, als ich jedoch aus den Augenwinkel etwas rotes vernehme und meinen Kopf zum Waschbecken drehe, sehe ich eine rote Flüssigkeit, sie läuft den Abfluss herunter.
Ebenfalls klebt sie an der kleinen, silbernene Raiserklinge, welche wahrscheinlich dieses helle klirren verursacht hat.

Es ist Blut.

Mein Herz beginnt zu rasen.

Das hat er nicht getan.
Das kann er mir nicht antun, er kann es sich nicht antun.

Mein Blick schweift wieder zu meinem Freund, ich nehme die Klinge zwischen zwei Finger und halte sie hoch.
Mir steigen Tränen in die Augen als ich nun die Klinge wieder ins Waschbecken werfe, und seinen Arm nach vorne ziehe.
Er ist benetzt mit verschmiertem Blut, ebenfalls perlt grade neues aus den frischen Wunden.
Ich lasse seinen Arm wieder fallen und und rüttele an seinen Schultern.

"Tomura, Tomura was ist los!?"

Ich stoppe, er zieht seinen Arm an seine Brust und kauert sich immer weiter zusammen, ehe er in Tränen ausbricht und auf seinen Arm schaut.

Auch ich sehe auf meine Hand, an ihr klebt Blut.

Tomuras Blut.

Das Blut aus seinem Arm.

Das Blut, welches er persönlich, mit diesem Stück Schrott, zum Vorschein gebracht hat, als er sich seine Haut zerritzt hat.

Ich nehme ihn sofort in den Arm und drücke ihn fest an mich.
Er schluchzt mir gegen die Schulter und krallt sich an meinen Pullover.
Ich starre bloß grade aus und setze mich mit ihm auf den Boden.

Warum, Tomura?
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For a better day --Shigadabi-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt