Leben lang

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Mein ganzes Leben hatte man mich darauf vorbereitet und nun war es so weit. Meine Verwandlung stand kurz bevor. Es war meine Erste. Die Erste soll am schlimmsten sein. Sie soll die schlimmsten Schmerzen überhaubt auslösen und es kam auch schon vor, das Gestaltenwandler daran gestorben sind.

Ja... Ihr denkt jetzt: Was ist das für eine kranke Scheiße? Und ja. Es ist krank.

Man wird gezwungen sich unter zu ordnen und je nach Wesen, in das man sich verwandelt wird man seinem Partner zugewiesen. Man durfte sich nicht widersetzen. Es war die Bestimmung. Aber ich wollte nicht mit irgend einem Spasti zusammen kommen und Kinder zeugen. Oh nein. Noch war ich jung. Noch hatte ich genug Ziet mich zu beweisen. Wenn ich das schaffte, durfte ich mir meinem Partner wählen. Wenn nicht, müsste ich mich fügen.

"Mom?", fragte ich vorsichtig. Sie stand in der Kücke und rühte den Teig für den Mamorkuchrn. "Ja Schatz?" "Ähm... ist es normal, das mein ganzer Körper prickelt?", fragte ich.

Mom ließ die Schale in der Hand fallen. "Fühlt es sich so an, als wenn in deinem Blut Kolensäure wäre?"

Ja... so könnte man es sehen. Oder? Ich nickte einfach mal. Sie schrie auf.

"Chaaaarles!", kreischte sie. Ich zuckte vor Schreck zusammen. Mein Dad kam um die Ecke gerannt und starrte uns an.

"Was ist passiert?", fragte er geschockt. "Sie spürt das prickel! Es wird nicht mehr lange dauern", sagte sie freudig. Dad sah mich an und musterte mich. Dann kam er zu mir, hob mich vom Hocker auf dem ich die ganze Zeit gesessen hatte und wirbelte mich in Kreis herum.

"Jetzt stellt sich nur die frage was du wirst", murmelte er und setzte mich ab. Er grinste und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Mein Engel. Temperament eines Tigers", sagte er. Mom sah ihn sauer an. "Sie wird ein Leopard", knurrte sie. Dad schüttelte den Kopf. "Oh nein. Wenn sie ein Tiger wird, ist sie stärker", fauchte er.

Die beiden duellierten sich. Ich nahm abstand und setzte mich auf die Theke. Mom verwandelte sich in einen goldfarbenden Leoparden und fauchte. Dad verwandelte sich in einen schwazen Tiger. Schwarze Tiger sind nicht schwarz. Nein. Sie haben nur viel dunkleres Fell und dickere Streifen als nomale Tieger. Deshalb sieht es aus der Ferne so aus, als wenn sie schwarz wären.

Mir wurde mulmig zu mute, als sie sich umkreisten. "Viel Spaß. Ich muss zur Schule", sagte ich, schnappte meine Tasche und rannte aus dem Haus. Draußen liefen wie jeden morgen die verschiedensten Raubtiere rum. Und der Anführer? Der Alpha? Das war John. Er regierte schon lange allein. Seine Partnerin war bei der Geburt von seinem einzigen Sohn Marlon gestorben. Beide sind Löwen.

Ich hasste Löwen. Sie waren eingebildet und arrogant. Ich wusste, da ich eine starke Wandlerin war, musste ich Marlon als Partner nehmen und mich ihm unterwerfen. Aber das konnte ich nicht! Ich hasste ihn wote die Pest.

Kaum in der Schule angekommen kam er auch schon angelaufen. "Prinzessin", grinste er und lagte seinen Arm um mich. "Marlon hau ab", stöhnte ich und schob seinen Arm von meinen Schultern. "Ach süße. Sei doch nicht so", bat er. Ich winkte ab und ging ins Gebäude. Schnell ging ich in den Unterricht. Es war heute Wandlerunterricht angesagt.

Die Stunde begann. Es war so wie immer, nur das wir heute die Verwandlungen durchging, die einigen noch bevorstand. "Wie ihr wisst kann es passieren, dass einige von uns diese Verwandlung nicht überleben", sagte der Lehrer direkt. "Aber ich bezweifle, das das bei irgendjemanden der Fall sein wird. Sobald ihr euch verwandelt habt, beginnt der Kampfunterricht. Kein Mathematik, kein Deutsch. Keines dieser Fächer werdet ihr nun mehr haben", erklärte der Lehrer.

Es gab insgesammt drei Klassen auf dieser Schule. Jede klasse hatte 25 Schüler. "Ihr werdet euch in ein einziges Tier verwandeln-" "Falsch", rief ich rein. Alle starrten mich an. "Ich habe von einem Fall gehört, in dem sich ein Wandler in zwei Tiere verwandeln konnte. In einen Bären und in einen Löwen", sprach ich weiter. "Sein Name war Nail Morgan. Es ist das einzige mal in der Geschichte der Wandler passiert. Das war vor genau 100 Jahren", beendete ich meinen Einwurf.

Das Getuschel ging los. Der Lehrer kam auf mich zu und knallte die Hände auf meinen Tisch. "Reißen sie sich zusammen", knurrte er. Ich stand auf. "Machen sie mich nicht wütend", fauchte ich und ging einfach Richtung Tür. "Wenn sie die Klasse jetzt verlassen, werde ich das dem Alpha melden!", schrie er. "Das müssen sie nicht. Sein Sohn sitzt doch in der Klasse", keifte ich und knallte die Tür hinter mir zu.

Wie ich sie verabscheute. Diese Lehren die nur quatsch waren. Ich ging nach Hause und erzahlte es gleich meinen Eltern. Mom war stink sauer und schickte mich auf mein Zimmer. Dad fand es gut und lobte mich. Ich warf mich auf mein Bett und schlief ein.

Zweigespalten (Teil 1. Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt