Eifersucht

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PoV Tsukishima

Was war denn vorhin mit Yamaguchi los? Normalerweise rastete er bei Aufschlägen nie so aus. Kein Wunder, dass Daichi ihn aus den nächsten Spielen streichen würde, wenn das so weiterging. Sonst ist er doch immer so ruhig und konzentriert dabei, aber vorhin war das einfach nur Wut, die Yamaguchi diese Kraft gab. Was ihn wohl wütend gemacht hatte?

Vor der Halle wartete ich auf meinen Freund, aber irgendwie kam er nicht. "Hey Tanaka! Ist Yamaguchi noch in der Sporthalle?" "Er ist direkt nach dem Gespräch mit Daichi abgehauen. Also nein." Ich bedankte mich kurz bei ihm und machte mich dann auf den Heimweg. Was sollte das denn? Rannte er jetzt vor mir weg oder hatte er mich einfach nur nicht gesehen? Ohne es zu merken, war ich auch schon an der Kreuzung angekommen. Sollte ich kurz zu Yamaguchi gehen und ihn fragen? Nein, er würde schon seine Gründe gehabt haben. Vielleicht rief ich ihn später auch nochmal an. Dieser Junge bereitete mir echt Sorgen. Wusste er das eigentlich?

PoV Yamaguchi

Als Tsukki nicht hingesehen hatte, war ich ganz schnell an ihm vorbei gelaufen. Er sollte mich nicht weinen sehen. Besonders nicht, wenn es so ein dämlicher Grund wie Eifersucht war. Das war also der Haken. Der Haken war groß, schwarzhaarig, gutaussehend und hieß Kuroo. Warum hatte ich nur so ein Problem damit? Ich weiß doch nicht einmal, ob er überhaupt etwas von Tsukki wollte. Obwohl, sicher wollte er das. So wie Kuroo immer mit ihm umging. Vor einiger Zeit hätte ich auch gedacht, dass von Tsukkis Seite die Gefühle erwidert wurden, aber damit lag ich ja scheinbar falsch.

Seufzend setzte ich mich auf eine Bank in der Nähe von der Sporthalle. Nach Hause wollte ich noch nicht. Dafür sah ich viel zu verheult aus. Plötzlich nahm ich eine Bewegung ein paar Meter weiter wahr. Verwundert schaute ich genauer hin. Tsukki ging schnell aus der Sporthalle heraus. Wahrscheinlich machte er sich auf den nach Hause. Oder er suchte mich? Nein, so wie ich ihn kannte, glaubte er, dass ich einen Grund für mein Verschwinden haben würde. Sicherlich rief er mich später noch an oder schrieb eine Nachricht.

Ich lehnte mich zurück und sah in den Nachthimmel. Heute war er bewölkt und man konnte die Sterne nicht sehen. Tsukki hatte mir gesagt, dass meine Augen so leuchten würde, wie der gesamte Sternenhimmel. Heute war das für mich und den Himmel nicht zutreffend. Wir beide wirkten grau und trostlos. Wir waren erst wenige Tage zusammen und trotzdem machte mir meine Eifersucht schon einen Strich durch die Rechnung. Einfach mal sorglos sein. Das wäre doch etwas. Tsukki war sicherlich auch einer von denen, die Eifersucht nervig fänden und es nicht akzeptieren würden.

Genau genommen war es ja auch dämlich und ich vertraute ihm auch voll und ganz. Deswegen brauchte ich mir auch keine Gedanken machen. Das Trainingscamp wird schon nicht so schlimm sein. Mit einem leisen Ächzen erhob ich mich. Das Training heute war trotzdem allem doch sehr anstrengend gewesen. Hoffentlich schaffte ich es noch rechtzeitig nach Hause, bevor meine Mutter wieder in Panik verfiel. Manchmal war sie echt über fürsorglich.

Zu Hause angekommen ging ich schnell duschen und zog mich um, damit ich vielleicht den Fragen meiner Mutter ausweichen konnte. Direkt bei der Begrüßung meinte sie schon: "Du siehst heute echt erledigt aus. Alles gut bei dir?" Ich hatte das ganze nur mit einem "Ja, Training war anstrengend." kommentiert. Das war ja nicht einmal gelogen. Die ganze Wahrheit brauchte sie jetzt nur noch nicht zu wissen.

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an. Hör auf zu denken, verdammt. Das führt doch zu nichts außer Problemen und unnötigen, negativen Gefühlen. Plötzlich vibrierte mein Handy. Tsukki rief an.

Y: Hey Tsukki, was ist los?

T: Das wollte ich dich gerade fragen. Du bist beim Training ja voll ausgeflippt. Kannst von Glück reden, dass nur Daichi und ich das bemerkt haben.

Ok, so ein Gespräch wurde das also.

Y: Ja, ich weiß. Tut mir auch leid, aber irgendwie haben mich die Gefühle beeinflusst und ich hatte dadurch mehr Kraft in meinen Schlag gelegt. War unabsichtlich.

T: Das es keine Absicht war, ist mir klar. Ich möchte nur wissen, wieso du so aufgewühlt warst. Wenn das nochmal so ist, wirst du vielleicht früher vom Trainingslager nach Hause geschickt und das will ich nicht. Solange ohne dich ist auch scheiße.

Wie süß. Tsukkis Art seine Zuneigung zu äußern, war echt interessant.

Y: Ja, ich versuche mich zu beherrschen. Okay? Sonst darf ich wahrscheinlich auch nicht beim Spiel gegen Seijoh dabei sein.

T: Siehst du? Aber naja, ich wollte dich eigentlich auch gar nicht anmotzen. Trotzdem habe ich noch eine Frage. Wieso bist du vorhin vor mir geflüchtet?

Y: Ich dachte, dass du schon weg warst und bin deswegen Richtung Zuhause gegangen, mit der Hoffnung dich zu sehen. Aber irgendwie warst du dann ja nicht da.

Perfekte Lüge, Yamaguchi. Daraus sollten Beziehungen bestehen.

T: Dann ist ja alles gut. Gute Nacht, Yamaguchi. Ich hab dich lieb.

Y: I...ich dich auch Tsukki. Schlaf gut.

Verwirrt legte ich auf. Das hatte er geschluckt? Entweder war ich gut im Lügen oder er hatte gemerkt, dass ich nicht darüber reden wollte. Wohl eher letzteres. Mit einem lauten Seufzer drehte ich mich im Bett um. Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt schon Probleme? Mal sehen wie sich das die nächsten Tage entwickelte. Schließlich fuhren wir bald ins Camp los. Dazwischen standen zwar noch Prüfungen, meine Versuche etwas mehr Muskeln zuzulegen und eventuell auch etwas abzunehmen, aber Die Zeit würde sicherlich schnell vergehen. Mit diesem Gedanken fiel ich in einen unruhigen, traumlosen Schlaf.

Show me the stars in your eyes [Tsukishima × Yamaguchi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt