Kapitel 13

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Kapitel 13

°°6 Jahre und ein paar Monate später°°

Rubys P.o.v.

Heute war mein 18. Geburtstag. Ich wollte mich mit den Jungs in so einem Club treffen und dort gemeinsam mit ihnen feiern. Ich lachte, als ich darüber nachdachte, was wahrscheinlich passieren würde. Chris, Ryan, Tyler und Jer würden sich bis zum geht nicht mehr betrinken. Chris würde als Erster anfangen zu tanzen und Ryan würde schon nach 5 Minuten irgendwelche Mädchen ansprechen und nach weiteren 10 mit mehreren in irgendeiner Ecke verschwinden. Tyler würde dem DJ zur Hand gehen und Jer – ja Jer würde sich das bestaussehendste Mädchen im ganzen Club heraus suchen und später mit ihr zusammen zu sich nach Hause gehen um den Bad Boy zu spielen. So war es bisher bei den Jungs immer abgelaufen. Ich kicherte. Ja, so waren meine Jungs – meine besten Freunde. Ich stand vor meinem Spiegel und begutachtete das Mädchen vor mir. Ich sah aus wie immer – dreckige Klamotten, nicht geschminkt und irgendwie normal. Ich atmete ein paar Mal ein und aus. Heute war die Zeit gekommen. Heute war der Tag an dem ich versuchte zum ersten Mal in meinem Leben wie ein richtiges Mädchen zu sein. Ich riss mir die Klamotten vom Leib, öffnete meinen Zopf und sprang unter die Dusche.

Nach der langen Dusche und Körperpflege wickelte ich mich in ein Handtuch und ging zu meinem Schrank. Erst ein paar Sekunden später realisierte ich, dass sich in meinem Schrank noch nicht mal annähernd so etwas wie ein Kleid befand. In dem Moment trat meine Mum ins Zimmer. „Na, suchst du das hier?“, fragte sie grinsend. Ich sah hinunter auf das, was sie im Arm hielt und sprang ihr jubelnd in die Arme. „Danke Mum! Du bist meine Rettung!!“ Ich nahm ihr das Kleid aus der Hand und sie verließ lächelnd mein Zimmer. Ich schlüpfte in meinen weißen Bademantel und föhnte erstmal meine Haare. Als ich damit fertig war, öffnete ich die Schublade, die ich bisher noch nie gewagt hatte zu öffnen. Diese ganzen Creme-Schachteln, Nagellackfläschchen und was auch immer das alles sein sollte waren mir irgendwie etwas unheimlich. Ich warf einen langen Blick in die Schublade, bevor ich sie wieder sorgfältig verschloss. Dieser ganze Kram war einfach nichts für mich. Ich wüsste sowieso nicht, was wo hingehört. Es wird doch wohl auch ohne gehen, oder?

Ich zog das Kleid an und ließ meine langen Haare über meine nackten Schultern fallen. Das Kleid war wirklich kurz...vielleicht war das doch eine blöde Idee? Aber mit einem Blick in den Spiegel wusste ich: Dieses Kleid war wundervoll. Was machte ein normales Mädchen jetzt noch so? Ich war schon fertig...hieß es nicht immer Mädchen bräuchten Stunden um sich fertig zu machen? Hm...hatte ich etwas falsch gemacht? Ich schüttelte meinen Kopf. Es würde schon in Ordnung sein. Außerdem sah ich im Spiegel jetzt schon wie eine völlig andere Person aus. Das Kleid machte wirklich viel aus. Nach einer Weile überlegen, entschied ich mich nochmal die Zähne zu putzen und dann war ich so was von bereit. Ich grub nach meinem Handy und rief Jeremy an.

„Hey Jer! Ich bin schon fertig, wann wollten wir uns nochmal im Club treffen?“, fragte ich. Im Hintergrund hörte ich laute Geräusche. „Wir – äh – wir haben gar nichts besprochen...aber ich und die Jungs, wir sind schon da. Wir sind gerade gekommen.“, rief Jeremy laut. Entsetzt streckte ich mein Telefon so weit von mir weg, wie mein Arm es mir ermöglichte. Ich legte auf. Es hatte sowieso keinen Sinn zu telefonieren. Er würde wohl ziemlich wenig überhaupt verstehen. Ich legte mein Handy auf mein Bett. Das würde ich heute Abend nicht brauchen.

Es ging los. Ich verließ das Haus und schloss stolz mein neues Auto auf. Ich habe es mit viel Mühe und Jeremy so gerade eben geschafft den Führerschein zu kriegen. Nicht, dass ich so schlecht im Fahren war, aber der Lehrer hatte gesagt, dass ich zu schnell und rasant unterwegs war und ich mein Elan zügeln solle. Übersetzt: Ich sollte langsamer und vorsichtiger fahren. Ich musste schmunzeln, als ich darüber nachdachte, wie meinem Fahrlehrer schlecht geworden war, als ich meine erste Fahrt hatte. Er hat ziemlich schnell auf seine Bremse gedrückt, sodass ich gezwungen war langsamer zu fahren. Aber jetzt durfte ich endlich ganz alleine ohne Jemanden fahren, der mich nur stoppte.

Take me away || one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt