He plays Cupid / Bonez MC & RAF Camora FF

Schlaf' am Tag und jage im Mondlicht

Raphael Ragucci

Ich kniete auf dem Boden und blickte skeptisch zu meiner Frau rüber, welche ebenfalls kniete und unseren Sohn festhielt, welcher sie ebenfalls skeptisch anblickte. «Guckt mich nicht so an, dass wird funktionieren.» Emilio kicherte belustigt auf und klatschte in seine kleinen Hände. «Emilio, lauf mal zu Papa.» meine Frau deutete auf mich, wobei ich eine Grimasse schnitt, die meinen Sohn erneut zum Kichern brachte. «Aghaa.» Emilio setzte sich hin und kicherte. «Schatz, mach dir keinen Stress, er ist eineinhalb und hat noch genug Zeit laufen zulernen.» beruhigte ich meine Ehefrau, welche etwas angespannt auf dem Boden sass. Mein iPhone vibrierte, weshalb ich aufstand und aus Versehen mit meinem Fuss den Spielzeug Ferrari meines Sohns kickte und dieser davonfuhr. Gina machte einen überraschten Laut, weshalb ich mich umdrehte und Emilio gehen sah. «Brumm... Brumm.» machte er dabei. «War ja klar, dass das funktioniert– er ist immerhin dein Sohn.» Gina verdrehte grinsend ihre Augen, ehe sie vom Boden aufstand und Emilio hochhob. «Willst du was essen, mein Schatz.» sie küsste liebevoll sein dunkelbraunes Haar, welches mich an meines erinnerte. Allgemein sah mir Emilio unglaublich ähnlich, was zwar logisch war– da er immerhin mein Sohn ist, aber mich trotzdem tagtäglich verblüffte. Ich wusste jetzt, wie sich mein Vater gefühlt haben muss, als ich ein Kind war und ihm wie aus dem Gesicht geschnitten glich, was ich bis heute auch noch tat.

Gina trug Emilio in die Küche, wo sie ihn in seinen Kinderhochsitz setzte und seine Hände mit einem Lappen säuberte, bevor sie eine Banane in Scheiben schnitt, ehe sie ihm diese reichte. Emilio mantschte mehr herum, als die Banane wirklich zu essen, doch meine Frau schien dies nicht sonderlich zu stören. Sie setzte sich ebenfalls an den Tisch und ass eine Reiswaffel. Ich hob meine Augenbraue, eigentlich stand sie mehr so auf Schokolade. Sie schien meinen skeptischen Blick zu bemerken und hielt mir die Reiswaffelpackung entgegen. «Willst du auch, die schmecken gar nicht so übel.» ich lehnte jedoch ab und checkte mein Smartphone, auf welchem ein verpasster Anruf aufleuchtete. Ich rief also Bonez zurück und stellte dabei auf Lautsprecher. «Yo Bonez, was gibt's.» meldete ich mich lachend bei ihm. «Nicht viel, bist du beschäftigt.» «Maabaa!» quiekte Emilio auf. «Was soll das heissen Emilio.» lachte John am anderen Ende. «Ist wahrscheinlich eine Mischung aus Mama und Papa, keine Ahnung.» sprach nun meine Frau und grinste mich an. «Uuu...» «Nein, Emilio!» Gina griff nach Emilios Arm und hinderte ihn somit daran sich die Banane in die Nase zuschmieren.

«Was hat er gemacht?» fragte John sofort nach, weshalb ich ihm die Story erzählte und er erstmals fünf Minuten lachen musste. «Ist doch gar nicht so witzig.» gab ich ernst von mir und vernahm das Lachen meines Sohnes. «Raf, sogar dein Sohn findet es witzig.» «Jaja, weshalb hast du mich angerufen?» kam ich nun zum Punkt. «Wann kann ich euch wieder besuchen kommen?» ich blickte zu meiner Frau, welche vor sich hinlächelte. «Wann immer du willst.» gab sie nun von sich und säuberte Emilios Hände und Mund. «Klingt gut, bin in zwei Stunden bei euch.» Emilio klatschte freudig in die Hände und wir verabschiedeten uns von ihm, ehe ich Emilio aus dem Kinderstuhl nahm und mit ihm ins Wohnzimmer lief, um zu spielen. Während Gina das Gästezimmer vorbereitet.

Gina Esposito

Zwei Stunden später stand auch tatsächlich John vor unserer Haustür und schloss mich in seine Arme, während er Raf ebenfalls in eine brüderliche Umarmung zog. «Wo ist mini Raf.» «Der schläft gerade, komm doch erstmal rein.» ich und Raphael traten zur Seite und gewährten somit John den Zutritt ins Haus. «Und wie lange schläft er noch?» Raphael blickte auf das Babyphone und zuckte mit seinen Schultern. «Wahrscheinlich nicht mehr allzu lange.» gab ich grinsend von mir, ehe aus dem Babyphone Gebrabbel erklang. «Siehst du.» ich schnappte mir das Babyphone und lief die Treppe hoch in Emilios Zimmer, welches ich und Raphael erst nach seiner Geburt eingerichtet haben, da wir uns überraschen liessen, was das Geschlecht des Babys anging.