𝟎𝟎𝟕

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Die letzten paar Tage verliefen relativ langweilig. Immer noch klebt dieses Mädel an Jisung, sitzt sogar mit uns am Tisch beim Essen. Ich bin mittlerweile schon ein Monat hier und fühle mich echt ziemlich wohl.

Da wir Feiertage hatten, haben wir nur die 2 Tage Schule die echt langweilig verliefen. Gerade liegen Yeji und ich auf ihrem Bett und gucken einen Film gemeinsam. Das machen wir mittlerweile jeden Freitag Abend, ist schon zur Routine geworden.

Jedoch geht es mir im Allgemeinem nicht wirklich prickelnd. Seit wenigen Tage verspüre ich die Sehnsucht nach meinen Freunden, denn hier ist es so viel anders als in Australien. Ich entschuldigte mich bei meiner Freundin, ließ sie den Film weiterschauen während ich mit meinem dünnen Pullover und einer Shorts durch die Gänge stolziere, um auf die Dachterrasse zu kommen.

Die kühle Luft durchzog jede Zelle meines Körpers. Nach nichtmal wenigen Sekunden spürte ich schon wie die ersten Tränen ihren Lauf nahmen. Ich hatte tatsächlich Heimweh. Wie aus dem nichts spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und erschrak. „Meine Güte was erschreckst du mich so?!" Ich wusch mir meine Tränen schnell weg. „Wieso hast du geweint?" Fragte er auf einmal.

„Ach nichts worüber man sich sorgen machen muss!" Versuche ich das Thema abzustreiten. „Ich kann es aber nicht ertragen Mädchen weinen zu sehen." Ich atmete laut ein und aus. „Ich vermisse bloß meine Freunde in Australien, das ist alles. Was machst du denn eigentlich hier?" Er platzierte sich auf den Platz neben mich. „Ich bin hier jeden Abend wenn ich nicht schlafen kann."

Für eine Zeit herrschte ziemlich unangenehme Stille. „Okay also ich würde dann vielleicht wieder rein. Es ist schon ziemlich kalt geworden. Nicht dass du dich noch erkältest!" Ich schmunzelte auf seine Aussage hin.

Er hat mich bis zu meinem Zimmer begleitet und verschwand dann auch schon wieder in das seine.

-

Am nächsten Morgen wachte ich auf und fand leider keine Yeji vor. Ich machte mich fertig und war auch fast soweit, jedoch klopfte es an der Tür. Ich öffnete diese und sah Jisung vor mir stehen. „Hey wie geht's dir?" Fragte er mich in einer besorgten Tonlage. Ich jedoch zuckte mit meinen Schultern. „Nicht besser als wie gestern Abend." Er nickte verständnisvoll.

„Hey also ich habe das schon einmal gesagt, ich bin nicht gut im Aufmuntern, aber ich glaube ich habe da so etwas, was dich auf andere Gedanken bringen könnte. Bist du dabei?" Ich denke ich hatte nichts anderes möglich als zu nicken.

Jisung pov.:

Ich war die letzten Tage sauer auf Y/n, wegen dem Kuss von ihr und Chan. Yeji hat es ausgeplappert. Aber jetzt da ich weiß wie sie sich derzeit fühlt will ich sie nicht alleine Lassen. Ich weiß wie es ist durch eine schlimme Phase alleine durchzugehen und das möchte ich nicht bei Y/n mitbekommen. Noch dazu hat sie Heimweh, eines der schlimmsten Dinge überhaupt.

Y/n pov.:

Jisung und ich wir fuhren etwa eine Stunde mit dem Zug, nach Incheon. Zuvor hatten wir uns natürlich abgemeldet. Als ich fragte wo wir denn jetzt seien hat er mir geantwortet mit: „Bei mir zuhause", weshalb ich nervös wurde.

Wir liefen eine Weile bis wir an einem Haus ankamen und Jisung uns die Tür aufmachte. Direkt begrüßten ihn seine Eltern. „Eomma, Appa, das ist Y/n. Sie ist eine Austauschschülerin aus Australien. Wir kommen in einigen Stunden wieder. Bye!" So schnell ich in deren Haus war, so schnell war ich wieder draußen.

Doch plötzlich stieg Jisung auf ein Motorrad. „Was wartest du da?! Steig auf!" Ich jedoch lachte nur ironisch. „Ach du meinst das wirklich ernst?" Diesmal schluckte ich hart. „Vergiss es!" Er schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an, hielt einen anderen Helm in seiner einen Hand. „Komm schon Y/n. Ich muss uns jetzt wohin bringen und da ich nur mit dem Motorrad fahre müssen wir damit jetzt auch fahren."

Nach sehr langem Überreden habe ich mir letztendlich den Helm angezogen und bin hinter ihn auf das Motorrad gestiegen. „Halt dich gut fest."

Die fahrt über hatte ich unglaublich angst, krallte mich deswegen noch fester in Jisung rein. Aber nach einer seehr langen Fahrt genoss ich diese am Ende wirklich etwas. „Wieso hast du so Angst davor? Ich Steuer doch, also ist doch alles gut." Lachte er mich aus weshalb ich meine Augen verdrehte. „Genau deswegen!" Nun sah er mich diskriminiert an und ich war diejenige die grinste.

Wir waren an einem See angekommen. Der Ausblick war wunderschön und im allgemeinem war es relativ still hier. „Ich komme immer hier her, wenn ich traurig bin oder mir etwas auf dem Herzen liegt. Diese Stille beruhigt mich hier und ich fange wieder an in der Gegenwart zu leben. Wenn ich im Internat bin geht das natürlich schlecht, aber als ich noch nicht auf dem Internat war, da war ich hier fast jeden Tag mit freunden und wir haben hier immer gechillt." Allein der Fakt, dass Han Jisung mich an ein Ort genommen hat wo er selber immer hingeht, wenn es ihm nicht gut geht, macht mich glücklich.

„Wegen deinem Heimweh: Denk einfach daran, dass wenn du wieder zuhause bist alles so sein wird wie früher. Deine Familie und Freunde bleiben immer noch die gleichen nachdem du zurück bist - also mach dir keine Sorgen darüber. Du solltest viel lieber die Zeit hier genießen. Schließlich wäre es doch schade, wenn du von deinem Auslandsjahr ein paar Tage nicht genossen hast, nur weil du Heimweh hattest" ich stimmte seiner Aussage ein.


„Danke Jisung" - „Kein Problem. Das machen doch Freunde so füreinander" ich lächelte ihn an, was er mir zurückgab.

Wir guckten uns gefühlte Minuten starr in die Augen, bis ich mich jedoch seinem Gesicht näherte und er dann letztendlich seine Lippen auf die meine platzierte. Unsere Lippen bewegten sich im selben Takt, passten perfekt aufeinander. Aufgrund von Luftmangel mussten wir uns Lösen. Nicht mal zehn Sekunden später küsste er mich erneut. Seine Hände ruhten an meiner Taille, während ich meine an seine Brust legte.

Nach diesem Kuss lösten wir uns aber wirklich. Ich schaute beschämt auf den Boden, wusste nicht was ich sagen solle. Genauso tat es Jisung.

„Ich mag dich sehr, Jisung" Beichte ich ihm meine Gefühle. Ich sprang das erste mal nach gefühlten Jahren über mein Schatten. Wie ich das geschafft habe? Ich dachte einfach an jetzt oder nie. Ich war eh nicht mehr so lange hier, deswegen muss ich jede Chance nutzen können. „Wirklich? Ich mag dich nämlich auch sehr" Jisung räusperte sich einmal. „Y/n- ehm- möchtest du v-vielleicht meine Freundin sein?" Ich nickte nur lächelnd, weil mir das immer noch zu viel auf einmal war.

Nachdem wir noch über uns und die Welt sprachen stiegen wir beide wieder auf sein Motorrad und fuhren wieder zu ihm nach Hause. Während der Fahrt krallte ich mich erneut in Jisung, jedoch diesmal nicht mit der Angst er könnte es mir übelnehmen.

 Hey meine Freunde der Sonne! :)

Ich hoffe euch hat dieses Chapter gefallen und wir lesen uns bestimmt in paar Tagen wieder ^^

Stay tuned!


Exchange Student [han jisung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt