Du schaust den Schneeflocken dabei zu, wie sie auf die gepflasterte Straße fallen, und sie mit einer weißem Puderschicht bedecken. Du hörst die alte Standuhr, die unten im Foyer des kleinen Hotels steht. Ihr Läuten zur vollen Stunde dringt dumpf die alte Holztreppe hinauf zu dir in das Hotelzimmer, in das du dich, deine Tochter und deine zwei Hauselfen für die Nacht einquartiert hast. Du sitzt auf einem Holzstuhl, den du neben das Fenster geschoben hast, und du beobachtest unter dir die schmale Gasse, die drei Häuser weiter vorne in die Kesselstraße mündet. Du siehst in dieser frühen Morgenstunde und bei dieser Kälte keine Zauberer und Hexen durch die Straßen eilen. Du erkennst nur vereinzelt warmes Licht hinter den Fenstern der Nachbarhäuser brennen.
Du sitzt im Hotelzimmer im Dunkeln, da du nicht am Fenster gesehen werden willst. Du kannst dir nicht sicher sein, ob doch jemand in die Gasse einbiegt, in der das Hotel liegt. Es ist ein kleines Fachwerkhaus, so schmal, das es wirkt, als würde es von den Nachbarhäusern eingequetscht werden.
Du hörst hinter dir, wie ein Körper sich auf dem Bett wälzt und die Bettdecke mit sich zieht. Du wendest dich deiner Tochter zu, die zugedeckt unter einer dicken Winterdecke schläft. Du hörst sie atmen, und in der Dunkelheit siehst du schwach ihr Gesicht, das friedlich wirkt. Was heute geschehen ist, ist zu viel für sie gewesen, denkst du traurig, denn kaum hast du dich für dieses kleine Hotel in einer Seitenstraße der Kesselstraße entschieden, kaum hast du das Zimmer für die Nacht gezahlt und bist mit deiner Tochter, deinen zwei Hauselfen und deiner Perlentasche über die Türschwelle in das Zimmer getreten, ist deine Tochter in Tränen ausgebrochen.
Du fühlst, einen drückenden Schmerz in deiner Brust, als du dich daran erinnerst, welche Gefühle du von ihrem Gesicht hast ablesen können, als du dich mit ihr auf das Bett gesetzt hast: Angst, Verwirrtheit und Wut. Du hast deine Tochter versucht zu trösten: Du hast ihr immer wieder beruhigend über ihr Haar gestrichen und liebevoll ihren Schopf geküsst, während du sie in deinen Armen gehalten hast. Aber deine sie hat sich zornig befreit und dich mit ihren tränenverschmierten Augen wütend angeblickt. Für dich fühlt es sich auch jetzt noch an, als würde eine kalte Hand in deinen Brustkorb fahren, sich um dein Herz legen und zudrücken.
Deine Tochter hat nach ihrem Vater gebrüllt, sie hat sich an deinem Umhang festgekrallt, hat an dem Stoff wild gezogen, weil sie von dir wollte, dass du mit ihr und den Hauselfen zurückkehrst. Es tat dir unglaublich weh, sie schluchzen und brüllen zu hören, und zu sehen, wie sehr sie zu ihrem Vater will. Du konntest von ihrem Gesicht ablesen, dass sie nicht versteht, warum du mit ihr und den Hauselfen das Zuhause und ihren Vater verlassen hast, um die Nacht an einem für sie fremden Ort zu verbringen. Und wie sollte sie es auch verstehen, wenn sie glaubt, dass ihr Vater auf einer sehr ... sehr langen Reise gewesen ist. Alles, was gerade passiert, weißt du, kann sie nicht verstehen können.
Du vergräbst dein Gesicht in deinen Händen, während du neben dem Fenster auf dem Stuhl sitzt, und du seufzt müde und erschlagend. Du hast alles versucht, um deine Tochter zu beruhigen, du hast sie auf deinen Schoß genommen und die Arme um ihren zitternden kleinen Körper gelegt. Du hast mit deinem Zauberstab eine sanfte Melodie gezaubert, ein Schlaflied, dass du für sie fast jede Nacht zauberst.
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Voldemort, Tom Riddle x Omega Reader (Harry Potter Omegaverse Ff)
RomanceDu versteckst dich mit ihrer Tochter, aber Voldemort und Tom Riddle finden dich. »Wie schön, dass du uns endlich mit deiner Anwesenheit beehrst«, sagt Voldemort süffisant, der in dem alten Sessel nahe dem Kamin sitzt, deine Tochter auf seinem Schoß...