Du verweilst noch ein wenig länger bei deiner Tochter, bevor du dich erhebst und das Zimmer durchquerst, um vor dem kleinen Tisch im Zimmer stehen zu bleiben. Deine Augen fallen sofort auf die Flasche Zaubertrank, in der eine goldene Flüssigkeit schimmert: der Glückstrank.
Du langst nach der Flasche Felix Felicis, und du hebst den Zaubertrank auf Augenhöhe. Du fühlst und siehst, wie deine Hand zittert.
Du könntest das Glück trinken, denkst du, und dir sicher sein, dass dir deine Flucht gelingen wird. Der Gedanke ist äußerst verführerisch. So anziehend, dass du es fast getan hast, als du auf dem Sofa in deinem Wohnzimmer nach dem Glückstrank auf dem Tisch gelangt hast, um dir das Glück für eine Flucht zu holen. Und dennoch, obwohl kein Tom hier ist, der den Glückstrank mit seinem Zauberstab gegen die Wand schleudert, hält dich etwas zurück, dennoch, wagst du es nicht den Glückstrank an deine Lippen zu setzen ... Du runzelst die Stirn, als dein Zögern immer offensichtlicher wird. Der Zaubertrank in deinen zittrigen Fingern ist mächtig, weißt du, er kann dich und deine Tochter vor ihnen retten. Du bist dir sicher, dass sie nach euch in diesem Moment suchen. Trink!, sagt eine Stimme in deinem Kopf. Trink!, und alles wird gut, dann wird das schreckliche Gefühl der Angst, von ihnen gefunden zu werden endlich von dir ablassen.
Du hörst, wie die Glasflasche laut auf dem Tisch aufschlägt, als du sie abstellst, weil deine Hand nun schrecklich zittert. Du fühlst, wie dein Herz in deinem Brustkorb pocht, wie es unruhig schlägt und holpert, du fühlst, wie dein Magen sich windet und krümmt, du kannst die Angst fühlen, die dich fest im Griff hat, sie macht dich ganz schwummrig, sie macht deinen Mund trocken, als hat deine Zunge seit Tagen keinen Tropfen Wasser mehr gespürt. Jetzt, da du und deine Tochter nicht in unmittelbarer Gefahr schweben, fühlst du, wie viel Angst du mittlerweile vor dem Glückstrank hast. Du hast ihn bei deiner ersten Flucht mit deiner Tochter getrunken, und auch in den Wochen und Monaten danach hast du ihn immer wieder eingenommen. Als du dich langsam wieder sicher gefühlt hast, hast du Pausen eingelegt und mehrere Wochen auf den Glückstrank verzichtet. Doch dann, vor drei Monaten, ist dir dein Geld ausgegangen. In den Wintermonaten hast du kein Gemüse noch Obst im Garten, und du wusstest, dass du schnell handeln musst, um zu verhindern, dass deine Tochter mit einem halbvollen Bauch abends ins Bett gehen muss.
Du hast Felix Felicis gebraut und den Glückstrank wieder eingenommen, um eine Geschäftsidee, an die du schon oft hast denken müssen, erfolgreich umzusetzen. Und es hat funktioniert, es haben sich für dich unverhoffte Türen geöffnet, und deine Zaubertränke werden nun von einer Zaubertrankladenkette verkauft. Aber jetzt, da Voldemort und Tom dich auf deinem Muggle-Bauernhof versteckt in den Bergen gefunden haben, wirst du von einer fürchterlichen Furcht geplagt. Was ist?, denkst du, was ist, wenn der Glückstrank ... Deine Hände umfassen den Tisch und deine Knöchel treten weiß hervor, so verkrampft hältst du dich an der Tischplatte fest. Du starrst mit glasigen Augen an die Wand, ohne irgendetwas Bestimmtes anzusehen. In deinem Kopf rasen die Gedanken.
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Voldemort, Tom Riddle x Omega Reader (Harry Potter Omegaverse Ff)
RomanceDu versteckst dich mit ihrer Tochter, aber Voldemort und Tom Riddle finden dich. »Wie schön, dass du uns endlich mit deiner Anwesenheit beehrst«, sagt Voldemort süffisant, der in dem alten Sessel nahe dem Kamin sitzt, deine Tochter auf seinem Schoß...