Der Vormittag ging schnell um und somit klingelte auch schon die Glocke. Ich nahm meine Bento Box die meine Mutter früh morgens für mich vorbereitete aus meiner Tasche und legte sie auf meinen Tisch als vor mir jemand Platz nahm. Wie ich mich recht erinnerte war sein Name Tendou. Mit weit aufgerissen Augen starrte er mich an und schmunzelte vor sich hin: "Ist die Box für dich allein? Hast du garkeine für Ushiwaka gemacht? Ist doch üblich bei den Mädels, das sie dem eine machen, für den sie was übrig haben". Ich warf ihm nur bissige Blicke zu in der Hoffnung er würde sich wieder von mir abwenden doch dem Anschein war nicht. Happen für Happen aß ich meine Box. Die ganze Situation war mir unangenehm und als ob sich meine Gedanken übertragten, stupste mich Ushijima von hinten an. "Dreh dich doch zu mir. Lass uns einfach zusammen essen. Hab heute leider nichts dabei, deshalb wollte ich fragen ob ich mir netterweise was von dir nehmen darf?", brachte er mir entgegen. Ich nickte zustimmend und wannte mich ihm zu. Tendou der immer noch vor meinem Tisch rumlungerte, herob sich seufzend und bahnte sich sichtlich genervt seinen Weg aus dem Klassenzimmer. "Ich entschuldige mich für sein Verhalten, er hat es nicht so mit Neuen. Er hat irgendwie immer Angst ich würde ihn links liegen lassen doch dem ist nicht so. Also bitte sieh drüber hinweg", lächelte mir Ushijima zu. Ich fuchtelte mit meinen Händen vor mir rum und entschuldigte mich : "Tut mir leid, es sollte nicht so rüberkommen als hätte ich was gegen ihn, immerhin will ich mir doch keine Feinde machen. Ist also alles gut!". Zufrieden blickte er mir in die Augen. Wir teilten uns die Box als es dann auch schon wieder klingelte. Die Schüler betraten wieder die Klasse und somit brach der Nachmittagsunterricht an.
Die Zeit wollte überhaupt nicht vergehen. Jede Minute fühlte sich an wie Stunden und ich bekam das ungute Gefühl nicht los, das die halbe Klasse mich anstarrte, besonders der Rotschopf neben mir.
Quälend saß ich den Unterricht ab und ehe ich mich versah war er auch schon zu ende. Ich nahm meine Tasche und wollte gerade aus dem Klassenzimmer als mich jemand an der Schulter packte. "Ich hab jetzt noch Volleyballtraining. Was haltest du davon mir zu zusehn? Danach können wir auch gemeinsam heim", fragte mich das Ass der Schule. Zuerst zögerte ich. Mein Blick wechselte zwischen Ushijimas Hundeaugen und dem arroganten Blick des neben ihn stehenden Tendous. Als wollte er mich mit diesen warnen auf seinen Vorschlag ein zu gehen. Ich schüttelte den Kopf um mich aus meinen Gedanken zu reisen und stimmte zu: "Klar gern! Immerhin haben wir sowieso fast den selben Weg".Also gingen wir Richtung Halle. Dort angekommen rieb ich mir erst mal die Augen. "Einer größer wie der andere..", murmelte ich vor mich hin worauf alle in lautem Gelächter ausbrachen. Herzlich begrüßten Ushijimas Teamkollegen mich und wiesen mich zu meinem Platz von dem aus ich in ruhe zusehen konnte. Wärend des Training trafen meine Blicke und die von Ushijima immerwiedee aufeinander, ein schnelles Lächeln wurde ausgewechselt und schon war er mit seinen Gedanken auch wieder ganz beim Spiel. In den kurzen Shorts und dem halb verschwitzten Shirt sah er so gut aus, meine Augen wollten sich nicht von ihm reisen und als ob Gott mich für diesen Gedanken strafen wollte, traf mich im selben Moment der Ball mitten ins Gesicht. "Lilly!", hörte ich jemanden schreien. Danach folgte schweigende Stille worauf ich mein Bewusstsein verlor.
Ushijima kam angerannt und nahm mich in den Arm wärend er meine Wange tätschelte, doch all die Mühe half nichts. Ich kam einfach nicht zu mir. "Tendou jetzt hast du den Bogen echt überspannt, ich sah doch dass das gerade Absicht war!", meinte einer der Teamkollegen. "Stimmt das Tendou?", schnaufte Ushijima hart, doch dieser lachte nur schelmisch vor sich hin und kam zu Boden wo er übertrieben laut weitermachte mit seinem Gelächter. Ushijima nahm den Ball und schoss in mit voller Wucht zurück, Zentimeter genau neben Tendous Kopf. Dieser hilt plötzlich Inne: "Komm mal runter, sie ist ja nicht tot oder? Also halb so schlimm, passiert jedem mal". Alle schüttelten den Kopf. Ushijima nahm mich in den Arm und begab sich zum Krankenzimmer wo er mich erst mal versogen ließ.
So verging eine gute Stunde bis ich wieder zu mir kam. Ich rieb mir den Kopf und bemerkte ein großes Pflaster an meiner rechten Schläfe, doch als ich dieses berührte, zuckte ich zusammen vor Schmerz. Sichtlich mitgenommen von der Verletzung wollte ich mich von der Liege erheben als meine Beine nachließen. Im rechten Moment stützte mich Ushijima von der Seite und drückte mich an sich. "Es tut mir so leid. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, es wird schwerwiegende Folgen für Tendou haben, glaub mir", sagte er leise, dennoch merkte man das er wütend war. "S- Schon okay. So ein Ball macht nun mal was er will o-", doch er ließ mir keinen Moment zum Ausreden. Seine Lippen befanden sich auf meinen, sichtlich überrascht, erwiderte ich den Kuss jedoch und drückte mich fester an ihn. Als wir uns von einander lösten, blickte er mir ernst in die Augen: "Ich lasse nicht zu das dir nochmal sowas wiederfährt". Ich wurde rot und lächelte ihn dankbar an. Er legte seine Hand sachte an meinen Kopf und drückte diesen sanft an seine warme Brust.
"Wenn das mal nicht romantisch ist!", platzte der Rotschopf herein. Ich kippte zu Boden als meine Beine vor Schreck wieder nachließen. Ushijimas fester Griff löste sich ebenfalls da seine Aufmerksamkeit nun ganz Tendou galt. Wütend packte er den fast gleich Großen am Hals und drückte ihn mit dem Rücken gegen die Wand. Tendou konnte sich sein schmutziges Lächeln nicht verkneifen was den ohnehin schon kochenden Ushijima nur noch wütender werden ließ. "Ich will sie doch nur schützen vor dir Ushiwaka, du weist selbst was mit der letzten passiert ist die sich in dich verknallt hat", war das einzige was Tendou mit gestocktem Atem aus sich brachte. Eine gefühlte Ewigkeit tauschten sie einen hitzigen Blick aus. Ich konnte nichts unternehmen, so sehr ich es auch versuchte meine Beine streickten. Einige Zeit später ließ Ushijima von ihm ab und brachte mich nach draußen wo auch schon meine Mutter wartete um mich ab zu holen. Ich verstand nichts. Was meinte Tendou mit dem was er da sagte? Irgendwas musste doch dahinterstecken so wie Ushijima darauf reagierte. Meine Mutter weinte vor Sorge worauf Ushijima etwas beruhigte und sich entschuldigte. Er legte sein Hand an meine Wange und sein Blick traf mich mitten ins Herz, so verletzt habe ich ihn noch nie gesehn. Schnell kramte ich mein Handy aus der Tasche und streckte es ihm auffordernt entgegen. Dieser verstand sofort was ich damit wollte und tippte rasch seine Nummer ein. Zum Abschied nickten wir beide nur und wannten uns den Rücken zu.
Zuhause angekommen ging ich hoch in mein Zimmer und legte mich ins Bett da mein Schedel ununterbrochen schmerzte. Ich vergrub mich unter der Drecke und brach in Tränen aus, denn das Bild des verletzten Ushijimas ging mir nicht aus den Kopf. Was mich aber an der ganzen Sache so mitnahm war das, das ich keinen Schimmer hatte um was es in Tendous Aussage ging. "Der Letzten? Verknallt? Kann nicht einmal alles gut laufen?", ärgerte ich mich. Ich drehte mich zur Seite und entschied mich dazu entwas zu schlafen doch mit dieser Unruhe in mir selbst funktionierte dies nicht. Ich griff nach meinem Handy und fing an eine SMS einzutippen:
"Hey, hier ist Lilly. Danke nochmal für deine Hilfe heute aber mir lässt Tendous Aussage keine Ruhe. Du musst mir nicht antworten wenn du nicht willst, aber es würde mir sehr helfen die Wahrheit zu erfahren. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich mach mir meine Meinung über dich schon selbst. Sonst hätte ich den Kuss auch nicht erwidert. Gute Nacht, schlaf gut."
Fertig geschrieben, legte ich mein Handy weck und vesuchte erneut etwas Schlaf zu finden. Im Gedanken ganz bei ihm, schwiff mir ein flüchtiges Lächeln übers Gesicht. Mein Bauch topte als befanden sich tausende Schmetterlinge in ihm. Kurz darauf befand ich mich im Land der Träume. Ob morgen alles glatt läuft?
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Ushijima Wakatoshi (FF)
FanfictionNachdem Lilly mit ihrer Mutter nach Japan gezogen ist, wechselte sie natürlich auch die Schule. Ihre neue Schule war keine geringere als die Shiratorizawa, dort traf sie auf das Ass für welches die Oberschule so bekannt war. Schon bald konnte der so...