Nicht ganz so zufrieden mit dem Ende aber naja :'D.
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„Ahhhh!", schrie Wanda und schleuderte dem nächsten Angreifer eine scharlachrote Magiewelle entgegen. Es war schwer ihre Gegner aufzuhalten. Schwer aber schaffbar. Und so arbeitete sie sich weiter und besiegte einen nach dem anderen.
Hier in Sokovia waren Pietro und sie aufgewachsen und sie verband so viele Erinnerungen mit diesem Ort.
Viele Negative durch ihr Dasein als Waisen und Straßenkinder. Aber sie hatten sich durchgekämpft. Zu zweit war es letztendlich gar nicht so schlimm gewesen.
Es tat gut immer jemanden an der Seite zu haben. Jemand, der immer zu einem steht und für einen da ist. Und das hatte Pietro immer getan.
Und jetzt kämpften sie beide zusammen mit den Avengers gegen Ultron. Eine Tatsache, die Wanda bis vor kurzem noch für unmöglich gehalten hätte. Aber das war die Realität.
Mit einem lauten Krachen zerschellte der nächste Roboter an einer der steinernen Wände. Schon in der Kindheit hatte Wanda Probleme damit gehabt ihre Fähigkeiten gegen Menschen einzusetzen, auch wenn es nur dazu war, um sich etwas zu Essen zu beschaffen. Zu Töten hatte sie nie auch nur in Erwägung gezogen und im Moment kam sie damit nur zurecht, weil es sich um Maschinen und keine Lebewesen handelte.Und da hörte sie ihn. Schüsse übertönten die Kampfgeräusche und in Wanda breitete sich eine unendliche Leere aus. Es fühlte sich für sie an, als wäre gerade ein wichtiger Teil von ihr gestorben.
‚Pietro! ', schoss es ihr durch den Kopf und der Schmerz erfüllte sie.
Die sich nähernden Gegner beachtete sie gar nicht mehr. Sie waren ihr aber auch egal. Der Schmerz zog sich durch ihren gesamten Körper und überrollte sie förmlich.
Mit einem verzweifelten Schrei sackte sie auf ihre Knie und ihre ganzen Emotionen schossen in Form von roten Magiestößen aus ihren Händen heraus. Es war wie die Tränen, die ihre Wangen hinunter rollten. Befreiend.
Das Einzige, was sie überhaupt noch wahrnahm, war ihre Trauer.
Den Rest des Kampfes gegen Ultron und seine Armee kämpfte sie, als wäre nichts gewesen. Ihre Wut und Trauer betäubte und beflügelte sie.Nachdem Ultron besiegt war und alle auf dem Weg nach Hause waren viel niemandem auf, wie in sich gekehrt Wanda war. Sie sprach mit niemandem, schlief aber auch nicht wie die meisten anderen.
Nach dem Kampf in Sokovia bürgerte sich der Alltag bald wieder ein. Neue Mitglieder der Avengers wurden einquartiert und ab und an zusammen mit den alten auf Missionen geschickt.
Mit Ausnahme von einer.
Wanda verbrachte die meiste Zeit in ihrem Zimmer und redete und aß nicht viel. Für Missionen hielt man sie für zu Mental instabil.
Tony sorgte sogar dafür, dass sie so gut es geht gar nicht das Gebäude verließ. Grund dafür war mangelndes Vertrauen.An einem Morgen, als er zusammen mit Natasha das Vorgehen für eine Neue Rettungsaktion besprach, platzte Wanda mitten in ihr Gespräch.
„Guten Morgen", murmelte sie und setzte sich, ohne einen von beiden überhaupt in die Augen geschaut zu haben, an den Tisch. Doch anstatt sich etwas zu Essen zu nehmen, starrte sie nur auf die gegenüberliegende Wand.
„Ist alles okay?", fragte Natasha mehr aus Höflichkeit, als an Interesse an der Antwort. Denn ihr war klar, dass die Braunhaarige mit einem einfachen ‚ja' antworten würde.
Die eigentliche Wahrheit war aber wesentlich komplexer als das.
Doch wider Erwarten meinte Wanda auf die Frage hin: „Ich wollte dich noch fragen, ob du gleich mit mir trainierst."
Erstaunt über diese ungewöhnlich ausführliche Antwort, hob Natasha den Kopf und nickte erfreut.
„Klar kann ich das machen. Gut, dass du mit dem Selbstverteidigungstraining weiter machen willst. Vielleicht kannst du uns auf der nächsten Mission schon unterstützen", meinte sie und erntete daraufhin einen vielsagenden Blick von Tony.
„Ja in Ordnung", stimmte Wanda zu, bevor Tony etwas einwerfen konnte und schnappte sich ein Brötchen. Damit in der Hand verschwand sie auch schon wieder in Richtung ihres Zimmers.„Was sollte das denn Natasha? Die Kleine kann keinesfalls mitkommen. Schon gar nicht direkt auf die nächste Mission.
Wir hatten doch gerade schon die Teammitglieder besprochen, die mitkommen. Und außerdem ist sie immer noch zu unkontrollierbar."
„Tony, nur weil du Steve bei diesem Mal als Anführer ersetzt heißt das nicht, dass du alles alleine entscheiden darfst.
Und wenn sie es endlich geschafft hat, mit dem Tod ihres Bruders etwas besser zurechtzukommen, können wir sie natürlich mitnehmen. Sie verschafft uns in so vielen Punkten Vorteile. Es wäre geradezu dumm sie nicht mitzunehmen.
Und jetzt entschuldige mich bitte, ich gebe jetzt Selbstverteidigungstraining."
Tony setzte zu einem weiteren Einwand an, doch Natasha ignorierte ihn und ging zügig davon.„Hey Maximoff! Bereit zu kämpfen?" Mit diesem Satz betrat Natasha den Trainingsraum.
„Bin schon dabei", grinste Wanda ihr motiviert entgegen.
Sie stand mitten im Raum und feuerte Schaumstoffklötze, die von ihrer roten Magie umgeben waren, auf von ihr gebaute Türme aus demselben Material.
„Schaumstoff?", musterte Nat das Ganze grinsend.
„Mit was denn sonst?"
„Mit mir", antwortete die Rothaarige nur und lief auch schon der Anderen entgegen.
Wanda wirbelte herum, doch Natasha war schneller und schon hatte sie die Jüngere zu Fall gebracht.
Das ließ Wanda aber nicht auf sich sitzen, rappelte sich auf und griff Natasha ihrerseits an. Aber was sie auch tat, sie traf nicht. Ihre Gegnerin wich ihren Schlägen und Tritten geschickt aus und schaffte es das Gefecht mit wieder nur einer Beinbewegung zu beenden.
„Dann eben beim dritten Versuch", murmelte Wanda mehr zu sich als zu Natasha und verbesserte ihre Bewegungen so, dass sie tatsächlich traf.
Die Rothaarige rieb sich beeindruckt ihren Oberarm. Wanda grinste zufrieden, und bemerkte deshalb nicht, dass ihre Gegnerin sie schon wieder angriff.
Vor Überraschung quickte sie kurz auf und griff nach dem Erstbesten, was sie zufassen bekam. Und in diesem Fall war das Natashas schwarze Lederjacke.
Und so landete sie schließlich auch auf dem Boden und fiel halb über die Jüngere.
Natasha stützte sich rechts und links von Wamda ab, um sie nicht zu erdrücken und sah sie vorsichtig an. Wanda blickte mit einem undefinierbaren Blick zurück, doch Natasha stand schnell wieder auf, um diesen seltsamen Moment zu beenden. Sie strich sich die kurzen Haare hinters Ohr und reichte Wanda die Hand.
Diese nahm sie, ging dann allerdings eilig aus dem Trainingsraum.
Natasha zog aufgrund des plötzlichen Abgangs die Augenbrauen nach oben, schüttelte den Kopf und räumte das Chaos, das die Jüngere vorher erzeugt hatte, auf.„Hey Romanoff, seid ihr schon wieder fertig? Dem Durcheinander nach zu urteilen ging es bei euch ja richtig zur Sache", hörte Natasha da Tonys Stimme. Der Milliardär stand im Türrahmen und beobachtete sie beim Aufräumen.
„Lass deine dummen Witze stecken Tony. Das kann ich grad überhaupt nicht gebrauchen", erwiderte die Rothaarige und verdrehte genervt die Augen.
„In Ordnung aber nächstes Mal filmt ihr das Ganze für mich, ja?"
Gereizt atmete Natasha einmal lautstark ein und aus und ignorierte diese Aussage Tonys.
„Ach komm schon Nat, verstehst du keinen Spaß mehr?"
„Ich bin gerade einfach etwas gereizt. Und nenn mich nicht Nat!"
„Ist ja schon gut. Wenn ich dir helfen kann sag Bescheid."
Überrascht über die plötzliche Fürsorge, hob Natasha verwundert den Kopf und sah Tony fragend an.
„Schau nicht so, als wäre das jetzt was Besonderes.
Aber ich würde, ohne mich selbst loben zu wollen sagen, dass ich Erfahrung mit Beziehungen und Frauen habe, also wenn du Tipps brauchst, wie du die Kleine rumbekommst..."
„Warte was? Wer hat das denn gesagt?"
„Du und dein Verhalten. Oder warum bist du sonst grad so schlecht drauf? Sie ist doch grad einfach gegangen, oder?"
„Ach hör doch auf mit dem Scheiß Tony", sagte Natasha und verdrehte die Augen.
„Keine Kraftausdrücke", zwinkerte Tony ihr nur zu.
„Bist du jetzt Steve oder was?"
„Was ist mit mir?" Überrascht drehten Natasha und Tony sich um und sahen Steve, der am Türrahmen lehnte.
„Ach nichts. Ich rede gerade mit Nat darüber, wie man jemanden rumbekommt."
„Warum das denn?"
„Erstens Steve geht dich das beim besten Willen nichts an. Genauso wenig wie dich Tony. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss noch was klären."Vor Wandas Tür stoppte Natasha kurz und hielt inne.
Was genau wollte sie eigentlich sagen? So genau wusste sie es nicht.
Doch bevor sie sich ihre Sätze zurechtlegen konnte, öffnete sich die Tür und Wanda stand direkt vor ihr.
Sie waren sich so nah, dass beide erstmal wieder einen Schritt zurück stolperten.
„Hey", murmelte Wanda und schaute verlegen auf ihre Hände. „Ich hab deine Gedanken gehört, deshalb wusste ich, dass du hier stehst. ...also nicht, dass ich deine Gedanken hören wollte aber sie waren sehr laut."
„Alles gut. Ich wollte dich eigentlich nur fragen, warum du vorhin so weggerannt bist."
Aufmerksam betrachtete Nat Wandas Mimik. Die Unsicherheit zeichnete sich deutlich ab.
„Ich weiß nicht. Ich denke ich war überfordert mit...der Situation."
„Weil ich auf dir lag?" Fragend zog Natasha eine Augenbraue nach oben und grinste, als Wanda nur noch roter wurde.
„Fandest du es nicht unangenehm?" Jetzt war Natasha diejenige, die nicht wusste, was sie antworten sollte. Sie spürte nur die Spannung die sich zunehmend zwischen ihnen aufbaute.
Sie trat nervös einen Schritt auf die Jüngere zu und strich ihr vorsichtig eine lose braune Strähne aus dem Gesicht. Dabei lehnte sie sich ein Stück nach vorne und hauchte Wanda ein „Nein" ins Ohr.
Sie stellte sich wieder gerade hin und spürte ihm nächsten Moment schon Wandas weiche Lippen auf ihren. Kurz war sie wie erstarrt vor Überraschung, erwiderte dann aber den Kuss und legte ihre Hände an Wandas Hüfte, um sie noch näher an sich zu ziehen und die minimale Lücke zwischen ihnen zu schließen.
Kurz ließen sie voneinander ab, um sich anzusehen.
Wanda strahlte. Nicht nur ihre Lippen formten ein Lächeln, auch ihre Augen glitzerten vor Freude und Natasha war mehr als nur glücklich der Grund dafür zu sein.
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ScarletWidow OneShots
FanfictionEin paar Oneshots zu dem Shipping Natasha x Wanda. Fluff, Angst und Smut enthalten. Cover ist nicht von mir gezeichnet.