Kapitel 29

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_Hailey_

Die Vorstellung, dass noch jemand stirbt macht mir ernsthaft Angst und sorgt dafür, dass ich mich krank fühle.

Mir wird schlecht und meine Wahrnehmung wird durch den Gedanken daran beeinträchtigt.

Bei meinem Opa hätte ich es nicht verhindern können, auch wenn ich alles mögliche ausprobiert hätte.
Doch bei Taehyung kann ich noch was bewirken.
Er ist aktuell damit beschäftigt, mir zu helfen. Dabei benötigt er eigentlich selbst  Hilfe.

Ich kann ihm die Hilfe nicht geben und egal wie sehr ich mir einreden möchte, dass es mir egal sein sollte, ich kann es nicht ignorieren.
Gleichzeitig bin ich mir auch ziemlich sicher, dass die Männer und auch Rachel mir was antun würden, wenn ich nichts tue.

Ich kann es nicht riskieren.

Er ist ein Monster, doch dieses Monster versucht seit Tagen mir meine Lasten abzunehmen und ist dabei respektvoll zu meinen Eltern. Im Krankenhaus hat er versprochen, mich nicht nochmal anzufassen und er hält sich daran.

Ich glaube es tut ihm leid, wie er mich behandelt hat. Jeder andere hätte sich entschuldigt aber er zeigt mit seinen Taten, dass es ihm Leid tut.

Als ich die Nachricht eintippte, sind meine Hände unruhig.

Ich: Wohin soll ich ihn bringen?

Es dauert wenige Sekunden und ihre Antwort kommt.

Rachel: Der große Basketballplatz. Morgen um 22: 00 Uhr.

Ich runzle leicht die Stirn aber ich weiß, welchen sie meint. Hier gibt es einen großen, wo ich früher oft mal mit meinem Opa war.

Ich: Ok.

Sie schreibt nichts mehr und ich schiebe mein Handy wieder in meine Hosentasche. Als ich meinen Blick hebe, sehe ich wie Taehyung zu mir sieht.

Er legt seinen Kopf leicht schief und sieht mir in meine Augen.

„Sollen wir die Regale abstauben und die Ware kontrollieren?" als er mir diese Frage stellt, atme ich leise auf und nicke.

Das es mitten in der Nacht ist, stört uns nicht.

Alle Regale sind verstaubt und während dem abstauben, finden wir beide Produkte die abgelaufen sind.

Die Sachen füllen wir in große Tüten und brauchen Stunden, bis wir alles sauber und wieder geordnet haben.

Nach der getanen Arbeit, setzte ich mich einfach auf den Boden und schließe die Augen.

Das alles hat mein Opa früher alleine gemacht.

Ich schüttle meinen Kopf und öffne meine Augen wieder.

Taehyung kommt von draußen und reibt sich die Hände.

„Alles entsorgt." sagt er mit seiner tiefen Stimme und hört sich dabei nicht erschöpft an.

Ich dagegen könnte jetzt und hier einschlafen.

Es fällt mir schwer meinen Arm zu heben aber ich greife zum Regal neben mir und nehme zwei Schokoladenriegel.

Ich strecke eins davon zu ihm und er kommt näher, nimmt er mir aus der Hand und setzt sich gegenüber von mir. Er lehnt sich mit dem Rücken an eines der Regale.

Taehyung reißt die Packung auf und beisst ab und ich mache das selbe.

„Du bist müde." sagt er, nachdem er das Stück Schokolade runtergeschluckt hat.

„Du etwa nicht ?" ich beiße auch von der Schokolade ab und kaue das Stück langsam.

„Nein. Ich schlafe nicht viel."

„Deswegen bist du also Nachts vor meinem Hause?" er beisst von dem Riegel ab und nickt. Doch er zeigt keine Reaktion.

„Wie alt bist du?" frage ich nach einer Weile. Es ist wirklich komisch, dass wir beide einschneidende Erlebnisse gemeinsam erlebt haben aber so gut wie nichts voneinander wissen.

„25. Du?" es überrascht mich, dass er mir einfach so antwortet. Ich hätte viel mehr erwartet, dass er die Frage ignoriert. Vielleicht will er auch paar Dinge über mich erfahren.

„24." sage ich und frage mich, ob man mir das ansieht. Er legt seinen Kopf schief und mustert mein Gesicht.

„Studierst du?" fragt er und ich verdrehe sofort meine Augen.

„Also Nein." sagt er und beisst wieder von seinem Riegel ab.

„Was machst du für dein Geld?"

Er hört kurz auf zu kauen und zuckt dann mit den Schultern.

„Aktuell nichts." ich nicke als er das so sagt aber hebe dann einen Finger und zeige auf ihn.

„Theoretisch hast du einen Job. Du bist  sowas wie ein Leibwächter oder so."

Er schüttelt nur seinen Kopf und schiebt sich den Rest von dem Riegel in den Mund.

„Hast du Freunde?" er knüllt die Verpackung von dem Riegel in seiner Hand.

„Nein." sagt er ruhig und ich bekomme eine Gänsehaut.

Er muss wirklich sehr sauer auf seine Freunde sein. Vielleicht hilft ihm die Begegnung Morgen.

„Weißt du jetzt wohin du Morgen gehen möchtest?"

Wenn er seine Freunde wieder bei sich hat, wird er nicht mehr so sein.

„Zum Basketballplatz."

Seine Blick trifft mich und seine Augen weiten sich leicht.

Your Smile // TaehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt