Kapitel 27

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_Hailey_

Der Schmerz lässt nicht nach.

Immer wieder raubt es mir die Luft aber dann ist er da.

Er.

Der Mann der mir wehgetan hat, weicht mir seit einer Woche nicht von der Seite.

Mein Schmerz hat mich schwach gemacht, denn sonst hätte ich das niemals zugelassen.

Jedesmal wenn ich daran denke, wie ich mich im Krankenhaus an ihn gedrückt habe, bekomme ich eine unangenehme Gänsehaut.

Doch in dem Moment, habe ich es getan. Es war wie als würde man ertrinken und man klammert sich an alles, was einem nur in die Finger kommt, um das ganze zu überleben.

Nach der Beerdigung von meinem Opa, hat er mich angeschaut und förmlich darauf gewartet, dass ich ihn wieder umarme aber ich konnte mich beherrschen.

Da ich früher als meine Eltern von dort weg bin, hat er mich gefahren. Während der gesamten Autofahrt habe ich geweint und er war wie immer still.

Er spricht kaum mit mir.
Berührt mich nicht.
Beobachtet mich nicht so, dass es mir unangenehm wird.
Er ist da und wartet förmlich darauf, mich aufzufangen, wenn mir alles zu viel wird.

Heute Nacht, werde ich zum Laden von meinem Opa gehen.

Seit seinem Tod, habe ich keinen Fuß mehr in seinen Laden gesetzt aber ich kann nicht schlafen, da ich dauernd daran denken muss.

Das ich nicht schlafen kann, ist nichts Neues aber ich habe  zusätzlich noch das Gefühl, dass die Wände mich erdrücken.

Ich trage ein viel zu große Sweatshirt und eine locker Hose. Schnappe mir den Schlüsseln vom Laden und laufe die Treppen runter.

Mein Eltern schlafen um diese Zeit, also bekommen sie es nicht mit.

Trotzdem trete ich mit leisen Schritten aus dem Haus  und schaue automatisch sofort zu meinem Auto.

Dort sitzt er  jeden Morgen und wartet auf mich.

Es ist zu dunkel um etwas zu erkennen aber ich glaube nicht, dass er dort die ganze Nacht wartet.

Die nächtliche Luft ist erfrischend. Ein tiefer Atemzug und dann noch einer.

Als ich loslaufe höre ich nach wenigen Schritten, seine Stimme:

„Soll ich dich fahren ?.." ich zucke leicht zusammen und drehe mich um.

Taehyung steht nicht mal einen Meter hinter mir und sieht zu mir.

„Du wartest auch Nachts hier ?.." meine Stimme hört sich müde an, obwohl ich noch hellwach bin.

Er kommt näher und stellt sich neben mich.

„Dann lass uns laufen." sagt er, ohne auf meine Frage einzugehen und läuft los.

Ich verschränke meine Arme unter meiner Brust und bleibe stehen.

Sobald er merkt, dass ich ihm nicht folge, bleibt er stehen und dreht sich um.

„Geh zu deiner Wohnung . Heute will ich alleine sein." obwohl es ziemlich dunkel ist, erkenne ich wie er seine Augenbrauen zusammenzieht.

„Du willst zu seinem Laden." sagt er ruhig und nickt dabei.

Es sollte mich nerven, dass er das weiß und wieder bei mir ist aber ich bin einfach zu erschöpft.

„Du wirst sowieso nicht gehen, stimmt's?" sage ich und höre mich genervt an.

Er antwortet nicht und ich laufe seufzend an ihm vorbei.

Ich weiß das er mir folgt aber während dem gesamten Weg, sprechen wird nicht miteinander.

Meine Schritte werden langsamer als ich in die Gasse biege und sehe, wie vor dem Laden  ein Mann steht.

Sein Kopf dreht sich  zu mir und er läuft auf mich zu.
Sofort spüre ich Taehyung neben mir und als der Mann an mir vorbeiläuft, stockt mir der Atem.

Es ist der Typ, der mich damals ins Auto geschleppt hat.

Shit...

Er erinnert mich an meine Abmachung mit Rachel.

Sie wartet auf eine Nachricht.

Your Smile // TaehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt