Kapitel 2: Schock

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Hastig Schritte ertönen auf dem Steinboden. Meine Zellentür wird geöffnet. Verängstigt dränge ich meinen Körper in die Ecke. Ich weis nicht, wie lange ich schon hier bin und in wie weit der Orden nach mir sucht. Kalte Hände greifen sich meine Arme und zerquetschen sie beinah. Ein Schmerzlaut entweicht mir. Wankend werde ich hinterher gezogen. Zurück geht es in den Saal mit der langen Tafel. Hastig erkenne ich einige von Fahndungsplakaten wieder. Fenrir Greyback schaut mich mit seinem perversen Blick an. Er ist dreckig und seine Fingernägel erinnern mehr an Krallen. Bellatrix sitzt neben ihrem Mann und daneben Draco und Narzissa Malfoy. Ihr Mann wurde ja für seinen Einbruch im Minesterium nach Askaban gebracht. Malfoy traut sich kaum mich anzusehen. Er sieht blass aus und dunkle Augenringe zerstören das Bild seiner marmor gleichen Haut. Ich sehe auch Professor Snape. Sein Gesicht ist wie immer eine Ausdruckslose Maske. Nur seine Augen weiten sich ein wenig als er mich erkennt. Am Kopfende des Tisches sitzt er dann. Die Visage die ich seit dem Einbruch im Minesterium nicht vergessen kann. Ein Mann mit schlagartigen Augen und roter Iris. Seine Nase fehlt irgendwie. Neben seinem Stuhl schlängelt sich eine große Schlange. Brutal werde ich auf den Boden geschmissen.
,,Wen haben wir denn da? Harry Potters Schlammblutfreundin Hermine Granger. Jahrgangsbeste." die kalte Stimme des dunklen Lords ist an mich gerichtet. Die meisten am Tisch fangen an zu lachen.
,,Bis jetzt haben wir dich sehr gut behandelt. Dafür erwarte ich ein entgegen kommen." kalt blickt er mich an. ,,Wo ist Harry Potter?"
,,Ich weis es nicht." gebe ich wahrheits gemäß wieder. Ich weis ja selber nicht wo das Lager des Phoenix Ordens ist.
,,Lügnerin" brüllt Voldemort. Eine Welle des Schmerzes überrollt mich. Schreind winde ich mich auf dem Boden des Raumes. Nebenbei versuche ich zu atmen. Der Schmerz lässt nach. Hektisch atmend versuche ich mich zu beruhigen.
,,Noch einmal. Wo ist Harry Potter?"
,,Ich habe doch schon gesagt, ich weis es nicht." schlurze ich. Plötzlich habe ich das Gefühl zu ersticken. Ich fasse mir an den Hals und röchle. Mein Herz pocht schnell. Langsam weiten sich meine Augen und mein Kopf wird schwer. Der Zauber löst sich und endlich kann ich wieder atmen.
,,Kommen wir zum nächsten Punkt." als wäre nichts gewesen fährt Voldemort fort.
,,Aber Herr was passiert mit dem Schlammblut?" fragt Bellatrix ehrfürchtig.
,,Das lass meine Sorge sein. Kommen wir nun zu unserem jüngsten Mitglied. Draco, tritt vor und mache deinen nichtsnutz von Vater Stolz." es ist ehr ein Befehl als eine bitte.  Malfoy steht auf. Er schluckt und versucht so stolz wie möglich auszusehen. Vor dem Lord kniet er nieder. Er krämpelt sich den Ärmel des linken Unterarmes hoch. Seine blasse, blanke Haut erscheint. Voldemort zückt seinen Stab.
,,Schwörst du Draco Malfoy deinem Meister absolute Treue und wirst alles dafür tun, damit dieser seine Ziele erreichen kann? Schwörrst du dies im Fall der Fälle mit deinem Leben zu bezahlen?"
,,Ich schwöre." Dracos Stimme zittert ein wenig. Kein arroganter Tonfall wie sonst in der Schule. Voldemort nuschelt einen Spruch und drückt seinen Stab auf seinen Unterarm. Dort erscheint nun, erst mit dünnen Linien, ein Totenkopf aus dem sich eine Schlange schlängelt. Das dunkle Mal ist ein starker Kontrast zu seiner hellen Haut. Malfoy verzieht keine Miene
,,Deine Aufgabe wird es sein, die Todesser nach Hogwarts zu bringen und den Schulleiter zu töten. Schaffst du es nicht, sterben du und deine Familie."
Erschrocken ziehe ich die Luft ein. Den Schull töten. Der Mann der für den absoluten Kampf gegen das Böse steht und wie ein helles Licht neben Harry den Wiederstand anführt. Dieser soll getötet werden. Selbst Malfoy scheint erschrocken.
Voldemort blickt nun wieder mich an.
,,Da das Schlammblut mir nicht sagen kann, wo sich Harry Potter befindet, müsste ich sie eigentlich töten. Aber es ist eine viel größere Genugtuung, wenn Harry Potter den Verrat der eignen besten Freundin erfährt. Steh auf."
Langsam stehe ich auf. Meine Knochen tun mir weh und meine Beine fühlen sich wacklig an.
,,Du wirst Draco behilflich sein und dich so mit auf unsere Seite stellen."
Entsetzte Blicke gleiten zwischen den Todessern hin und her.
,,Ehr sterbe ich." kämpferisch sehe ich ihn an.
,,Dein Gryffindor Mut wird dir eines Tages den Kopf kosten." zischt er. ,, Sieh es ein. Du hast keine Wahl."
Schlurzend schüttle ich den Kopf. Mein Kopf fühlt sich auf einmal an wie in Watte gepackt. Eine Stimme treibt mich förmlich in Malfoys Nähe. Ich fühle mich betrunken.
,,Ich mache es." höre ich mich selber sagen.
,,Hervorragend." fast schon begeistert blickt Voldemort mich an. ,,Dann legt doch bitte einen unberechenbaren Schwur ab."
Malfoy reicht mir zögerlich den Arm. Innerlich bekämpfe ich zwar dieses Gefühl. Jedoch bin ich einfach zu schwach. Ich lege den Arm in Malfoys und umfasse seinen Ärmel mit meiner Hand.
,,Schwörrst du Hermine Granger, Draco Malfoy bei seinen schwierigen Aufgaben zu unterstützen und alles dafür zu tun das der Auftrag erfolgreich beendet wird?"
,,Ich schwörre." sage ich klar und deutlich. Auf meiner rechten Hand bildet sich eine kleine Narbe. Silberne Fäden verbinden nun Malfoy und mich. Der Zauber ist beendet. Erschrocken falle ich auf die Kniee. Mein Verstand fängt sofort wieder an zu arbeiten. Ich wurde unter den Imperius gesetzt.
,,Mein Herr." erklingt Snaps dunkle, ölige Stimme.
,,Was Severus? Mein treuer Diener."
,,Es wird Zeit, dass Mädchen dem Orden zu übergeben. Man sucht nach ihr mein Herr." erklärt mein Professor. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Sie suchen mich. Doch ich habe gerade unfreiwillig freiwillig den schlimmsten Verrat begangen den es gibt.
,,Lassen wir sie noch ein paar Tage da. Sie muss sich noch an ihren Mann gewöhnen."
Ein eiskalter Schauer durchzieht mich. Mann? Draco traut sich zu fragen.
,,Mann? Mein Herr."
,,Oh habe ich vergessen das zu erzählen?" gespielt entschuldigend blickt er in die Runde. ,,Denkst du mit deinem Auftrag ist es getan? Für das schändliche Versagen deines Vaters, werde ich euch noch mehr bestrafen. Gelingt der Auftrag, heiratet das Schlammblut in deine Familie ein. Natürlich werdet ihr einen Erben zeugen. Versagt ihr, stirbt sie mit euch."
Tränen laufen über meine Wange. Ich muss an Ron denken. Sein Lachen und wie er versucht anständig zu essen. Wie er konzentriert schaut, wenn er Schach spielt und sein Hundeblick. Ich muss an den Jungen denken, in den ich mich verliebt habe. Wird mich nach dem Krieg lieben können? Werden sie mir verzeihen, wenn ich erzähle was passiert ist?
Ich nehme gar nicht wahr, dass ich auf einen Stuhl gesetzt werde. Völlig geschockt blicke ich auf die Platte. Höhnisch bekomme ich meinen Zauberstab wieder. Sie wissen genau ich kann mich nicht wehren. Denn theoretisch bin ich nun eine von ihnen.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Hier ist das zweite Kapitel und ich würde mich sehr über Kommentare und Votings freuen.

Gefangen zwischen Liebe und Vernuft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt