Kapitel 5: Freiheit mit bitterem Geschmack

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Angespannt warte ich auf die Ankunft Professor Snapes. Heute würde ich endlich in den Fuchsbau reisen. Das Haus der Malfoys dient den Todesser als Hauptquartier und Bereich wo sie ihre Opfer foltern dürfen. Mrs. Malfoy blättert durch ihre Zeitschrift. Ihre Haare sind streng zusammen gebunden. Malfoy sitzt neben mir und starrt ins leere. Nur das ticken der Uhr ist zu hören.
Endlich, nach unzähligen Minuten, erscheint Professor Snape. Erleichtert springe ich auf. Ich habe nun auch endlich meine eigenen Sachen an und fühle mich gleich viel wohler.
,,Narzissa, Draco." nickt mein Lehrer den beiden Hausherren zu.
,,Vielen Dank für die Verpflegung Mrs. Malfoy." bedanke ich mich freundlich bei Malfoys Mutter.
,,Nicht zu danken. Ich freue mich Sie bald wieder zu sehen." kühl blickt sie mich an.
Ich wende mich an Malfoy.
,,Bis Bald Malfoy." seufze ich und erwarte keine Erwiederung.
,,Draco verabschiede dich angemessen von unserem Gast." fordert Mrs. Malfoy ihren Sohn auf. Draco erhebt sich und kommt die wenigen Schritte auf mich zu.
,,Bis Bald Granger." nickt er und setzt sich dann wieder.
Ich drehe mich zu meinem Lehrer um und wir verlassen das Haus. Schweigend laufe ich neben ihm. Die unangenehme Stille ist fast greifbar.  Jedem Schritt weiter vom Haus weg merke ich, wie leichter ich atmen kann.
,,Denken Sie daran, dass sie wieder zurück müssen." die kalte Stimme meines Lehrers erinnert mich unheilvoll an den Pakt mit dem Teufel.
Hinter dem Tor greift er nach meinem Handgelenk. Er hält es schraubstockartig fest. Wir apperieren in den Fuchsbau. Wir kommen hinter dem Feld an. Ich atme ein paar mal ein und aus. Dabei versuche ich die aufkommende Übelkeit und den Schwindel zu verdrängen. Schon von hier aus kann ich das windschiefe Haus. Mit Professor Snape zusammen laufe ich durch das Feld. Vorfreude steigt in mir auf. Gleich würde ich meine besten Freunde wieder sehen. Schon im Garten kann ich die Stimmen der Weasleys hören. Professor Snape hämmert gegen die Tür. Kurz darauf drückt er sie auf und schleift mich in das Haus.
,,Professor Snape." grüßt Molly Weasley unseren Lehrer. ,,Hermine." mütterlich kommt sie auf mich zu und zieht mich in eine führsorgliche Umarmung.
,,Hallo Mrs Weasley." nuschle ich. Sie drückt mich ein wenig von sich weg. ,, Blass und dünn bist du. Das mit deinen Eltern tut mir sehr leid Hermine."
Wehmütig nicke ich und lasse den Kopf sinken. Kurz darauf werde ich auch von Ron, Ginny und Harry umarmt. Wie sehr ich sie doch alle vermisst habe. George und Fred klopfen mir brüderlich auf die Schulter. Selbst Tonks und Remus sind im Haus. Keine 5 Minuten später sitze ich mit einer großen Tasse Tee auf dem Sofa der Familie. Snape hat sich kaum nach meiner Ankunft wieder verzogen.
,,Was ist denn nun passiert? Professor Dumbeldore meinte, dass du entführt wurdest. Dann hat dich wohl Snape versorgt." Harry blickt mich besorgt an.
,,Es war in der Nacht bevor ich zu euch gekommen wäre. Ich konnte nicht schlafen und dann waren da Geräusche. Sie sind bei uns eingebrochen. Bellatrix war auch dabei. Erst haben sie meine Eltern zu tode gefoltert. Sie haben geschrieen. Einer hat mich dann auch gefoltert. Ich musste mit in eines ihrer Lager. Ich weis nicht wo es war und wie wir da hin gekommen sind. Ich musste dort in einen Kerker ohne Licht, Essen oder trinken. Dann musste ich zu Voldemort. Er hat mich gefoltert um Informationen zu bekommen. Doch ich wusste ja nicht ob du schon hier bist. Merlin sei Dank kam dann Professor Snape. Er hat mit ihm verhandelt und dann haben sie mich gehen lassen. Snape hat mich dann versorgt und nun bin ich hier." erzähle ich und nehme meinen Schluck aus meiner Tasse. Wie leicht mir diese Lüge über die Lippen kommt. Sanft stelle ich meine Tasse ab.
,,Dafür wird er büssen. Alle die damit zu tun haben werden dafür büssen." wütend blickt Harry auf den Boden.
,,Ja man. Hermine du wirst die Chance haben ihm ins Gesicht zu spucken." spricht mir Ron seine Zustimmung aus.
,,Wie tröstlich Ron." Ginny legt mir mitfühlend die Hand auf die Schulter.
,,Ihr werdet euch aber auf die Schule konzentrieren." Remus sieht uns alle mit einer liebevollen Strenge an. Die Jungs verdrehen die Augen.
,,Das ist mein Stichwort. Gestern sind die Briefe bekommen." Mrs. Weasley überreicht mir einen Brief mit dem Wappen der Schule. ,,Was hälst du davon, wenn du dich heute noch ein wenig ausruhst und wir morgen alle zusammen in die Winkelgasse reisen?" fragt mich Mrs Weasley führsorglich.
,,Das hört sich sehr gut an." sage ich leise und rutsche nervös auf dem Sofa herum.
,,Prima. Dann lass dir doch von Ginny dein Bett zeigen. Du schläfst natürlich bei ihr. Komm doch erstmals an." lächelt sie besorgt.
Ich folge Ginny die Treppe zu den Schlafzimmern hoch.
,,Hermine ich bin so froh das du wieder da bist. Die Jungs haben mich wahnsinnig gemacht." stöhnt sie genervt.
,,Ich auch Ginny. Die Chance stand schlecht das ich überlebe." seufze ich. Ginnys Zimmer ist wie immer aufgeräumt. An den Wänden hängen Quiddich Poster. Sie schnappt sich ihren Besen und verschwindet aus dem Raum. Nicht aber ohne mir vorher ein offnes Ohr anzubieten. Ich falle auf das Gästebett und öffne den Brief. Ob der Schulleiter schon eine Lösung für mein Problem hat? Zitternd breche ich dad Siegel. Im Umschlag befinden sich die Bücherliste, mein ZAG Ergebnisse und die Bescheinigung das ich auch in diesem Jahr Vertrauensschülerin bin. Schnaubend blicke ich auf meiner Ergebnisse. Wie zu erwarten habe ich als Jahrgangsbeste bestanden. Ich drücke meinen Kopf ins Kissen. Enttäuscht schlage ich auf die Matratze. Was habe ich denn erwartet? Eine Lösung auf dem Silbertablet. Mein Blick fällt zum ersten mal auf den Nachttisch. Dort steht ein Bild von mir und meinen Eltern. Ich weis nicht was mit Ihnen passiert ist. Es ist das erste mal das mir bewusst wird, dass sie nicht mehr da sind. Ich konnte sie nicht beschützen. Bitterlich weinend presse ich mein Gesicht ins Kissen und weine mir die Seele aus dem Hals.

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