Kapitel 9: Er rief nach uns

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Der Geruch von Rauch liegt in der Luft. Vermischt wird dieser mit Tod und Blut. Hitze beißt in meinem Gesicht und die Flamen bilden einen starken Kontrast zu der dunklen Nacht. Voldemort hatte seine Anhänger gerufen. Unfreiwillig stehe ich nun also hier. Mitten in der Nacht riss mich ein Schmerz im Unterarm aus dem Bett. Erst wusste ich nicht, was nun passiert oder warum es weh tat. Doch dann viel mir Malfoy und der Schwur wieder ein. Hektisch hatte ich mich angezogen und ein Illusionszauber auf mein Bett gerichtet. Leise schlich ich aus dem Schlafsaal und rannte fast schon in die Eingangshalle. Snape und Malfoy standen in der Eingangshalle und warteten auf mich. Ein lauter Knall reizt mich aus den Gedanken. Todesser haben eine Muggelstraße überfallen. Sie hinterließen ein regelrechtes Blutbad. Von weit weg sind die Sirenen der Muggelpolizei und der Feuerwehr. Das Zeichen zum Aufbruch. Automatisch greife ich nach Dracos Arm und apperiere mit ihm. Es fühlt sich an, wie durch einen Gartenschlauch gepresst zu werden. Ich hasse diese Art des Reisens. Ob es besser wird, wenn ich alleine apperieren darf? Unsanft lande ich auf meinen Füßen. Vor mir erhebt sich ein riesige Villa, die schon fast mit der dunklen Nacht verschmilzt. Nur in einem einzelnen Zimmer brennt Licht. Der Kies knirscht unter meinen Füßen. Meine Hand klammert sich in Dracos Unterarm. 
,,Das Haus meiner Tante." ,murmelt Draco leise. Eine Gänsehaut macht sich auf meinem Arm breit. Die Frau mit den burstigen, dunklen Locken ist die treuste Anhängerin des dunklen Lords. In meinen Gedanken kann ich ihr gestörtes Lachen hören. Die dunkle Eingangstür wird von einem Hauself geöffnet. Er trägt nichts weiter als ein alten Kopfkissenbezug. Ich traue mich kaum meinen Kopf zu heben. Sicherlich würden mich die Ahnen der Familie beschimpfen. In einem großen Saal ist eine lange Tafel aufgebaut. Der Kronleuchter erhellt den Raum und der dunkle Marmorboden zeugt von dem alten Reichtum der Familie. Ich setze mich neben Draco und starre still auf die Tischplatte. Voldemort begrüßt die Menge und macht allen großen Versprechungen. Wie wichtig der Tod Harrys sei und welche Schritte noch wichtig sind. Unbekannte Todesser berichten von der Inversion des Ministeriums und welche Mitarbeiter unter den Imperius gesetzt werden können. Snape gibt einen Bericht ab und dann spricht er mich an.
,,Sag mir Miss Granger, was macht Harry Potter." 
Mein Herzschlag verdoppelt sich und ich habe das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen. Schnell rufe ich alles ab, was ich über Okklumentik gelesen habe. Ich ziehe meine Bücherwand hoch und huste nervös.
,,Er zeigt sehr gute Ergebnisse in Zaubertränke und er ist der Kapitän des Quidditchteams, mein Herr.", fasele ich und komme mir in diesem Moment nicht sehr intelligent vor. Der Tisch fängt vor Lachen an zu grölen. Erschrocken zucke ich zusammen. Ich nehme all meinen Mut zusammen und blicke in die Augen des dunklen Lords. 
,, Dann weist du nicht, was  der Orden plant?", fragt er mich und mir ist bewusst, dass es keine richtige Antwort geben kann.
,,Nein, mein Herr." , antworte ich. Plötzlich habe ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Meine Augen werden groß und meine Hände tasten hektisch an meinem Hals herum. Doch an meinem Hals befindet sich nichts, was einer Sauerstoffaufnahme verhindern könnte. Panisch blicke ich mich um. Malfoys Augen sind vor Schreck geweitet. Seine Augen verschwimmen vor meinen und ich hoffe, dass ich gleich in Ohnmacht falle. Dann ist das Gefühl des ersticken weg. Meine Lunge saugt den Sauerstoff ein und ich atme schnell. 
,,Hast du nun eine andere Antwort?" 
,,Mein Herr, er denkt, dass Malfoy ein Todesser ist. Ich...ich konnte ihn noch nicht davon überzeugen, dass Malfoy kein Anhänger ist.", keuche ich. Mein Herz schlägt vom Sauerstoffmangel noch immer sehr schnell. Voldemort wendet seinen Blick zu Draco. 
,,Draco mein Junge. Wie verläuft der Auftrag?" gespielt interessiert schaut er Draco an. 
,,Das Verschwindekabinett ist kaputt. Wir suchen gerade nach einem Weg, um es zu reparieren. Mein Lord." ,berichtet Draco mit fester Stimme und kein bisschen Angst schwingt in dieser mit. Ich bewundere ihn dafür. 
,,Was ist mit dem Schulleiter?" 
Draco zögert und weiß nicht, was er nun sagen soll. 
,,Mein Herr." ,zögernd spreche ich ihn an. Was mich nun dazu verleitet Malfoy zu schützen, ist mir selber noch nicht ganz klar. ,,Wir haben noch nicht darüber gesprochen. Es ist meine Schuld." mit zittriger Stimme spreche ich ihn an. Im Saal ist es mucksmäuschenstill. 
,,Wie gütig dies anzumerken. Dann haben Sie doch sicherlich einen Plan, als schlauste Hexe des Jahrhunderts." diese Provokation trifft mich. Ich verdränge die Tränen und in meinem Kopf fängt es an rattern. In meinem Kopf laufen alle Gespräche ab, die ich mit Harry und Ron über Dumbledore geführt ab. 
,,Hogsmeade. Die Wochenende könnte man nutzen, um ein magisches Artefakt zu verstecken und einer anderen Person aufzutragen dieses dem Schulleiter zu bringen." Draco springt ein und ich nicke stumm. Es scheint seinen Willen zu befriedigen. Seine Aufmerksamkeit gilt nun einem anderen. Die Runde wird gelassener. Alkohol wird gereicht und einige Todesser verlassen den Saal, um mit leicht bekleideten Frauen zu verschwinden. Die Uhr auf dem Kaminsims schlägt 2 Uhr. Wie lange wohl diese Versammlung noch geht? Meine Finger umschließen das Weinglas. Der kümmerliche Hauself stellte es ängstlich ab und verschwand mit hängenden Schultern. Doch bis jetzt habe ich nichts davon getrunken. Malfoy schwängt ein Glas Feuerwhisky in seinen Händen. Unfreiwillig unterhält er sich mit anderen Todesser. Der Aufbruch des dunklen Lord markiert das Ende der Versammlung. Ich springe vom Stuhl auf und laufe Malfoy hinterher. Kaum haben wir das Haus verlassen werde ich gegen den nächsten Baum gepresst. Ich stolpere über meine eigenen Füße und spüre die kalte, raue Rinde des Baums hinter mir. Seine Hände bohren sich in meine Schulter und sein unverkennbarer Geruch schlägt mir entgegen. 
,,Stell dich niemals, hörst du, niemals wieder zwischen mich und den dunklen Lord. Ich kann meine Probleme sehr gut selber lösen. Dafür brauche ich dich." seine Stimme ist erfüllt von Wut und ich zucke heftig zusammen.
,,Es sind aber nicht nur deine Probleme Malfoy. Es sind auch meine Probleme. Wir hängen dort unfreiwillig gemeinsam drin. Ich habe nicht vor zu sterben." ,antworte ich ebenso Wut erfüllt. 
,,Dann sind wir ja schon zu zweit." 
Unsanft packt er mich am Handgelenk und apperiert mit mir. 


Hallo ihr Lieben. Ich weiß, ich habe euch vergessen. Es tut mir schrecklich Leid. Vielen Dank für eure Votings und Kommentare. Ich hoffe, es geht euch gut und ihr habt trotz allem ein schönes Osterfest. Ich würde mich sehr über Votings und Kommentare freuen.


Gefangen zwischen Liebe und Vernuft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt