Kapitel 3: Nur dieser Weg

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Die Versammlung ist nun offiziell beendet. Draco umklammert mein Handgelenk schraubstockartig. Ohne Rücksicht zieht er mich hoch. Blind stolpere ich ihm hinterher. Meine Sicht wird  von Tränen verschleiert. In einem Salon werde ich auf ein Sofa gedrückt. Malfoy läuft im Raum auf und ab. Er fährt sich wild durch die Haare. Seine sonst so akkorat sitzenden platin blonden Haaren hängen nun verzauselt auf seinem Kopf. Auf seinem Gesicht ist nun ein unleserlicher Ausdruck zu sehen. Er geht auf die Bar zu und öffnet diese. Malfoy zieht eine Flasche mit bernsteinfarbiger Flüssigkeit herraus. Es muss Whisky sein. Dieser landet nun in einem Glas. Das Glas setzt er nun an seine Lippen an und kippt den Whisky im ganzen herunter. Ohne das Gesicht zu verziehen kippt er sich ein nächstes Glas ein und trinkt ein weiteres Glas. Ruckartig dreht er sich zu mir um. Dad Glas landet auf der Bar und er kommt auf mich zu. Seine Hände umfassen meine Schultern. Er schüttelt mich unsanft durch.
,,Was hast du getan Granger? Was?" schreit er mich an. Ich brauche ihn gar nicht zu fragen, was er meint. Er meint den Fakt, dass ich mich an ihn gebunden habe.
,,Es tut mir so Leid. Ich habe versucht mich zu wehren. Aber ich konnte es nicht." schlurze ich auf. Tränen laufen mir über die Wange.
,,Du bist doch sonst immer überall die Beste. Nur hier nicht. Du hast keine Ahnung auf was du dich eingelassen hast. Es gibt nur diesen Weg. Keine Hintertür oder Lösung die dich von diesem Schwurr befreien. Wir Beide sind aneinader gebunden bis der Auftrag erfüllt wurde und anscheind darüber hinaus. Ist dir klar was das bedeutet?" führt mir Draco noch einmal lautstark vor Augen.
,,Ich weis. Ich bin nicht dumm." brülle ich aufgebracht. Meine Kehle tut weh und das Ausmass der Katastrophe wird mir klar.
,,Draco." erklingt die Stimme von Narzissa Malfoy. Die stolze Frau blickt erschüttert ihren Sohn an. ,,Setz dich."
Widerwillig setzt er sich auf das Sofa. Mrs. Malfoy setzt sich in einen der Sessel. Sie sieht genau so geschockt aus wie ich.
,,Draco was wirst du nun tun?" fragt sie leise und falltet die Hände in ihrem Schoss.
,,Ich weis es nicht Mutter." er schaut starr grade aus und weicht den Blick seiner Mutter aus.
,,Bedenke das nicht nur unser Leben auf dem Spiel steht. Das Leben von Miss Granger hängt nun auch an deinem Leben."
,,Mutter was soll ich nun tun?"
So hilflos habe ich Malfoy noch nie gesehen oder gehört. Die blondhaarig Frau seufzt fast unmerklich.
,,In der Bibliothek stehen einige Bücher über schwarzmagische Gegenstände. Ich werde deinen Paten aufsuchen." erklärt sie und wendet sich nun an mich.
,,Miss Granger." spricht mich die Hausherrin an.
,,Ja Mrs. Malfoy?" ich hebe den Kopf und blicke in die blauen Augen der Frau.
,,Es tut mir leid, dass wir sie in diese Angelegenheit mit herein gezogen haben. Severus wird mit Ihrem Schulleiter sprechen. So können Sie noch einige Tage hier bleiben und sich von Ihren Verletzungen zu erholen. Dem nach werden Sie auf Wunsch des dunklen Lords zusammen im Bett nächtigen." erklärt mir Dracos Mutter. Ich sehe ihr an, dass es ihr schwer fällt dies über die Lippen zu bringen. Meine Augen weiten sich bei dem Gedanken das  Bett mit diesem Frettchen zu liegen.
,,Danke." murmle ich und wische mir die Tränen weg. Vor mir auf dem Tisch erscheint eine Schüssel mit Suppe. Daneben liegen ein paar scheiben Brot. Dazu erscheint eine Tasse Tee und ein Becher Kürbissaft. Es riecht verführerisch. Mein Magen fängt an zu knurren. Erst jetzt bemerke ich wie hungrig und durstig ich bin.
,,Iss." herrscht mich Draco an. Gierig greife ich nach dem Löffel und schlinge mein Essen herunter. Das Brot stopfe ich in meinen Mund. Die Suppe schmeckt richtig lecker. Durstig trinke ich meinen Kürbissaft aus. In weniger als 5 Minuten habe ich mein Essen verputzt. Langsam nippe ich nun an meinem Tee. Ein frischer Kräutertee mit einem Hauch Honig. Dieser legt sich wie ein beunruhigender Schutzfilm auf meine geschundene Kehle. Kaum ist auch dieser ausgetrunken folge ich Malfoy. Dieser hat mir mit einem Handzeichen zu verstehen gegeben, dass ich ihm folgen soll. Die unzähligen Gänge strahlen eine kühle Arroganz aus. Die edlen Teppiche, Gemälde und Möbel strotzen nur so vor Macht und Geld. Durch die großen, mit schweren Vorhängen verdeckten Fenster strahlt der Mond. Vor einer edlen Holztür bleiben wir stehen.
,,Das ist mein Zimmer oder besser gesagt unser Zimmer." Dracos Stimme ist wieder einmal kalt und unnahbar. Vor mir liegt ein richtig großer Raum. Er ist in drei Bereiche aufgeteilt. Die Wände sind in einem dunklen grün gehalten. Vor dem Kamin steht ein Sofa mit einem Holztisch davor. Auf dem Sims des Kamins stehen einige Bilder. Ein Teppich mit einem Teil der Zaubergeschichte dominiert den aus dunklem Holz bestehenden Fußboden. Bei dem Teppich handelt es sich, um einen Auszug des Trollaufstandes. Mein Blick gleitet zum Schreibtisch. Ein großer Tisch steht nahe des Fensters und ist übersäht von Büchern und Permanent. Durch die großen Fenster fällt der Mond. Zu dem stehen ein paar Bücherregal an der Wand. Neben seiner Schultasche steht sein Besen. Auf der anderen Seite des Raumes erhebt sich, auf einem kleinen Podest stehendes Bett. Ein Himmelbett mit hellen Vorhängen und gigantischen Kissen. Darauf liegt eine Tagesdecke mit dem Wappen der Malfoys. Daneben stehen jeweils zwei Nachttische. Darauf steht ein Lampe. Der Lampenschirm ist kunstvoll mit Drachen verziehrt die ein wenig chinesisch aussehen. Eine andere Tür führt zum behebbaren Kleiderschrank und eine andere zum Bad. Malfoy drückt mir einen Stapel Kleidung in die Hand und auf diesen liegen noch Heilsalben und Tränke. Vorsichtig betrette ich den Raum und schieße die Tür. Der dunkle Marmorboden verleiht dem Raum einen kühlen Hauch. Eine Dusche mit einer einem großen Duschkopf befindet sich im hinteren Teil. In der Mitte des Raumes steht eine freie Badewanne wo man zu zweit Platz hat. Der Wasserhahn scheinen aus Silber zu sein. Neben einer Toilette befindet sich noch ein großes Waschbecken im Raum. Ein großer Spiegel hängt darüber. Ich wage mich hinein zu sehen. Mein Gesicht ist kraftlos und blass. Dunkle Schatten liegen unter meinen rot angeschwollen, trüben Augen. An meiner Lippe klebt getrocknetes Blut. Meine Haare stehen in alle Richtungen ab und liegen verschwitzt an. Mein Hals zieren Würgemale und mein Körper tut weh von der Folter. Meine Kleidung werfe ich in den Wäschekorb und steige unter die warme Dusche. Das Wasser befreit meinen Körper von Schmutz und Schweiß. Ich nehme mir eines der Duschbäder und reibe meinen Körper ein. Die Gedanken an Harry und Ron schiebe ich nun in die letzen Ecken meines Hirns. Mir fällt gerade die Kraft um an Beide zu denken. Nach dieser Dusche wickle ich mich in eines der Handtücher welche in der Nähe des Fensters lagen. Es ist so flauschig und weich. Malfoy hat mir neben frischer Kleidung auch noch einige Heiltränke und Salben mitgegeben. Die feine aber gestochen scharfe Schrift meines Zaubertranklehrers fällt mir in die Augen. Also kann es nichts schlimmes sein. Neben Tränke gegen Schmerzen finde ich auch einen traumlosen Schlaftrank. Doch bevor ich diesen trinke schmiere ich mir die Salbe auf meine Blessuren an Hals und Arme. Sofort entfaltet die kühle, nach Minze riechende Salbe ihre Wirkung. Die Flecken werden heller und tun nicht mehr weh. Mit einem wink meines Zauberstabes sind meine Haare trocken. Ich schlüpfe in die frische Unterwäsche. Meine Schlafsachen bestehen aus einem dunkelblauen Nachthemd mit Spitze und kurzen Trägern. Es bedeckt die Hälfte meines Oberschenkels. Sichtlich unwohl verlasse ich das Bad und schlendere zum Bett. Mafloy liegt nur in Boxershorts und Shirt im Bett. Ich öffne die Decke und lasse mich zwischen die kühlen Satinlaken gleiten.
,,Fühl dich geehrt Schlammblut. Seit Jahrhunderten war keine Schlammblut mehr Gast in diesem Haus." gehässig blickt mich mein Mitschüler aus seinen blau grauen Augen an.
,,Was soll mir schon passieren Malfoy? Tötest du mich, stirbst du und deine Familie gleich mit. Du bist genau so an mich gebunden wie ich an dich." ich zucke mit den Schultern und trinke den traumlosen Trank. Noch bevor ich das Kissen berührt habe, bin ich auch schon eingeschlafen.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Ich wünsche euch alle einen super tollen Start in die Woche und würde mich über Kommentare und Votings freuen.

Gefangen zwischen Liebe und Vernuft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt