Kapitel 7

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Als ich am Morgen aufwachte fühlte ich mich elend.Niemand hatte mir verraten wie es um Lucas stand,niemand hatte bemrkt das ich vor ihnen stand,und niemand hatte mich nach meinem Befinden gefragt.Klar,alle waren um Lucas besorgt,aber man konnte doch wohl damit rechnen gefragt zu werden wie es einem nach so einem Vorfall ging.Aber nein.Niemand hatte mich auch nur angesehen.So als wäre ich gar nicht unter ihnen gewesen.So kam ich auch nicht dazu Dad im Vertrauen zu erzählen was noch alles geschehen war,oder ihn zu fragen wie es Lucas ging. Wahrscheinlich denken sie alle ich bin schuld daran,das Lucas dort ist wo er gerade ist. Denn wo er war,wusste ich ja nicht,da niemand mit mir sprach.Nach tausenden und abertausenden Fehlversuchen,war ich dann ins Bett gegangen,hatte stundenlang mit mir gerungen ob ich im Krankenhaus anrufen sollte (wobei ich ja auch nicht wusste in welchem er war) ,ob ich schlafen sollte oder ob ich noch einen Versuche straten würde Dad anzusprechen.Bei all dem Denken musste ich wohl eingeschlafen sein,denn ich erinnerte mich nicht daran,wie ich mich endgültig hingelegt hatte.

Geweckt,hatte mich die Übelkeit,welche mir aus der Nacht im Park mit Ava bekannt vorkam. Ich sprang auf und überlegte fieberhaft,wo ich hin sollte,doch da war es schon zu spät.Rote Luft umhüllte mich,und mein Adrenalin (welches ich dachte aufgebraucht zu haben) schoss mir wieder in die Adern. Ich hatte panische Angst,wo ich landen würde.Als ich zwei Sekunden später langsam meine Augen öffnete,sah ich einen strahlend blauen Himmel über mir.Um mich herum waren Bäume.Keine bestimmte Art von Bäumen,sondern irgendwie alle bunt gemixt.Rechts von mir stand eine Eiche,neben der eine Buche stand.Dahinter ein Nadelbaum und so ging es immer weiter.Zu meiner Linken auch.Kurz überkam mich das Gefühl von Angenehmheit,bis ich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Etwas raschelte laut hinter mir und es hörte sich an wie ein- Pferd? Ich drehte mich erstaunt um und erblickte einen prächtigen Fuchs,der im gestreckten Gallop auf mich zu kam.Ich wusste nicht wohin,also blieb ich stehen.Genau wie mein Herz.Bis ebend gerade hatte es noch ordentlich getuckert,doch jetzt stolperte es vor sich hin.

Und plötzlich wusste ich auch warum.Ich kannte dieses Pferd!Ich kannte es wie- wie-... ach,es gab einfach keine Beschreibung,denn es war mein eigenes. Aber wie kam es hierher?! Fragen über Fragen stapelten sich wieder in meinem Kopf,und ich wusste nicht mehr wo oben und unten war.

Das Pferd kam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Es sah mir direkt in meine Augen ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Er war es. Ich wusste es. Wir sahen uns lange so an. Als hätten wir uns noch nie gesehen und doch so vertraut. Ich hatte ihn lange nicht mehr gesehen,und doch kannte ich noch jedes kleinste Detail an ihm. Ich fiel ihm um den Hals welches er mit einem zurfriedenen Schnauben beantwortete. Ich war glücklich. Mein Grinsen ging von meinem linken Ohr bis zu meinem rechten Ohr,so fühlte es sich an. Ich genoss diesen Moment des Wiedersehens so sehr! Doch dann wurde mir wieder schwindelig und seine Augen verschwammen vor meinen.

Eine einsame Träne kullerte meine Wange hinab,als ich wieder in meinem Zimmer stand.Ich ging zu meinem Bett und sah auf meinen Wecker. 5:35 Uhr ,stand in geschwungenen Buchstaben darauf. Ich stöhnte leise auf und beschloss ins Bad zu gehen und zu duschen.Es war komisch wieder unter der Dusche zu stehen,doch ich hatte erstaunlich wenig Probleme.Als ich fertig war,wickelte ich mich in mein Handtuch und föhnte meine Haare.Sie glänzten heute ungewöhnlich schön und meine Augen leuchteten schon fast.Zufrieden ging ich in mein Zimmer und zog meine Schul-Uniform an.Erst jetzt erkannte ich,was die anderen damit meinten,wenn sie sagten,das sie sich in den Strumpdhosen wie eine Wurst fühlten. Doch mir war das heute egal,denn egal wie es sich anfühlte,es sah ganz plausibel aus.

Zufrieden pfeifend ging ich nach unten in die Küche,wo zu dieser Uhrzeit noch niemand war. Ich machte mir mein Müsli zum Frühstück und mein Pausenbrot für die Schule und nahm es dann wieder mit nach oben. Auch die Treppen waren kein Problem für mich und meine Beine. Ich packte schnell alles ein und sauste dann wieder nach unten,damit auch ja niemand sah,vor heute Nachmittag,denn ich wusste noch nicht so recht wie ich es ihnen erklären sollte. Ich würde mir mit Ava eine gute Ausrede ausdenken,welche ich dann Dad und den anderen vortrug. Ich ging die Treppen vor unserer Haustür hinunter und schlenderte zu Ava,welche nur zwei Blocks weiter wohnte.

Sie stand schon vor ihrer Tür undwinkte mir fröhlich zu. Ich konnte nicht anders und winkte ebenfalls freudig zurück. Sie kam mit weit offenen Armen auf mich zugerannt und warf mich fast um als sie mich umamrte. Ich lachte und Ava stimmte mit ein. ,,Schön dich auf deinen Beinen zu sehen.Ich hab heute morgen kurz gedacht,ich hätte geträumt." Sie grinste mich schief an und fuhr fort : ,,Und wie war es bei dir gestern Abend?" ,,Ach.Alle haben mich ignoriert oder gar nicht bemerkt." Sie sah mich mit ihren traurigen Augen an,sodass ich noch schnell hinterhersetzte: ,,Aber so musste ich mir wenigstens keine Notlüge überlegen." ,,Und dein Bruder?" ,,Der ist wahrscheinlich noch im Krankenhaus.Aber wie gesagt,mich hat niemand wahrgenommen.Auch nicht als ich winkend auf meinen Beinen stand..." ,,Mhh." , gab Ava von sich, ,,merkwürdig merkwürdig." Sie überlegte,das konnte ich ihr ansehen. ,, Lass uns doch erstmal zur Schule gehen.",sagte ich dann schnell. Ava nickte und dann gingen wir los.

Als wir endlich an der Schule waren,sahen Leo und Lasy mich ungläubig an. ,,Du kannst... ?",fing Lasy an. ,,Laufen? JA!!!",gab ich zurück mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht. Sie sahen mich weiter vollkommen verblüfft an. ,,Ok.Das ist wirklich seltsam,aber um ehrlich zu sein weiß ich selber nicht wie das kommt.Also könnten wir bitte nicht drüber sprechen und so tun als wäre nichts?" Sie nickten nur und lächelten mich an.

Als wir durch den großen Schulflur gingen ertönten einige Pfiffe von den Jungs. Ich versuchte es zu ignorieren, denn ich wusste irgendwie das sie meinetwegen pfiffen. Das hört sich jetzt mega eingebildet an,aber als ich noch im Rolltuhl saß und mit Lasy,Leo und Ava hier lang "gegangen" war, hatte es auch keine Sau interessiert.Außer natürlich den Fan-Club der drei.Es war ein komisches Gefühl wahrgenommen zu werden,also abgesehen von den paar Freundinnen.Wir schlenderten die große Treppe hinauf,nur um am liebsten gleich wieder kehrt zu machen,als wir sahen wer uns am anderen Ende erwartete.Sarah. Auch sie sah verblüfft und überrascht aus als sie mich sah.Allerdings im negativen Sinne.Innerlich feierte ich gerade ein Party,weil es Sarah so umhaute das ich laufen konnte.

Als wir oben angekommen waren,überlegte ich noch was ich Sarah zu sagen hatte.Doch als ich so vor ihr stand (und bemerkte das sie fast einen halben Kopf größer als ich war),beschloss ich das Blicke mehr sagten als tausend Worte. Also ging ich mit hocherhobenem Kopf an ihr vorbei ohne sie eines weiteren Bickes zu würdigen,so wie sie es immer mit mir gemacht hatte.Tja,heute Mal Rollentausch... ,dachte ich. Zufrieden lächelnd ging ich mit Lasy und Leo auf der einen und Ava auf der anderen Seite zum Klassenraum.Alle drei sahen mich anerkennend an. ,,Was denn?Blicke sagen mehr als tausend Worte!" Darufhin lachten alle los.Ich sah sie gespielt verständnislos an,bis ich auch nicht mehr anders konnte und auch anfing zu lachen. Manchmal habe ich eben doch Glück...

Der Falke fliegt auf jadenen Flügeln,

doch der Turmalin kann die Liebe nicht zügeln,

Smaragd erhellt das Licht der Nacht,

nach dem Saphir erscheint der Rubin voll Macht.

Aus den Geheimschriften des Lord Gwendalavier, Band 1

So,das war dann auch schon wieder mein nächstes Kapitel!Kapitel 6 habe ich jetzt noch nicht verlängert,weil ich irgendwie nichts zum verlängern gefunden habe.

Bei Tipps und Co. wie immer bitte in die Kommis oder per direkt!

Vielen Vielen Dank für die über 100 Leser.Ich muss ja zugeben,das sind nicht viele,aber mich hats mega gefreut,dar die Geschichte ja noch nicht so lange draußen ist. (1 Monat?) Ich will euch jetzt auch gar nicht groß vollabern!:D

Also vielen lieben Dank fürs lesen und durchhalten! <3

eure Maddy <3 :*

SternensteineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt