Kapitel 8

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Endlich erlöste uns das schrille Klingeln vom Unterricht.Alle packten hastig ihre Sachen ein und achteten gar nicht mehr auf unsere Bio-Lehrerin. Zarghaft versuchte sie durch das gemurmel gehört zu werden : ,,Und vergesst bitte nicht die Hausaufgaben zu nächstem Montag.Ich werde sie benoten." Ein raunen ging durch die erste Reihe woraufhin sich alle aus der zweiten und dritten Reihe umsahen. War ja klar,niemand hatte ihr zugehört,außer denen die das Pech hatten ganz vorne sitzen zu müssen.

Mrs Blake sah etwas traurig noch einmal in die Runde,packte ihre Sachen zusammen und ging dann auf den Flur,wo sie in den Schülermassen verschwand.Ich sah ihr nach. Die Arme, ging es mir durch den Kopf , hat es bestimmt nicht leicht mit uns... Denn unsere Klasse galt als der Horror unserer Schule.

Langsam erhob ich mich von meinem Stuhl und wieder sahen mich alle an,als wäre ich ein Alien. Schon als ich heute morgen die Klasse betreten hatte,sahen mich alle an wie ein Fisch.Ein bisschen hatte ich lächeln müssen,denn alle sahen mich an,als wäre ich eine neue. Ava hatte die Ruhe bewahrt : ,,Maggy ist doch auch nur so ein Mensch wie ihr!" Gordons Antwort darauf war : ,,Ja,jetzt schon..." Ich war Gefahr gelaufen einen Lachkrampf zu bekommen,denn bei Gordons Grimmassen (?) konnte ich eigentlich nie anders.

Ava stuppste mich von der Seite an.Als ich meinen Blick zu ihr wandt lächelte sie kurz und sagte dann: ,,Du musst mit deinem Dad sprechen!" Dabei betonte sie das "muss " besonders stark. Ich sah sie an,und auch mein Lächeln war vergangen,wie so oft in den letzten beiden Tagen. Ava nahm meinen Arm und meine Tasche um mich nach draußen zu ziehen.Doch als wir vor der Tür standen,wurde meine Laune nur kurz aufgeheitert. Denn da stand Joshua, oder auch Josh genannt. Der Junge den ich heute Nacht auf dem Markt gesehen hatte. Mein Blick striff an ihm entlang bis Ava mich wieder anstuppste. ,,Hä?Was ist los?",fragte ich sie vollkommen abgelengt. Mein Blick haftete immer noch an Josh. Meine Güte sah er gut aus! Das mir das heute Nacht noch nicht aufgefallen war! ,,Haaaaalloooo? Erde an Maggy! Hier spricht deine beste Freundin!" ,kreischte Ava neben mir herum und fuchtelte wild mit ihren Armen herum. Kurz galt meine Aufmerksamkeit ihr. ,,Was ist denn da so spannendes?",fragte sie nun. Ich deutete auf Josh. Sie sah mich irritiert an. ,,Ja und?" ,,Ach Ava.Das ist der Typ vom Markt,der von dem ich dir heute Nacht erzählt hatte!" ,,Echt jetzt? Aber der sieht ja noch viel besser aus als du erzählt hast!" ,,Ja",sagte ich nur,denn ich war vollkommen vertieft in seinen Anblick.

Doch abprupt wurde meine Träumerei gestört. Sarah trat in mein Sichtfeld. Sie stand auf den Treppen vor unserem Schulgebäude und winkte. Als ich sah wem sie winkte konnte ich nicht glauben was ich sah. Josh lächelte sie leicht an. Er ließ seinen Blick über die Stufen gleiten und als er mich sah,erschrak er. Wieder. Was hat er denn gegen mich?! Sarah war in der Zwischenzeit unten bei Josh angelangt und umarmte ihn zufrieden. Als sie mich sah würdigte sie mich eines finsteren Blickes. Josh drehte sich um und öffnte die Tür einer Limousine (die ich jetzt erst bemerkte). ,,Wie es grad aussieht,wirst du bald in dieser Limo mitfahren!",sagte Ava fett grinsend. Ich lächelte ihr leicht zu,und wandte mich dann ab. ,,Bis heute Abend Ava!",rief ich ihr zu. ,,Bis heute Abend Süße"

Als ich vor der Haustür stand,überlegte ich,wie ich es erklären sollte. Mein Kopf rauchte wieder vor Möglichkeiten. Warum?! ,ging es mir wieder durch den Kopf. Schließlich fasste ich mir ein Herz und klingelte.

In diesem Moment schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf,doch jeder war verschwommen. Sollte ich weglaufen?

Doch da ging die Tür schon auf.Mein Herz setzte kurz aus.Ich hab doch schon deutlich Schlimmeres durchgemacht,und bei sowas macht mein Herz schlapp?! Das war das einzige was ich klar denken konnte. Die Welt wurde langsamer und ich hörte meinen Atem.Alles geschah in Zeitlupe.

Doch so plötzlich dieses Gefühl gekommen war,so schnell verging es auch. Plötzlich stand mein Vater da, sah mich nur an.Ohne eine Rührung in seinem Gesicht,ohne einen Wimpernschlag.,,Dad...",fing ich an,doch um ehrlich zu sein wusste ich nicht weiter. Was sollte ich ihm denn auch erzählen? Das ich neuerdings irgendwo lande,wo sie auch das Jahr 2014 schreiben? Na klasse.

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