Aufprall

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Kapitel 4

Dort angekommen schloss ich mein Fahrrad ab und lief zum Eingang, wo ich mich mit Helen treffen wollte. Ich war zu sehr vertieft in meine Gedanken, um zu bemerken, dass Helen auf mich zugeraunt kam. Sie sprang auf mich zu, wie sie es so oft zur Begrüßung tat.

Es kam zu unerwartet um zu reagieren. Ich stürzte zu Boden und stieß mein Kopf an einem Stein und verlor mein Bewusstsein. Vor meinen Augen war alles schwarz. Ich bemerkte nicht wie Helen den Krankenwagen rief und auch nicht wie die Sanitäter mich auf die Liege verfrachteten.

Helen guckte den Sanitätern geschockt zu. Einer der Sanitäter kam zu ich und tätschelte ihre Schulter. Sie reagierte nicht und starrte weiter mit aufgerissenen Augen darauf, wie die Sanitäter mich in den Krankenwagen luden.

Der freundliche Sanitäter der immer noch neben meiner besten Freundin stand legte einen Arm um sie und führte sie ebenfalls in den Krankenwagen. Dort schnallte er sie an und setzte sich neben sie.

Die ganze Fahrt über ließ er sie nicht aus den Augen.

Helen löste sich langsam aus ihrer Schockstarre und schrie den jungen Sanitäter an sich nicht um sie, sondern um mich zu kümmern.

Er versuchte sie zu beruhigen, in dem er ihr zeigte, dass seine Kollegen mich gut behüteten.

Helen brach in Tränen aus, woraufhin er sie in den Arm nahm und sie zurück in ihren Sitz zerrte.

Als der Rettungswagen das Krankenhaus erreichte wich der Sanitäter, der sich später als Brandon vorstellte, Helen nicht von der Seite. Er bestand darauf zu warten, bis ich wieder zu mir kam und er wüsste das ich keine Schäden davon getragen hätte.

Als ich wieder zu mir kam lag ich in einem Bett im Krankenhaus. Neben meinem Bett saßen Helen und meine Tante. Helen sah schrecklich aus. Ihr gesamtes Gesicht war überströmt von Tränen und ihre Haare standen in alle Richtungen ab. Brandon holte ihr gerade einen feuchten Lappen, mit dem sie ihr Gesicht säubern konnte. Dankbar nahm sie den Lappen in die Hand und wischte damit über ihr Gesicht. Brandon streckte die Hand aus, um ihr den Lappen wieder abzunehmen, als ihr Blick in meine Richtung glitt.

„Sie ist wach." Erfreut sprang Helen auf und trat mit einem schuldigem Blick zu mir ans Bett.

„Es tut mir so leid Elli. Wirklich, ich wollte das nicht!"

Ihr zunickend glitt mein Blick zu Brandon.

Meine Tante fing meinen Blick auf.

„Das ist Brandon. Er hat sich im Helen gekümmert und wollte noch eher gehen, bis du wieder aufgewacht bist." Erklärte sie mir langsam, damit ich auch ja alles verstand.

In dem Moment klopfte es an der Tür. Kurz darauf öffnete sich die Tür und der Doktor kam hinein.

„Wie ich sehe bist du aus deinem Schlaf erwacht, Dornröschen."

Niemand lachte über den Spaß, außer er selbst.

Er kam zu mir rüber und nahm den provisorischen Verband der Sanitäter ab, der noch immer um meinen Kopf gewickelt war.

Prüfend ließ er seinen Blick über meine Wunde schweifen.

„Merkwürdig es ist fast nichts mehr von dem Aufprall zu sehen. Ich denke du kannst wieder nach Hause gehen."

Verwundert kratzte der Doktor sich am Kopf und verlief kurz darauf das Zimmer.

Eine Schwester kam kurz darauf ins Zimmer um die Entlassungspapiere unterschreiben zu lassen.

Helen versicherte Brandon er könne jetzt gehen. Er steckte Helen seine Nummer zu und musterte mich ein letztes Mal, dann ging er zur Tür hinaus.

Auf dem Weg nach Hause setzten wir Helen ab, damit sie nicht den Bus nehmen musste. Sie entschuldigte sich mindestens noch 33 Mal für alles und jedes Mal versicherte ich ihr, dass es nicht ihre Schuld sei.

Das Erbe der SwingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt