Teil III

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Ich sah ihn. Diesen Mann. Er war jung und gut aussehend . Ich kannte ihn nicht. Noch nie zuvor habe ich ihn je zu Gesicht bekommen.

Ehe ich wegrennen konnte packte er mich am Oberschenkel. Es schmerzte so sehr dass ich mich auf den Boden fallen lies. Ich stürzte in die Scherben, die die ältere Frau durch das fallen lassen ihrer Tasse hinterlies.

Mein rechter Arm fing stark an zu bluten. In diesem Moment vergas ich in welcher Situation ich mich befand. Also schaute ich hoch und sah ihn an, diesen jungen, gut aussehenden Mann, der meinen Namen schrie und mir Angst einjagte.

Ich kroch so schnell ich konnte unter den Tisch auf dem sich ein Messer befand.

Ich wollte es greifen nur um mich beschützen zu können..aber er war schneller. Er schlug mir ins Gesicht und ich ging wieder zu Boden.

Die Scherbe die in meinem rechten Arm steckte rammte sich noch ein Stück mehr in mein Fleisch herein. Ich brüllte vor Schmerzen. Noch nie zuvor verspürte ich solch einen Schmerz.

Der junge Mann lies mich dort liegen und sagte dass er mich nie wieder aus den Augen lässt. Ohne ein Wort zu sagen verlies er den Raum. Dann war er auf einmal weg.

Vollkommen unter Schock war ich. Ich lag da mit der Scherbe in meinem Arm. Die ältere Dame kam rein und starrte mich an, wies mich auf den Zettel hin, den der Mann mir hinterlies und versuchte die Scherbe aus meinem Arm zu entfernen.

Zum gleichen Zeitpunkt stürmte die Polizei herein.  Ich warf einen kurzen Blick auf diesen merkwürdigen, fast zerknüllten Brief.

Darauf stand:

"Lese ihn für dich meine süße, erzähle keinem auch nur ein Wort von dem, was hier drin steht ansonsten werden wir uns wohl öfter sehen müssen. Aber natürlich nur wenn du möchtest. Es liegt an dir.

Wir sehen uns. 

Gezeichnet:   Du. "

In diesem Moment schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was sollte ich jetzt tun? Der Polizei diesen Brief überreichen? Oder ihn lieber schnell einstecken?

Ich wollte diesem Mann nicht noch einmal begegnen also faltete ich den Brief schnell und packte ihm in meine Hosentasche.

Die alte Frau, die mir nun unter Schmerzen die Scherbe entfernt hatte, verartztete meine Wunde.

Zum Glück war sie so konzentriert, dass sie nichts mitbekam und den Brief wahrscheinlich eh schon wieder vergessen hatte.

Nachdem ich der Polizei alles berichtet hatte, fragte ich die ältere Frau warum sie mich in diesem dunklen Raum versteckte.

Sie antwortete mir erst nach einer Weile in einem leisen, sehr langatmigen Ton.

Sie sagte mir, dass dieser Mann seit dem meine Familie und ich hier eingezogen waren öfters nach uns fragten. Er kam alle 2 Tage in der Bäckerei vorbei. Aber dir alte Frau wusste erst seit heute, dass wir neben Herr Durak, ganz abgelegen wohnen.

Ich fragte nicht weiter nach und bat sie um ein weiteres treffen am nächsten Tag. Ich wollte so gern mehr erfahren, doch war mit das alles in diesem Moment zu viel. Ich konnte nicht mehr. Seit dem wir hier herzogen ist einfach nichts besser geworden.

Ich rannte so schnell ich konnte zur Fleischerei zu Vater. Er suchte mich seit 2h. Also entschuldigte ich mich bei ihm. Wir fuhren nach Hause. Erst dort bemerkte er wie aufgewühlt ich war. Er hakte gefühlte tausend mal nach was passiert war. Doch dann entdeckte er meine Wunde am Arm.

Seine Gesichtszüge entglitten. Er packte mich und zog mich ins Wohnzimmer, da Mutter gerade in der Küche essen machte.

Ich wusste nicht was das sollte und schrie ihn darauf an. Er drückte mir den Mund zu und bat mich mit der Sprache rauszurücken. Das tat ich dann auch. Den Brief aber erwähnte ich nicht.

Vater wurde kreidebleich, nahm seine Jacke und verschwand von einer Sekunde nach der anderen.

Es erschien mir sehr komisch, dass er aufeinmal die Flucht ergreifte. Wieso geht er einfach? Ich war fertig mit der Welt, rannte in mein Zimmer, zog meine Decke über mich herüber und weinte jämmerlich.

Nachdem ich mich einigermaßen beruhigte rief Mutter mich zum Essen. Ich ging zur Treppe und brüllte herunter, dass ich mich umziehen und dann runter komme.

Danach stürmte ich sofort in mein Zimmer, schloss die Tür zu, nahm den Brief und öffnete ihn.

Ich hatte riesige Angst vor dem, was darim stehen könnte. Allerdings musste ich ihm öffnen um herauszufinden was dieser Mann von mir wollte, warum er meinen Namen weis und wieso das alles heute passierte.

Schleichender TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt