seit Jahren nicht geöffnet

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Ich wachte auf ,alleine. Das Zimmer war noch dunkel, lediglich ein paar Lichtstrahlen kamen durch die halb geschlossenen Jalousien. Unter leichten Schmerzen setzte  ich mich auf und nachdem mein anfangs benebelter Zustand nach dem Aufstehen verging bekam ich auch ein hitziges Telefonat von unten mit. Worum es ging konnte ich nicht verstehen, aber was ich verstand war, das Kuroo aufgebracht war, sogar sehr. Ich kannte ihn nun schon so lange, ich konnte so viel aus dem Klang seiner Stimme heraus hören. Er versuchte sich angestrengt im Griff zu behalten, seine Stimme nicht zu laut werden zu lassen, gleichzeitig lag aber auch Wut und Verzweiflung darin. Dann hörte das Gespräch abrupt auf. Ich hörte schwere und schnelle Schritte zu mir hoch kommen .Er riss die Tür auf und ging zum Schrank . "Wir müssen hier weg sofort!" seine Stimme triefte schon fast vor Wut. Er ging einfach an mir vorbei ohne mich anzuschauen, aber ich konnte dennoch eine Träne auf seiner Wange glitzern sehen. "Warum..?" ich war etwas kleinlaut weil mich sein Auftreten etwas einschüchtert. Er griff eine Tasche aus dem Schrank und stopfte energisch alles an Kleidern aus meinem oder bessergesagt aus "unserem" Kleiderschrank rein. Dann drehte er sich zu mir um, in seinen Augen blitzte Wut und Hass auf, als er mich aber ansah schwand sie und Tränen rannten sein Gesicht entlang. "Meine Eltern... das Jugendamt, sie wollen noch heute mit der Polizei kommen, ich... was kann ich denn sonst noch tun um zu verhindern das du in eine Psychiatrie gesteckt wirst, wir fahren in meine Wohnung, ich mach das schon irgendwie, mach dir keine Gedanken, es wird alles gut... ich schaff das schon!" seine Stimme war leise, und so wie er sprach  wirkte es als müsse er sich selbst erst davon überzeugen. Sein Blick ging in die leere "Kuroo?" er richtete ihn nun wieder auf mich "komm zu mir!" er wirkte etwas verwirrt folgte meinen Anweisungen aber ohne zu zögern. Er setzte sich neben mich, er sah mich fragend an ich sagte jedoch nichts,  ich sah ihm einfach tief in die Augen ehe ich ihn in eine innige Umarmung schloss. Er umklammerte mich sofort fest und begann auf meiner Schulter wieder zu weinen. Ich legte meinen Kopf ruhig neben seinem Ohr ab. leise und beruhigend flüsterte ich ihm ins Ohr "Nein Kuroo, du musst nichts schaffen, wir schaffen das , ich bin bei dir. Wie oft warst du schon für mich da wenn ich dich brauchte, was hast du alles getan damit es mir besser geht, dieses eine mal bin ich jetzt für dich da, also bitte beruhige dich, sie werden mich nirgendwo ohne dich hinbringen können!" ich merkte wie die Umarmung von Kuroo fester und sein schluchzten leiser wurde. Es fühlte sich auf eine gewisse Weise gut an, beweisen zu können das man nicht immer nur etwas vom anderem braucht, das man nicht ständig nur die Hilfe des anderen erwartet, beweisen zu können das man das ganze auch genauso aufrichtig zurück geben kann, das war mir auf eine warum auch immer sehr wichtig und ich fühlte mich auch etwas stolz da ich es anscheinend geschafft hatte ihn zu beruhigen. Ich merkte wie er seinen Kopf gegen meinen Hals drückte, ich merkte wie er intensiv einatmet, und wie er ihn anschließend sanft küsste, danach nuschelte er in ihn hinein. "danke... danke Kenma, ich.... wir werden alles dran setzten das wir zusammen bleiben" er löste sich von mir, lehnte seinen Stirn gegen meine und sah mir in die Augen "Versprochen?" ich lächelte verlegen und küsste ihn dann aus voller Leidenschaft "Schön das du das genauso siehst kitty!" und da war er wieder, der lachende und Amateuren Komiker Kuroo. 

Wir machten uns daran alles was wir brauchten hastig in Taschen zu packen, es war der reinste Stress, da wir nicht wusste wann sie kommen zählte jede sekunde. Wir hatten alles durchdacht, mit einem Taxi fuhren wir zum Bahnhof und von dort aus nach Korea in Kuroos Wohnung. leider würde das alles nichts nützen wenn sie vor unserer Abreise da waren. Kuroo rannte auf und ab um alles zu holen, währen ich langsam, sehr langsam die Sachen aus dem Schrank holte, ich war erstaunt von Kuroos glitzern in den Augen als er sah das ich inzwischen zwar etwas wackelig aber wieder stehen konnte. Er brüllte es durchs ganze Haus "Nichts auf diesem Planeten wird und je aufhalten können, wir sind unschlagbar!" er wirkte wie ein kleines Kind das Stolz sein neues Spielzeug präsentierte. Dann waren wir fertig und plötzlich wurde mir alles zu schnell. Das Haus mein ganzes Leben einfach so zurück zu lassen, wie sollte ich damit umgehen, sollte ich froh sein, traurig? Ich ging mit seiner Hilfe noch einmal durch alle Zimmer und mir wurde schlecht dabei den ich hatte seit so vielen Jahren zu den Meisten nicht einmal die Tür geöffnet. Mein Zimmer ließ ich zurück und sprach eine Art Gebet . Die Geschichten und Erinnerungen die darin passiert waren sind und bleiben mir heilig, auch die nicht so schönen... dieses Zimmer wahrscheinlich nie wieder betreten zu können Schmerzte, doch es bleib nicht viel Zeit also musste ich mich mit den Zimmer beeilen. Ich stand zitternd vor der Tür neben meinem Zimmer, mein Herzschlag war rasend schnell, ich wollte abhauen, keines dieser Zimmer jemals wieder öffnen, doch ich wusste ich würde es bereuen, also öffnete ich die Tür zum Zimmer meiner Schwester. Beim betreten wurde ich überrollt. Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihr gehabt, wir redeten nie miteinander oder machten was zusammen, wenn es aber darauf ankam war sie immer für mich da gewesen... jetzt nach all den Jahren konnte ich sie auch verstehen warum sie so abweisend zu mir war. Sie hatte es zu ihrem Schutz getan so wie ich , sie wollte nicht das ich ihr verwundbarer Punkt wurde. Dennoch hatte sie mich lieb. Als ich mit einem blutendem Knie nach hause kam und es niemanden interessierte trug sie mich in Bad und klebte mir ein Pflaster drauf, sie hatte mir meine Haare gefärbt, hatte mich vor meinen Eltern beschützt die schläge auf sich genommen und als es draußen blitze durfte ich bei ihr schlafen. Jetzt in ihrem Zimmer zu stehen und an als das zurück zu denken tat weh, ich musste mir eingestehen das ich mich noch immer schuldig für ihren tot fühle, ich wurde älter hatte noch weniger mit ihr zu tun als eh schon, ich kam nie auf die Idee wie schlecht es ihr ging ich verkroch mich in  meinen eigenen Problemen... dann hatte sie sich erhängen. Ich unterdrückte mir die Tränen und schritt durchs Zimmer, es sah aus wie damals, die Wände waren Lila, die Regale voll mit Büchern und kein einziges Bild im Zimmer.... dachte ich ich trat näher ans Bett, dort hing ein einziges Bild....von mir ich nahm es in  meine zitternden Hände, ich drehte es um und dort stand ein kleiner Text. 

Ich kann das alles nicht mehr, diese Welt wird mir zu viel, es tut mir so leid Kenma, so unendlich Leid, ich konnte dich nicht davor beschützen das selbe zu durchleben müssen wie ich. Ich hoffe ich kann auf Kuroo zählen , ich hoffe es war die richtige Entscheidung euch Bekanntschaft zu machen. ich liebe dich

In dem Moment brachen alle Dämme in mir. Ich fiel gegen Kuroos Brust , meine Tränen flossen ohne Hemmungen. "Sie hatte damals mit die Verantwortung das ich auf dich Aufmerksam auf dich wurde, sie bat mich mit dir zu spielen und als wir älter wurden bat sie mich auf dich auf zu passen weil sie es nicht mehr kann." Ich wollte raus au diesem Zimmer, es war mir zu viel länger an sie zu denken. Das Bild steckte ich aber in eine Tasche in meine Jacke, neben das Bild von ihr das über meinem Bett hing. Ich ging raus aus dem Haus. " willst du nicht noch in die anderen Räume ,wie das Zimmer deiner Eltern?" fragte mich Kuroo besorgt. "Nein, ich will nicht in das Zimmer der Menschen die für all das verantwortlich waren, mir reicht es zu wissen das sie mich doch lieb hatten." Und so stiegen wir ins Taxi. Und ich merkte wie eine ewig alte Wunde in meinem Herzen nun endlich anfing zu heilen. 


Ich wollte mich nochmal sehr dafür entschuldigen das wieder so lange nichts kam 🙏

Lass mich nicht allein!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt