Am nächsten Morgen schlug ich das Buch wieder auf und schrieb:
Wir sind auf Klassenfahrt, zum Glück die letzte und bald kann ich Abi machen und studieren! Michael schläft noch, gut wir haben 6 Uhr und essen gibt es erst in zwei Stunden. Er ist glaube ich ganz nett, aber wir werden sehen! Diese Trauer ist heute nicht mehr da. Ich gehe mich mal fertig machen. Mal sehen was der Tag so bringt!
Ich schlug das Buch zu, ja das war ein kurzer Eintrag, aber es gab ja nicht viel zu erzählen. Ich zog mich schnell um und putzte mir die Zähne bevor ich mich auf den Weg in den leeren Gemeinschaftraum machte. In der ganzen Jugendherberge war es ziemlich still, vermutlich schliefen die anderen noch. Ich begegnete nur einem etwas jüngeren fremden Mädchen mit braunen Haaren. Ich setzte mich auf die Couch und surfte ein wenig in den social Media wo ich am längsten in den Instagram Storys hing. Ich hatte nichts gegen die Anwesenheit von Michael, aber ich wollte ihn nicht wecken. Die Stille wurde von Schritten unterbrochen und die angelehnt Tür wurde aufgezogen. Herr Bergmann kam herein grüßte mich und setzte sich auf einen Sessel. Er hatte gestern Abend noch beschlossen, dass die beiden Klassen sich hier treffen sollen bevor wir zum Frühstück gehen.,, Gut geschlafen Frühaufsteher?" fragte er mich. Ich nickte und lächelte. Wir beide konzentrieren uns auf unsere Handys und schwiegen. Heimlich beobachtete ich Herr Bergmann der ein leichtes verliebtes Lächeln auf den Lippen hatte. Anscheinend hatte der 30 jährige eine Freundin. Etwa neidisch wurde ich bei der Vermutung ja schon, gut Herr Bergmann sah bestimmt nicht schlecht aus, aber er war hundertprozentig nicht mein Typ.
Ungefähr um sieben kamen die ganzen Schüler in den Raum und verteilten sich und ich war gezwungen mein Handy weg zu legen. Auch Michael kam und setzte sich neben mich.,, Du hättest mich auch wecken können!" gähnte er. ,,Ich wusste nicht ob es dir gefällt um 6 Uhr geweckt zu werden! Nicht gegen dich aber du wirkst eher wie ein Langschläfer!" raunte ich ihm zu.,, Punkt für dich!" flüsterte er mit einem Lächeln. Bergmann und die Vertretungslehrerin Frau Histories zählten durch und als wir vollständig waren erzählten sie, dass wir einen freien Tag in Husum verbringen durften. Mit dem Bus würden sie nach dem Frühstück dorthin fahren.
In Husum angekommen liefen sie am harfen entlang, Klaus und Sven in ein Gespräch vertieft während ich schweigend hinter ihnen her schlenderte. Die Gerüche von Fisch und Wasser waren überall. Wir liefen zu erst zum Ende des harfen bevor wir wieder in die andere Richtung zurück liefen. Gut der harfen an sich war nicht wirklich spektakulär aber man konnte ja mal nen Foto machen. Micheal holte zu mich auf mit dem Satz er müsse vor Chessi flüchten. Es war allgemein bekannt das Chessi sich gerne an Handballer wie Michael ran machte. Wir schwiegen uns an und liefen einfach nebeneinander.,, Schau mal! Tassen mit Namen! Ob es da wohl Maurice gibt?" fragte Michael und stupste mich an. Ich zuckte mit den Schultern. Auf einem Platz beschlossen die Lehrer die zwei Klassen aufzuteilen damit man nicht die Leute erschreckte. Klaus, Sven und Fabian waren in einer anderen Gruppe, so musste ich mit Michael in eine Gruppe. Da wir die kleinste Gruppe waren lief bei uns Herr Bergmann mit. Bergmann wollte noch kurz in die Touristen Info gehen um für uns Ziele in den nächsten Tagen raus zu suchen. Michael und ich standen etwas abgelegener während Bergmann nach einigen Sachen fragte, es ging recht schnell und wir gingen wieder raus.,, Also Jungs, die Entscheidung liegt bei euch! Wohin solls gehen?" fragte uns der Lehrer.,, Wir könnten ja einfach mal in diese Richtung!" Sagte Michael und zeigt auf eine Gasse. Ich zuckte mit den Schultern und Lief los. Herr Bergmann ließ sich von Anfang an zurück fallen und lies uns einfach voraus laufen. Der Lehrer schaute auch immer kurz zu den Souvenir Läden und verlangsamte seine Schritte. Das bleib von uns nicht lange unbemerkt.,, Herr Bergmann! Suchen Sie ein Souvenir?" fragte Michael Frei raus und drehte sich um. Ich dreht mich auch um und Herr Bergmann der wieder fast stehen geblieben war schaute zu uns.,, Ach wisst ihr, ich suche für meinem Mutter und einer...besonderen Person ein kleines Souvenir!",, Ihrer Freundin?" fragte ich und biss mir sofort auf die Zunge. Kann ich nicht einfach meine Klappe halten? Bergmann wurde rot.,, Entschuldigung es hatte sich so angehört und-" ,, Nein schon gut! Es nicht meine Freundin, einfach ein guter Freund, der mir in letzter Zeit sehr viel geholfen hat!" erklärte er. Wir wendeten unsere Blicke zu Boden.,, oh okay, dann sollte es auch was ganz besonderes sein! Vielleicht finden wir ja was zusammen!" Sagte Michael um die Stimmung wieder etwas zu heben. Bergmann lächelte und klopfte mir auf die Schulter, ein Zeichen das wir weiter laufen können. Wir liefen zu dem Schloss von Husum und standen auf dem Hof.,, Das Schloss?" fragte Herr Bergmann. ,,Ja meine Mutter hatte davon erzählt!" erklärte ich warum ich hier her gelaufen war. Wir liefen weiter und durch den Park des Schlosses, meistens schwiegen wir. In dem park wurden wir zu erst von Theodor Storm begrüßt und liefen weiter.
Wir schauten uns weiter die Stadt an, Herr Bergmann telefonierte schon eine Weile mit jemandem, nicht geschäftlich, das hörte man. Er hatte mehr sowas wie ein flirt aufgelegt. Herr Bergmann hatte sich generell den beiden Jugendlichen angepasst und kam nicht mit Erwachsenen Kram wie: Wir können doch zum Museum gehen! Bald kamen die Klassen wieder zusammen. Und traten den Rückweg an.
Auf Kosten der beiden Lehrer durften wir uns alle noch ein Eis holen.,, Ey! Michael! Ich habe mir extra wegen dir das blaue Eis geholt, es erinnert mich an deine Augen!" rief Chessi als sie bei uns war, demonstrativ leckte sie verführerisch über das blaue Eis. Ich schaute leicht angewidert zu. Ich glaube, ich werde doch homo, wenn alle Mädchen so ticken würden! Dazu kommt das man Michaels Augen doch nicht mit so nem bescheuerten Eis vergleichen konnte! Seine Augen waren eisig blau und schienen alles zu sehen! Wenn du ein Geheimnis hättest, würden diese Augen es sofort heraus finden! Diese Augen waren wie ein Meer und die Arktis, kalt und dennoch wunderschön und liebevoll! Schwärme ich gerade wirklich für Michael? Nur weil ich vielleicht auf das gleiche Geschlecht stehen kann heißt es nicht, dass ich gleich für jeden daher gelaufenen jungen schwärmen muss! Ich schüttelte kaum merklich den Kopf.,, Du vergleichst meine Augenfarbe mit einem widerlichen chemischen Eis?!" fragte Michael erstaunt und leicht angewidert.,, Ich wollte doch-",, Chessi, Lauf zu irgendeinem anderen, bei dem es klappt! Lass mich in Ruhe!" meinte Michael mit einem Kopfschütteln. Chessi sah ganz und gar nicht glücklich aus, drehte sich empört um, während sie ihre Haare mit der Hand nach hinten schlug.,, Hast du ihren Blick gesehen?" fragte ich Michael und brach mit ihm in Gelächter aus.,, Ja und dieses Eis? Im Ernst, da wird mir schon beim hinsehen schlecht!"
Wir waren nach dem Stadt Besuch noch eine Weile mit den Klassen am Meer und kamen rechtzeitig zum Abendessen zurück. Michael verstand sich gut mit meinen Freunden und mit mir, wir alberten noch eine Weile rum und später ließen Michael und ich uns lachend in die weichen Kissen fallen. In ihm hatte ich einen guten Menschen gefunden!
~1222 Wörter!
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Klassenfahrt [Zomdado]
RandomDisclaimer: Maudado hat zu dem Zeitpunkt, als diese Story geschrieben wurde noch ihre alten Pronomen genutzt, ich will sie nicht diskriminieren mit dieser Story! Maurice geht auf seine letzte Klassenfahrt und ist dabei sich selbst zu finden. Er tei...