Kapitel 8

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich das alles war ein Traum! Der Abend, der Kuss, das leise Geständnis! Aber als ich mich um drehte erschrak ich zu erst. Natürlich! Ich hatte mich ja gestern zu Micha gelegt.,, Sehe ich wirklich so schrecklich aus?" murmelte Michael und streckte sich.,, Nein, ich bin es nur nicht gewöhnt, nicht alleine in einem Bett zu Schafen und ich hatte vergessen..." ich unterbrach mich selbst und hielt den Atem an. Michael hatte mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und lächelte mich an.,, Das mit uns... was ist das?" fragte er mich und auf meinen Verständnislosen Blick erklärte er:,, Ich habe mich mal bei einem jungen geoutet und er hatte mich einfach für die Erfahrung benutzt und mich nach... du weißt schon, einfach wie weggeworfen! Meinst du das mit uns ernst? Willst du wirklich eine Beziehung mit mir eingehen?" sein müder  Blick wurde von einem kalten  ausgewechselt und er betrachtete mich aufmerksam. Ich setzte mich abrupt auf, Empörung und enttäuscht ins Gesicht geschrieben.,, Denkst du im Ernst, ich würde dich ausnutzen und danach wie Dreck benutzen?! Denkst du wirklich von mir ich meine es nicht ernst mit uns?" fragte ich ihn. Ich sah das er die Zähne zusammen biss und schluckte, bis ein ehrlich gemeintes Nein von seinen Lippen kam. ,,Micha... ich will diesem idioten den Schädel einschlagen, dafür das er sein Glück so zerstört hat! Ich will eine Beziehung mit dir und vor allem will ich dich! Ich weiß nicht ob ich gut genug für dich bin, schließlich habe ich noch nie eine Beziehung mit einem Jungen geführt und ich weiß nicht ob ich Bi oder Pan bin, aber ich weiß das ich mich in dich... verliebt habe!" erklärte ich ihm und legte meine Hand auf seine Wange.,, Danke ich... Mir ist es egal ob ich gegen die ganze Welt oder nur einen großen Teil behaupten muss, nur das du bei mir bleibst ist wichtig!" flüsterte er und der liebevolle Blick von ihm war wieder da. Ich spürte seine Lippen wieder auf meinen und wie beim ersten Mal fühlte es sich an als würde alles in mir explodieren! Ich erwiderte den leichten Kuss, der ein Zeichen der Dankbarkeit und Vertrauen darstellte.

Am Frühstücks Tisch ließen wir uns nichts anmerken, wir lachten gemeinsam und warfen uns in kurzen Momenten einen liebevollen Blick zu. Herr Bergmann erklärte und das wir bis 10 Uhr aus checken müssen und wir unsere Sachen packen müssen. Auf dem Rückweg ins Zimmer begegneten wir dem Braun haarigen Mädchen, das ich schon einmal getroffen hatte. In ihrer Begleitung war ein etwas größeres blondes Mädchen, dass sie lachend an die Hand nahm und mit schnellen Schritten den Gang entlang zog. Ob sie wohl auch ein paar sind? Michael drückte meine Hand und lächelte. Wir backten im Zimmer unsere Taschen zusammen und zwischen durch artete es in einer Kissenschlacht aus, die Micha eindeutig gewann! Aber dafür bekam ich als Trost einen Kuss von ihm. Er gab mir auch seinen violetten Hoodie und erklärte er mir, dass ich ihn ihm irgendwann wieder zurück geben kann. Er lief dabei rot an und ich musste kichern.

Die Busfahrt im allgemeinen war langweilig und lange. Michael saß neben mir und ich hatte mich so verrenkt da ich halb Wegs gemütlich im sitz lag. Ich hörte mit Micha Musik und als es so still war und sich das aufregende Getümmel gelegt hat, fiel mir erst dieses bedrückende Gefühl welches ich schon am Montag hatte wieder auf. Gut es war nicht so stark, aber es war da! Gedanken verloren schaute ich aus dem Fenster, Michael war bereits eingeschlafen. Plötzlich flog von hinten ein Turnbeutel auf mein Gesicht.,, Auscht! Sagt mal spinnt ihr?!" ich setzte mich auf und schaute nach hinten. Klaus lachte sich kaputt.,, Sorry Wahrheit oder Pflicht!" lachte er und ich schüttelte den Kopf. Michael war dabei auf geschreckt und wenn sein Blick töten könnte, wäre Klaus auf der Stelle umgefallen.,, Hey Micha!" Es war Jake einen Mitschüler und Spieler von Michael, den ich nur vom sehen kannte. Michael schaute ihn mit einer leicht gehobenen Augen braue an.,, Kannst Du mir dein Geheimnis verraten, wie du Chessi los bekommen hast?" Jake war aufgestanden und kniete jetzt im Gang neben Michaels sitz, er schaute ihn flehend und verzweifelt an.,, Ich hab ihr gesagt, dass schwul keine Beleidigung ist und das sie zu jemanden anderen abzischen soll!" flüsterte Michael ihm zu mit einem verschwörerischen Blick, ein leichtes grinsen bildete sich auf meinen Lippen. ,,Warum hat sie schwul als Beleidigung benutzt?" fragte Jake verwirrt. ,,Sie sagte Maurice wäre ne Schwuchtel!" erklärte Michael leise und ein wenig Wut schwang in seiner Stimme.,, Da hat sie aber ordentlich in Klo gegriffen! Maurice wollen wir beste Freunde werden, damit ich sie los bin?" fragte er mich leicht ironisch. Ich lachte kurz auf und blickte dann kurz zu Michael.,, Keine Sorge, ich werde nicht deinen Platz weg nehmen, nur eine Weile mit euch abhängen und so!" Sagte Jake und klopfte Michael auf die Schulter.,, Nein meinen Platz wirst du nie weg nehmen, da habe ich keine Sorge!" meinte Michael und lächelte.,, Jake! Setz dich wieder auf deinen Platz!" rief Frau Historie von vorne. Jake verdrehte die Augen und setzte sich brav wieder auf seinen Platz.,, Als Jake gefällt mir und schlecht sieht er jetzt auch nicht gerade aus!" flüsterte ich Micha zu und bekam dafür eine Kopfnuss. ,,Er ist mir dir und ein paar wenigen die einzigen, die von meiner Sexualität wissen!" flüsterte Michael mir leise zu. Ich nickte, Jake hatte einen freundlichen und leicht aufgedrehten Eindruck auf mich. Er war bestimmt ein guter Freund.,, Mau?" fragte Michael und ich schaue ihn an.,, was ist los? Und sei ehrlich!" fragte er mich.,, Kennst du diese Tage wo du einfach traurig sein willst, ohne einen Grund?" fragte ich ihn und er nickte zögernd.,, Du brauchst nicht traurig zu sein du hast ja mich!" flüsterte er mir zu und nahm meine Hand. Bei ihm hatte ich das Gefühl sicher zu sein und vor allem fühlte ich mich nicht allein. Auf der Fahrt passierte weiter nichts, wir wurden nur ein paar Mal Opfer von dem Pflicht aufgaben!

Endlich hielt der Bus an unserer Schule, wir waren ohne Stau gut durch gekommen und wir hatten jetzt den späten Nachmittag. Die Eltern standen dort und warteten auf ihre Kinder in der Masse von Eltern suchte ich nach meinen eigenen, ich Sah sie nicht! Vermutlich standen sie entweder weiter hinten oder sie kamen zu spät. Michael stand bei mir und wartete mit mir zusammen bis das meiste Chaos vorüber war. Mein Blick hatte sich die ganze Zeit auf einen jungen Mann gelegt. Er trug einen Anzug und sah weiter ziemlich förmlich aus. Braune Haare und einen leichten Bart, in der Hand eine Akten Tasche. ,,Ich glaube er ist Anwalt!" flüsterte mir Michael zu der meinem Blick gefolgt war. Ich zuckte mit den Schultern.,, Mutter, Vater!" hörte ich Michael rufen und ich riss mich von dem Anwalt los der gerade etwas ungeduldig auf seine Armband Uhr schaute. Ein Paar mittleren Alters kam auf uns zu. Michaels Mutter trug ein hübsches Kleid und hatte ihre braunen Haare hoch gesteckt. Ihre Augen waren auffallend blau. Mir ihren Stöckelschuhen kam sie in einem etwas schnelleren Schritt auf uns zu um ihren gleich großen Sohn zu umarmen. Michaels Vater hatte ein einfaches Hemd an mit einer Jeans Hose. Er trug eine Jacke in der Hand und begrüßte Michael mit einem Lächeln. ,,Mutter, Vater! Das ist Maurice! Mein Freund!" stellte er mich vor und ich lächelte freundlich. Seine Mutter drückte mich und sein Vater schüttelte mir die Hand.,, Freut mich dich kennen zu lernen Maurice! Ich bin Henry Rankl!" stellte der Herr Rankl vor. Seine Stimme war rau und tief, sie hatte Ähnlichkeiten mit der von Michael.,, Vanessa Rankl!" stellte sich Frau Rankl vor und lächelte.,, Michael ist er dein Kumpel oder Freund?" hörte ich Vanessa Rankl flüstern.,, Mutter!" wies Michael sie genervt zurecht.,, Er ist mein Freund, aber bitter macht kein Drama draus!" antwortete Michael genervt. Während Frau Rankl sich freute und ihr Mann sie versuchte sie zu beruhigen und Michael das mit einem beschämten Blick quittierte, schaute ich wieder zu dem Anwalt. Er unterhielt sich gerade mit Herr Bergmann, der ein paar Köpfe größer war. Ich musste lächeln als ich den Blick unseres Lehrers sah. Er schmachte den Anwalt förmlich an! Soso von wegen ein guter Freund, wer hätte das gedacht, unser Lehrer ist in einen Mann verliebt.,, Maurice! Hier trüben!" hörte ich meine Mutter rufen. Sie kam auf mich zu gelaufen. Sie trug ihr geliebtes Sommer Outfit, dass sie etwas jünger machte.,, Tut mir leid das ich so spät bin, aber es kamen immer mehr Patienten! Ich dachte das hört nie auf!" erklärte meine Mutter das zu spät kommen. Sie war Hausärztin und hatte deshalb immer etwas zu tun. Ich nahm sie einfach lächelnd in den Arm.,, Mum, das ist Michael mein Freund und das Frau und Herr Rankl!" stellte ich meiner mum, die andere Familie vor.,, Hallo ich bin Vanessa und das ist Henry, schön sie kennen zu lernen!" antwortete Frau Rankl und schüttelte die Hand meiner Mutter.,, Nennen sie mich doch Tessa!" entgegnete meine Mum. Die Eltern vertieften sich sofort in ein Gespräch und ich tauschte mit Micha einen leicht verzweifelten Blick. Irgendwann verabschiedeten sich die Eltern und ich winkte Micha zu.,, Denk daran! Heute Abend im TS mit Pad und Manu!" rief ich bevor ich mich abwendet und das Gefühl des Vermissens einsetzte. Natürlich verbrachte ich das Wochenende in Michas Hoodie den ich nur unfreiwillig her geben wollte.

Das Buch hatte ich bereits vergessen.

Vier Tage hatte es gereicht, dass ich mich in dich verliebte. Vier Tage und noch viele weitere wird es geben in denen wir zusammen zu unserem liebes Lied tanzen. Vier Momente und mehr wird es geben in denen sich die Farben unserer Augen mischen, in denen sich unsere Lippen küssen und in denen wir uns nicht mehr einsam fühlen! Vier Tage, nicht mehr und nicht weniger, hast du gebraucht um mein Herz zu erobern!

~1662 Wörter!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 13, 2022 ⏰

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