はち

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富

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Am nächsten Morgen wachte ich völlig gerädert auf, als ich das laute Krähen des Hahnes hören konnte. Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen und versuchte mich mit einem Ächzen aufzusetzen. Meine Glieder schmerzten, ganz zu schweigen von meinem Kopf. Ich hatte die Nacht kaum ein Auge zugetan und mich selbst dabei ertappt, wie meine Augen immer wieder zu dem Mann neben mir gewandert waren. Und auch jetzt galt mein erster, verschwommener Blick Taehyung, der immer noch seelenruhig auf der Futon-Matratze schlief. Einige Male blinzelte ich, um den Mann genauer erkennen zu können. Schließlich würde ich ihn heute das letzte Mal sehen; heute würde Taehyung für immer verschwinden und nie wieder zurückkommen.

Sofort spürte ich, wie es in meiner Brust anfing unangenehm zu drücken und sich bei dem Gedanken daran, dass ich mich wahrscheinlich nicht einmal richtig von ihm verabschieden konnte, ein trauriges Gefühl in mir breit machte. Ich wollte ihn nicht gehen lassen - nicht jetzt, wenn ich diese verletztliche und so andere Seite an ihm kennengelernt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass Taehyung eine Geschichte zu erzählen hatte. Eine Geschichte, die er zuvor noch niemandem erzählt hatte - seine Geschichte.

Traurig wanderten meine Augen über das makellose Gesicht. Die langen Wimpern seiner geschlossenen Augen schmückten seine leicht rosigen Wangen. Seine vollen Lippen standen einen Spalt weit offen, während die ersten Knöpfe seines Flanell-Hemdes aufstanden und einen Teil seiner honigfarbenen Haut auf seiner Brust entblößte. Er sah so unglaublich atemberaubend, so unvorstellbar schön aus und ich wollte jeden Zentimeter seines andersartigen und so faszinierenden Erscheinungsbildes in mich aufsaugen. Ich wollte es in mir auffnehmen und niemals mehr vergessen, denn nur den Namen für immer in meinem Gedächtnis zu tragen, würde nicht annähernd genügen. Ich wollte diesen Mann nicht vergessen, nie wieder.

Ganz vorsichtig schlug ich meine Bettdecke zurück, bevor ich ganz behutsam von meiner Matratze rückte und mich dem Blondschopf näherte. Während ich ihm Zentimeter um Zentimeter näherkam, hielt ich meine Atmung an. Ich fokussierte mich nur auf dieses wunderschöne Gesicht vor mir, diesen einzigartigen Mann, mit den hohen Schutzmauern um seiner Seele. Zögerlich streckte ich meine Finger zu seiner Wange aus, ganz langsam, zuckte dann aber nochmal zurück, als Taehyung ein leises Seufzen von sich gab und sich kurz räusperte. Doch keine Sekunde später war er bereits wieder ins Land der Träume entschwunden, sodass ich meine Hand erneut hervorreckte; langsam, ganz vorsichtig. Bis ich schließlich seine weiche, so zarte Haut unter meinen Fingerkuppen spüren konnte.

Sanft fuhr ich seine Wange herauf zu seiner Stirn, in welcher einige der goldenen Haarsträhnen hingen. Ohne es beeinflussen zu können, wanderte ein leichtes Lächeln auf meine Lippen, während ich ihm eine der glänzenden Strähnen hinter sein Ohr strich. Für einen Moment verweilte ich mit meinen Fingern noch in seinen so unvergleichbar seidigen Haaren und hielt kurz inne. Ich wollte ihn nicht verlassen. Ich wollte nicht, dass er mich verlassen würde. Ich wusste nicht, woher dieses unbändige Gefühl aufeinmal kam, aber ich konnte es mir nicht vorstellen, dass er heute schon gehen würde.

The Bamboocutter {VKOOK}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt