Verfolgt. 18+

11 Tom

Ich warte, bis Mara in ihre Wohnung geht, das Licht geht an und sie zieht sich nicht aus. Sie behält ihn an. Und sie riecht an ihm. Doch dann sehe ich, wie sie abrupt stehen bleibt. Joshua ist da und er ist betrunken. Er lauert ihr im dunklen Zimmer auf? Er stürzt auf sie zu und ich erkenne, wie sie ihn von sich drängt. An ihrer Körperhaltung erkenne ich, dass sie wütend ist. Sie streiten heftig. Vermutlich landen sie heute Abend nicht mehr im Bett. Noch bevor ich etwas beurteilen kann, stürmt Joshua aus dem Haus und Mara sitzt weinend auf ihrem Bett. Als wäre der Abend nicht schon schlimm genug gewesen. Ich warte, bis das Licht ausgeht und höre ihr Mikrofon ab. Sie schläft. Ich suche den Ersatzschlüssel, dieser verdammte Sack, wo hat er ihn hingetan? Ich entdecke ihn unter der Fußmatte. Der Hocker wartet auf mich. Wie immer scheint ein kleiner Lichtstrahl von der Straßenlaterne herein und erhellt das Zimmer. Mara schläft in seinem Pullover. In ihrem Schlafzimmer duftet es gut, es riecht nach ihr.
Sie hat ihn also endlich von der Kante gestoßen. Während sie mit ihm gestritten hat, habe ich mir Zugriff auf ihr Mikro verschafft. „Ich war immer für dich da, selbst als deine Eltern sich scheiden lassen wollten!" sie schrie ihn an. „Was bis... n du soooooo wütnd?" seine Worte lallte er vor sich hin. „Is wollt dich überrrrraschn und jetzz schreis du mich an."
„Du bist doch nur zu deinem eigenen Glück gekommen, du Egoist. Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!" „Du Huuuuure! Wessn Pullover trägsssss du da, hm?" Er hickste. „Wen hass du jetzz gevög...." Bevor er den Satz beendete, knallte es. Sie hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. „Du verficktes Arschloch. Sobald ich mal nicht will, dann bin ich eine Hure." Tränen strömten über ihr Gesicht und sie wischte sie sich hektisch weg. „Wann warst du jemals für mich da, wenn ich dich gebraucht habe? Interessiert es dich überhaupt, was heute passiert ist? Natürlich nicht. Du bist doch nur gekommen, damit ich dir einen blase, falls du in deinem Zustand überhaupt einen hochbekommen hättest. Ich hasse dich! Verpiss dich aus meinem Leben!"
Was ein großartiges Ende. Endlich ist sie ihn los. Es ist Fluch und Segen zugleich. Ich lasse den Moment auf der Zunge zergehen. Sie ist frei. Frei von Ballast und frei für mich. Der Tag hätte nicht besser sein können. Jetzt gibt es nur noch eine Hürde. David.