Kapitel 7

743 18 1
                                    

Ich liege in Tylers Bett. Es ist erst eine viertel Stunde vergangen, nachdem ich hoch gegangnen bin und schon öffnet sich die Zimmertür. "Ich möchte nicht mit dir reden Tyler," murmel ich in Richtung Tür. Doch als Damon hinter der Tür hervorkommt setze ich mich schnell auf. "Deshalb bin ja auch ich hier oben," Damon grinst mich selbstüberzeugt an. Ich verdrehe die Augen und drehe mein Kopf in Richtung des Fensters und beobachte wie der Baum sich im Wind bewegt. "Ich weiß, wir hatten keinen so guten Start, aber was das Thema Familie und verzeihen angeht.. Ich weiß genau wie schwer sich das anhört, so blöd das klingen mag, weil ich in der Regel derjenige bin der Scheiße baut. Naja, worauf ich hinaus will ist; Stefan und ich hatten auch nicht gerade die besten Eltern und auch wir hatten gerade die letzten Jahrzehnte oft nicht das beste Verhältnis zueinander und ich habe ihm wirklich oft nur das schlimmste gewünscht. Dennoch bin ich jetzt sehr froh, dass wir das in den Griff bekommen haben. Wir sind ehrlich zueinander und konnten einige Missverständnisse aus der Welt schaffen. Vielleicht solltest du deinem Bruder eine Chance geben. Und das sage ich obwohl Klausi nicht gerade mein bester Freund ist." Er steht noch immer in der Tür, mittlerweile schaue ich in auch an. Ich sehe, dass er von mir keine Antwort erwartet. "Ich gehe jetzt wieder runter, sonst wundern sich die anderen noch, was ich so lange auf der Toilette mache und ich will ja nicht, dass die denken, dass meine Schönheit nicht naturell ist." Mit diesem Satz geht er wieder aus der Tür und verschließt diese hinter sich. Ich muss leicht lachen und war emotional gerade sehr verunsichert. Was ist wenn alle recht haben? Niklaus kann in seinen Gedanken nichts verstecken. Aber was für eine Hexe bin ich, wenn ich meine Geschwister jahrelang gehasst und gemieden habe, wenn es nicht einmal einen Grund dafür gibt. Ich habe mir geschworen niemals wie mein Vater zu werden, so voller Hass. Doch anscheinend bin ich schon immer so. Ich gehe langsam die Treppe runter und sehe, dass Alaric, Stefan, Matt und Jeremy schon gegangen sind. So sitzen Tyler, Caroline, Bonnie und Elena noch zusammen und reden über ihre Schulzeit. Sie wirken gerade einfach wie normale junge Erwachsene. So ohne diesen ganzen übernatürlichen Mist. Caroline bemerkt mich als erstes und sie lächelt mich an, auch wenn mich dies verwundert. "Ich möchte ihn treffen Caroline." Sie nickt: "Ich rufe ihn morgen früh direkt an. Er wird sich vermutlich sofort auf den Weg machen, wenn ich ihm das sage. Er hat so viel von die erzählt Helena. Er hat dich so lange gesucht." Wieder kullert mir eine Träne über die Wange und ich lächle freundlich zurück. "Wir sollten jetzt gehen, es ist schon ziemlich spät und ich glaube  das war wirklich alles sehr viel für dich. Und das obwohl du erst den zweiten Tag hier bist. Du hättest früher schon einmal aus deiner Einsamkeit fliehen können. Ein hoch auf unsere Bonnie Bennet, die jeden zu ihrem Glück bringt," sagt Elena mit ihrer liebevollen Stimme. Caroline und Elena gehen als erstes durch die Tür raus. Als Bonnie gerade auf die Türschwelle tritt, halte ich sie zurück. "Wenn das alles stimmt was heute gesagt wurde und wenn die Vampire wirklich so sind wie sie sich geben, dann werde ich dir helfen den Rat aufzuhalten." Bonnie schaut mich an, ihre Augen leuchten und sie umarmt mich. "Danke Helena. Ich wusste, dass du zu den Guten gehörst. Niemand ist stärker als du, mit dir können wir alles schaffen. Du bist dafür geboren worden um den Rat zu führen, es ist langsam an der Zeit." Mit diesen Worten verließ Bonnie das Haus. Ihre Worten waren wie ein Stich ins Herz. Sollte ich wirklich den Rat führen? Ich habe mich ein Jahrtausend versteckt. Ich muss mir das immer wieder in Erinnerung rufen. Hätte mein Leben ein anderes sein können? Kann mein Leben noch anders werden?Tyler steht hinter mir: "Sie hat recht Helena, du bist Gut. Ich werde dir immer beistehen."Ich drehe mich um. Heute war zu viel passiert um mit Tyler noch darüber sprechen zu können. Ich meine natürlich ist viel passiert, solche wichtigen Sachen haben leider auch keine Zeit, vor allem nicht, wenn der Rat Millionen von Wesen töten will und die stärkste Hexe der Welt seit einer Ewigkeit des Selbstmitleids endlich wieder raus gekrochen kommt. Ich denke es ist schon zu viel Zeit vergangen. Jetzt muss alles passieren und zwar sehr schnell, bevor es  zu spät ist. Ich schöpfe auf einmal Energie und fühle mich so lebendig. Mein Leben wird ein anderes werden, dennoch bleibt Tyler an meiner Seite. Sechs Jahre sind es nun schon. Ich lächle ihn an und gehe auf ihn zu. Als ich vor ihm stehe lege ich meine beiden Hände um sein Gesicht und ziehe in runter zu mir. Endlich haben wir Zeit für uns, ohne seine Eltern, ohne seine Freunde, ein Moment ohne Gedanken. Wir küssen uns und wir begehren uns. Über ein halbes Jahr ist es her und nun sind wir wieder zusammen. Ich habe ihn so vermisst. Er umschlingt mit der einen Hand meine Hüfte und zieht mich an sich, mit der anderen Hand fasst er mir in meine Haare. Ich liebe seine starken Arme. Dieser attraktive Mann ist kaum noch ein Vergleich zu dem kleinen Jungen vom Sommercamp. Der Kuss wird immer intensiver, ich will immer mehr. Er greift mit seinen Händen schnell an meine Oberschenkel und zieht mich hoch, sodass meine Beine seine Taille umschlingen und er mich problemlos die Treppe hoch, in sein Zimmer tragen kann. Und dort lässt er mich auf das Bett fallen. Er zieht sein T-Shirt schnell aus. Ich bin mir sehr sicher, dass wir diese Nacht nicht mehr viel schlafen werden.

Helena (The Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt