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So schnell wie ihre Lippen auf meine gepresst wurden, so schnell waren sie auch wieder weg. Ich bin in einer Art Starre, meine Arme hängen noch immer dort in der Luft, wo sie eben noch auf Lottis Taille gelegen haben. Nach ein paar Momenten, blinzelte ich und sah mich schnell um. Lotti saß in der Hütte. Die Musik spielte noch immer aus der Box.
„Lotti? Bist du ok?" fragte ich sie fast rufend, während ich zur Hütte lief, „ich bin mir nicht ganz sicher, was grade pa-". Sie drehte sich plötzlich um und sah sie weinen, „Vergiss was passiert ist. Ich möchte nicht darüber reden!" und nun drehte sie sich wieder mit dem Rücken zu mir zurück.
„Oh," ich legte meine Hand auf ihre Schulter, diese wurde aber sofort unsanft weggeschlagen.
„Fass mich nicht an, du Lesbe! Du bist eine dreckige Enttäuschung und ich mag dich nicht! Es war ein Fehler!" schrie sie mich mit so roten Augen, wie die Feuerglut, an. Ihr Körper zitterte.

Ich trat von der Hütte weg und spürte heiße Tränen meine Wange runterkullern. Enttäuschung? Bin ich eine Enttäuschung für sie? Ich ließ mich auf ein Sitzkissen am Feuer plumpsen. Ich zog meine Knie an meine Brust und vergrub mein Gesicht darin. Sie hat mich geküsst. Charlotte, das perfekte christliche Mädchen, hat mich geküsst und dann nannte sie mich dreckig. Eine Enttäuschung. Einen Fehler. Wieso tut es so weh?

Ich starre ausdruckslos in das Feuer, bis es langsam begann, auszubrennen. Hinter mir hörte ich jemanden, wie er sich räusperte. „Du solltest vielleicht reinkommen. Du wirst frieren." ihre Stimme hörte sich angespannt und leise an. Ich ignorierte sie und starrte weiter auf das Feuerholz, das nun schwärzer wurde. „Billie, du-" „Wieso gehst du nicht einfach wieder rein und hältst die Klappe?" zischte ich sie an, „Dir würde es egal sein, wenn ich friere. Es wird eine Sache weniger sein, mit der du dich beschäftigen musst. Ich würde lieber auf diesem Kissen hier erfrieren, als neben dir zu schlafen. Ich würde eh nur das Bett verdrecken, richtig?". Für ein paar Momente war es Toten still, bis aus das leise knistern und poppen des langsam ausgehenden Feuers.
„Gut, na dann, denke ich, das du recht hast." eine Decke und ein Kissen trafen mich am Rücken. Ich drehte mich um, breitete die Decke aus und wickelte mich in ihr ein, das Kissen unter meinem Kopf. Ich begann leise zu schluchzen und fragte mich, wieso sie mit einmal so gemein war.

„Steh auf!" meine Augen öffneten sich zu Schlitzen und ich sah einen dunkelblauen Himmel über mir. „Steh auf! Es ist bald Frühstück." Charlotte stupst mich immer unsanfter mit ihrem Fuß an meine Seite und ich merkte, wie in mir langsam die Wit überkochete. Ich stand zügig auf und platzierte meine Nase und Zentimeter vor ihrer, „Danke! Ich bin so froh, dass es dich interessiert, das so eine ‚dreckige Enttäuschung', wie ich frühstückt! Und außerdem ist der Weckalarm noch nicht einmal an." schrie ich ihr in ihr Gesicht. Erst war sie sichtlich geschockt, ihr Mund und ihre Augen standen weit offen, aber sie fasste sich schnell wieder und runzelte die Augenbrauen. Sie drehte sich um und stapfte auf dem Pfad zur Kantine. Ich seufzte und ging in die Hütte, um meine Sachen zuwechseln. Ich erschrak leicht, als nun der sogenannte Wecker anging. Ich nahm Charlottes Kissen, um es aus dem Weg zuräumen, aber ich merkte, dass es sich feucht anfühlte. Als ich es zurück legte, sah ich zwei große „Kreise" in der Mitte, als hätte sie geweint. Sie musste wohl so sauer auf sich selbst gewesen sein, dass sie mich geküsst hat, das sie sich selbst in den Schlaf geweint hat. Großartig.

Beim Frühstück, saß ich an dem Tisch, wo wir für gewöhnlich auch saßen, aber Charlotte war nicht da. Ich blickte umher und sah sie an einem volleren Tisch mit ihren Freunden. Sie lacht mit ihnen, aber als unsere Blicke sich treffen verschwindet ihr lachen zu einem finsteren Blick. Ein paar von ihren Freunden folgten ihrem Blick und sahen mich nun starren. Sie sahen mich alle angeekelt an. Charlottes Lippen bewegten sich, als sie zu mir sah und kurz darauf brach der ganze Tisch in Gelächter aus. Die meisten drehten sich zu mir um. Ich widmete mich jetzt lieber meinen Teller mit durchweichtem Toast und trockenem Ei.

Was sagte sie zu denen? Wieso lachten sie mich aus? Mein Herz begann zu rasen und ich entschied mich, schnell zu gehen, bevor ich wieder anfange zuheulen. Nachdem ich aufstand und begann zu laufen, fiel mir ganz schnell wieder ein, das der einzige Mülleimer neben dem Tisch von Charlotte und ihren Freunden war. Panik machte sich in mir breit, aber ich war schon auf der Hälfte des Weges und hatte keine andere Wahl mehr. Als ich näher kam, hörten alle auf zu reden und starrten mich an. Plötzlich flog mein Tablett durch die Luft und mein Gesicht machte Bekanntschaft mit dem Boden.
„huch! Tut mir leid!" sagte ein rothaariges Mädchen sarkastisch. Sie hatte mir ein Bein gestellt. Und trat mich auch noch volle Wucht in meinen Bauch. „Oh warte, tut es mir nicht! Dreckige Lesben verdienen sowas!" das Mädchen fing erneut an zu lachen, wo natürlich der Rest des Tisches gleich miteinstieg. Ich stand auf, sah zu Charlotte, die Augenkontakt vermeidete und gab diesem Mädel eine ordentliche Backpfeife. Ich merkte, wie meine Augen wässrig wurden, weswegen ich zügig zur Hütte lief. Ich fühlte mich gedemütigt, verletzt und wütend, alles in einem. Aber ich weiß nicht, was ich am meisten fühlte.
Wieso waren sie mit einem Mal so scheiße zu mir? Normalerweise sagten sie nur, dass ich in der Hölle verrotten würde oder ignorierten mich einfach. Ich plumpste schwach von meinen Tränen auf die Matratze. Grade als ich dachte, ich hätte in diesem scheiß Loch einen Freund gefunden, macht das Leben eine Drehung um 180 Grad und ich war wieder der Außenseiter. Mein Herz tut weh und ich fühlte mich erschöpft. Ich kuschelte mich in meine Decke und weinte still, bis ich schließlich einschlief.

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Yooooow heute gleich zwei Kapitel xd
Gewöhnt euch aber nicht dran, saß bzw. sitze heute 5 Stunden im Zug und da hatte ich genügend Zeit, noch ein zweites Kapitel heute zuschreiben.
Also joaaaa ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und
Bis zum nächsten Kapitel!💕
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Baby, all the good girls go to hell//b.e.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt