• Part 23 •

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Liam stand in der Tür. Und er sah verdammt schockiert aus. Verständlich immerhin wurden wir gestern noch von Louis verprügelt und jetzt kniete er vor mir in der Dusche.

„Ehm, darf ich fragen was hier los ist?"

„Nein, darfst du nicht!" wurde Louis etwas lauter während er langsam aufstand. Ich sah wie seine Pupillen wieder größer wurden. Das ist kein gutes Zeichen. „Louis es ist alles gut." - „Nichts ist gut, was fällt ihm ein uns hier zu unterbrechen?" - „Er konnte es doch nicht wissen.." Ich versuchte ihn in den Arm zu nehmen, allerdings schubste er mich schon von sich weg. So das ich mit dem Kopf hart gegen die Wand fiel. Autsch, das waren Schmerzen. Ich bin mir auch nicht sicher ob es Wassertropfen oder Blut war, dass meinen Nacken hinunter lief.

Ich sah wie er Richtung Liam ging, der diesmal aber vorbereitet war. Den bevor Louis ausholen konnte, hatte der braunäugige Teddybär ihn schon umgedreht und seine Hände auf den Rücken verschränkt. „Ich lass dich erst wieder los wenn du dich beruhigt hast. Siehst du eigentlich was du schon wieder angestellt hast?" Mit diesen Worten drehte er den Kleineren in meine Richtung. Ich saß auf dem Boden und hielt mir meinen Hinterkopf, der schmerzhaft pochte.

Sofort wurden seine Augen weicher und er sank langsam auf den Boden. Ich gab Liam ein kurzes Nicken um ihm zu sagen das er ihn loslassen konnte. Ich versuchte aufzustehen, was mir zwar nur sehr langsam gelang, aber es funktioniert. Ich bat Liam unsere Klamotten zu holen, während ich sanft Louis' Kopf streichelte. Es wurde wirklich Zeit das ich mit ihm redete.

Nachdem wir uns abgetrocknet und angezogen hatten begleitete Liam uns noch aufs Zimmer, er traute Louis einfach nicht. Irgendwo konnte ich ihn ja verstehen. Ich versuchte ihm aber klar zu machen, dass er uns jetzt allein lassen konnte. Zögernd verschwand er dann auch. Er nuschelte noch etwas im weggehen, ich verstand es aber nicht.

Wir lagen eine Weile eingekuschelt in meinem Bett, bis ich dann endlich das Wort ergriff. „Willst du mir endlich von dir aus erzählen was mit dir los ist?" Er blickte langsam auf. Seine Augen wirkten so traurig. „Du weißt es?" - „Ja, aber ich will es aber von dir hören. Du weißt ich mache dir keine Vorwürfe." Er nickte und kuschelte sich etwas fester an mich.

„Weißt du, ich hab keine Ahnung wieso ich diese Krankheit habe. Sie ist irgendwie einfach da. Und meistens kann ich mich nach so einem Anfall nicht mehr erinnern was passiert ist. Ich nehme zwar Tabletten dagegen, auch wenn Zayn mich meistens dazu zwingen muss, aber das reicht nicht. Ich sollte eine Therapie anfangen, aber ich hab so große Angst."

„Wovor?"

„Das mich jeder für verrückt erklärt und keiner mehr etwas mit mir zu tun haben will."

„Weißt du Louis, deine Anfälle helfen auch nicht dabei, dass Leute unbedingt deine Nähe suchen. Und das du sie von dir fern halten willst logischerweise auch nicht."

Er nickte.

„Würdest du eine Therapie anfangen, wenn ich dir verspreche, dich nicht zu verlassen? Ich kann dich jederzeit begleiten und dir Kraft geben."

Seine Augen wurden groß. „Das würdest du tun?"

„Selbstverständlich. Ich habe mich schon in dich verliebt, als du das erste Mal ins Klassenzimmer gekommen bist. Egal wie du mich behandelt hast. Irgendwas an dir hält mich fest. Und ich will wirklich nicht mehr ohne dich sein. Du bist toll! Du bist etwas verdammt besonderes." Ich streichelte ihm die ganze Zeit beruhigend über seine Haare.

Langsam richtete er sich auf. „Also, wenn du das wirklich ernst meinst, sollte ich dir vielleicht noch etwas sagen, was deine Meinung ändern könnte."

„Was denn?" Ich war mir aber sicher, dass nichts meine Meinung ändern könnte.

„Das mit den Zetteln.. das war ich. Aber versteh mich nicht falsch, dass ist immer passiert wenn ich sauer war. Ich hatte mich da nicht unter Kontrolle und es ist einfach so passiert. Ich wollte dir niemals Angst einjagen. Ich bin nämlich auch unglaublich in dich verliebt, Harry."

Er schaute traurig auf den Boden. Ich strich ihm die Träne weg, die gerade seinen Weg über seine Wangen suchte. Ich schob zwei Finger unter sein Kinn, sodass er mich anschauen musste.

„An meiner Meinung hat sich nichts geändert, ich kann dir deswegen nicht böse sein. Und jetzt lächel bitte wieder, mein Sonnenschein."

Sofort grinste er und wir verfielen in einen langen sinnlichen Kuss. Liebe ist wirklich verdammt schön. Ich liebe dieses Kribbeln im Bauch wenn Louis bei mir ist.

Er stoppte den Kuss und drückte seine Stirn gegen meine. „Also, ehm.. darf ich dich dann jetzt meinen Freund nennen?"

Ich lachte. „Aber natürlich!"

Und mit einem weiteren Kuss war es beschlossene Sache. Ich würde ihn niemals wieder hergeben.

▷  unhealthy obsession | l.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt