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-15 Jahre später-

Minho p.o.v

6 Uhr. Meine Schicht im Cafe beginnt in einer halben Stunde und ich hatte es noch nicht einmal geschafft mich aus meinem Bett aufzuraffen. Ich wusste zwar, dass ich zu spät war, aber es kümmerte mich einfach nicht. Mein Kopf schrie mir entgegen, dass ich aufstehen sollte, aber mein Körper fühlte sich einfach zu wohl in meinem kuscheligen Bett. Wenn ich jetzt aufstehe und meine Decke von mir ziehen würde, werde ich frieren. Es war Winter und ich hatte das Fenster über Nacht offen gelassen. Wahrscheinlich hatte mein Zimmer die selbe Temperatur wie die gefrorenen Früchte in meinem Tiefkühlschrank, die ich vor Jahren mal gekauft hatte, aber dann nie gegessen hatte.

Fuck. Ich musste wirklich raus, sonst bin ich noch meinen Job los.

Ich setzte mich schnell auf, warf die Decke von meinem Körper und richtete mich auf. Sofort zitterte ich am ganzen Körper und bereute meine Entscheidung. Naja, wenigstens stand ich schon einmal. Ich nahm ein paar Sachen und machte mich auf den Weg ins Bad. Schnell putze ich meine Zähne, zog mich um und wusch mein Gesicht etwas ab.

Kurz darauf hastete ich wieder aus dem kleinen Raum in meinen Schlafbereich, wo ich sofort meine Tasche nahm und mein Handy plus Kopfhörer griff. Während ich meine Schuhe anzog und mir einen Mantel überwarf, überlegte ich, ob ich auch wirklich alles dabei hatte. Handy, Schlüssel, Geld und meine Tasche. Das sollte eigentlich alles sein.

Ich nickte mir selbst zu und verließ mein kleines Apartment. Schnell schloss ich meine Tür ab und rannte die Treppen runter. Draußen kam mir die kalte Luft entgegen und ich hörte den Lärm der Autos von allen Seiten. Ich wohnte in der Innenstadt, weshalb ich diese lauten Geräusche kaum noch wahrnahm.

Meine Uhr zeigte 6:25 an. Noch fünf Minuten. Normalerweise brauchte ich zu Fuß um die zehn Minuten. Dann muss ich wohl rennen. Anders komme ich nicht mehr rechtzeitig.

Ich joggte los und versuchte den Leuten auf den Straßen auszuweichen.

Nach einer Weile hatte ich die letzte Straße erreicht. Nur noch diese überqueren und dann war ich an meinem Arbeitsplatz angekommen. Die Straße war für mich immer eine Überwindung.

Ich stellte mich an den Rand und sah einmal nach links und nach rechts. Die Autos kamen immer weiter und es war kein Ende in Sicht. Ich war schon spät genug und jetzt hielt mich diese Straße noch weiter auf. Ungeduldig wackelte ich mit einem Bein und drehte mich einmal leicht nach links.

Aus dem Augenwinkel erkannte ich einen Jungen, der geradewegs auf die Straße zulief. Wahrscheinlich ein Schüler, was man anhand seiner Uniform erkannte. Er schien nicht zu stoppen und wollte einfach die Straße überqueren.

Dieses Szenario kam mir bekannter vor, als es mir lieb war. Panik stieg in mir auf. Noch bevor der Junge die Straße überqueren konnte, ohne sich umzusehen, packte ich ihn und zog ihn zurück. Somit hatte ich ihn nur ganz knapp vor einem der Autos bewahrt.

,,Ey pass auf, wo du hinläufst!", pampte ich den Schüler an und zog ihn weiter von der Straße weg. Er stolperte zurück und klammerte sich an meinem Arm fest. Der Junge war etwas jünger und bestimmt einen bis zwei Köpfe kleiner als ich. Selbst für sein Alter war er winzig. Er war so fünf oder sechs Jahre jünger als ich,  vielleicht um die 15 oder vielleicht 16.

Der Junge sah zu mir auf und ich erstarrte für eine Sekunde. Mein Herz schlug plötzlich viel schneller als zuvor und ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus.

Der Junge musterte mein Gesicht ebenfalls und öffnete den Mund leicht.

Wir sahen uns an und schwiegen einfach. Aber warum? Er war doch einfach nur ein Schüler. Ich hatte ihn doch noch nie zuvor gesehen.Ich kannte ihn gar nicht. Warum reagierte ich dann so... geschockt?

Ich schnipste gegen seine Stirn und holte ihn zurück in die Realität.

,,In deinem Alter musst du aber wissen, dass man vorher nach links und rechts schaut, bevor man eine Straße überquert", meinte ich leicht genervt und verdrehte die Augen.

,,E-Entschuldigung.", meinte er fast so leise, dass ich ihn kaum verstand. Oh er schien auch noch sehr schüchtern und zurückhaltend. Wunderbar. 

,,Pass nächstes Mal besser auf... ich habe keine Zeit mich um Vollidioten wie dich früh morgens zu kümmern", sagte ich dem Jungen einfach und seufzte aus.

Der Junge mit Zahnspange nickte leicht peinlich berührt und verbeugte sich schnell.

Die Straße war nun endlich frei und wir beide überquerten selbige. Ich spürte, dass mich der Schüler noch etwas beobachtete, bis ich im Cafe verschwand und er in eine andere Richtung weiter lief. Wahrscheinlich zu seiner Schule.

,,Da bist du ja endlich, Minho!", hörte ich Changbin, meinen guten Freund und Arbeitskollegen rufen, als ich den Personalraum betrat.

,,Du bist echt spät dran", beschwerte er sich, was ich nur augenrollend hinnahm.

,,Ja, ich weiß. Lass uns lieber schnell anfangen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.", gab ich die Anweisung und ging in meiner Arbeitskleidung hinter die Theke.

Ein weiterer Arbeitstag voller Kunden und Leuten, die mich nerven könnten. Ich mochte diesen Job, aber manchmal hinterfragte ich, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war.

Ich seufzte und bereitet alles soweit wie möglich vor.

Wieder ein Tag wie jeder andere. Warum war mein Leben so farblos? Jeden Tag das selbe.

Ich atmete aus und sah aus der Fensterfront raus auf die Straße. Auf der anderen Seite stand eine Schule. Meine alte Schule. Gerne zurückerinnern, tat ich mich aber nicht an die Zeit dort.

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hello :DDD

ich bin immer noch krank :( aber desto mehr Zeit habe ich, um diese Story zu updaten uwu

ansonsten hoffe ich, dass es gemundet hat und das ihr gesund bleibt c:

bye bye <3

I missed youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt