The Baseballs FF- Coke Light

Kapitel 9

Die Nacht über machte ich mir Gedanken und am Abend darauf war alles bereit. Ich habe meine letzten 5.000 Euro von meiner Bank abgeholt. Alles Erbschaften meiner verstorbenen Großmutter. Ich werde sie nicht enttäuschen, sagte ich mir und steckte mir etwas Kleingeld in ein Portmonee. Darin auch ein Foto von ihr. Sie hatte mir den Rock'n Roll näher gebracht und war definitiv die wichtigste Person in meinem Leben, bevor sie vor 2 Jahren an Lungenversagen verstarb. Nur wollte ich nicht mehr traurig sein. Ein Neuanfang. Das ist es. Koste es was es wollte. 2 Stunden später hatte ich meine notwendige Kleidung in einen riesigen Rucksack gesteckt. Eine Haarbürste nahm ich mit sowie ein dunkelrotes Bandana. Meine Papiere darunter Fahrzeugscheine, Perso, einige Kundenkarten die sich in den letzten Jahren angesammelt hatten und am wichtigsten meinen Reisepass. Ein dunkelrot weiß gepunkteten Petticoat. Das war alles im Großen und Ganzen. Morgen sollte es los gehen. Lars gab mir noch eine CD mit Demos von ihrem ersten Bandprojekt. Die steckte ich aber absichtlich in die hinterste Ecke meines Fords. Ich wollte nicht auch noch auf dem Weg zu ihm traurige Gedanken an ihn verlieren. Irgendwann früh morgens fuhr ich los. 573 Kilometer bis nach Köln. Klar ich hätte auch einfach in Berlin losfliegen können doch wollte ich mir vielleicht erst mal Anhaltspunkte verschaffen. Ich hab ihn schon mehrmals angerufen, doch klar es ging nur die Mailbox ran. Bis jetzt war noch alles offen. Ich tankte mein Auto voll und durch forschte meine CD-Sammlung gründlich. Ich hatte ein best of Album von Sasha mit vielen schnulzigen Songs. Ich lachte. Außerdem fand ich noch Apetite for destruction von den Guns 'n Roses. Ich liebte diese band. Ich fand noch alte verstaubte Kassette mit den angeblich besten Rock 'n Roll songs der Geschichte. Ich entscheidete mich für Sasha. Ich brauchte jetzt Liebeslieder. Mit „If you believe in love tonight.." fuhr ich aus der Stadt heraus. Was tat ich hier eigentlich? Keine Ahnung. Aber ich fühlte mich gut. Mit vollem Ergeiz gepackt fuhr ich knapp 5 Stunden bis nach Köln. Ich bin 25. Vorher bin ich noch nie so weit alleine von Zuhause weggefahren. Irgendwann ist immer das erste Mal dachte ich mir. Lars gab mir widerwillig Diggers Adresse. Ich hatte ja Zeit. Am Abend kam ich an seiner Wohnung an. Die Polizei war schon da gewesen, angeblich nur kurz. Ihnen fehlte irgendein dämlicher Beschluss die Wohnung zu durchsuchen. Und ich hatte den Schlüssel. Ich schloss die Wohnung langsam auf. Er hatte einen tollen Geschmack. Eigentlich war alles ganz einfach. Ich hätte mir aber auch keine Bonzen Villa für ihn vorstellen können, nein, so war er nicht. Ich suchte nach einem Anhaltspunkt. Was war wenn ihm was passiert war? Ich schluckte. Diese Wohnung hier ohne seinen Besitzer. Mir floss eine Träner über die Wange und tropfte auf den massiven Holzboden. Wieso war er weg? Was wenn es garnicht wegen mir war? Aber er hatte da so etwas erwähnt. Was wenn er nicht weg ist und.. Ich bekam Zweifel doch plötzlich sah ich ein geplündertes Spaarschwein. Und da. Eine Kopie eines Boarding Passes. Das war wonach ich gesucht hab. Ich schloss meine Augen und grinste. Digger. Ich komme.