。゚×7× 。゚~ Von innen so weich und sorglos wie mein Plüschhase

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Siyeon pov.

Vorsichtig setze ich mich auf den Klavierhocker und streiche liebevoll das Kleid glatt, dass SuA für mich genäht hatte. Es war aus einem aquamarinblauen Stoff so weich wie Blüten Blätter, mit Spitze an den säumen und passte wunderbar zu meinen schwarzen Haaren. Es flog wie Schmetterlings Flügel um meine Beine, wenn ich mich drehte und schmiegte sich wunderbar an meinen Körper. Zum ersten mal seit langem fühlte ich mich wunderschön und so bot ich Sua zum dank an, ihr das Klavierspielen beizubringen. Sie hörte mich gerne spielen und war sofort begeistert. So sassen wir nun da und ich musste mir grosse Mühe geben nicht zu lachen. „Ach Gott SuA, was haben dir die armen Tasten denn getan, dass du sie so malträtierst. Du musst das Klavier ganz sanft behandeln. Wie einen Menschen. Wenn du zuschlägt schlägt es zurück, respektive schadet deinen Ohren weil das so schlimm klingt aber wenn du ganz zärtlich bist», ich spielte ein paar sanfte töne, „klingt es wunderschön.» Fasziniert aber auch etwas verzweifelt sah sie mir in die Augen, weshalb ich kicherte. „Zieh nicht so ein Gesicht zu schaffst das schon», ich nahm ihre Hand in meine und spielte die Melodie erneut.

Solch friedliche Momente wie diese waren zurzeit sehr selten. Dami war das gleiche passiert wie Yoohyeon, das hat man sofort gemerkt. Noch nie habe ich solch direkte und freche Menschen getroffen. Ich kann es nicht verstehen. Natürlich ist es anstrengend immer das richtige zu tun und immer höflich zu sein aber ist das nicht die beste Form vom Mensch sein? Sollte ein Mensch nicht so sein? Liegt das nicht in seiner Natur? Ich weiss noch in unserem ersten Monat hier, hatten wir sowas wie Anstands Unterricht. Einerseits, weil es einfach ein Thema war, dass uns allen wichtig war und auch, weil Gahyeon's Erziehung nicht die beste war. Davon ist nun nichts mehr zu bemerken. „Die wichtigste Formel für das richtige verhalten, stammt von Imanuel Kant: Überleg dir immer, ob du auch so behandelt werden willst. Wenn jemand nach Hilfe fragt, solltest du immer zusagen, weil du ja auch möchtest, dass man dir hilft.» Bei dem Gedanken daran kam in mir ein ungutes Gefühl auf und ich hätte nicht mal sagen können weshalb.

Zugegeben, manchmal wünschte ich, ich könnte das alles ebenfalls so locker sehen wie Dami und Yoohyeon. Sie waren die zwei, die am meisten von uns lachten. Oft gehässig oder weil sie jemanden gedemütigt haben, doch es war ein ehrliches lachen. Es kam immer seltener vor, das ich ehrlich lachte und ich vermisste es. Aber ich fand es einfach nicht lustig, wenn sie nur durch eine Handbewegung die Hose eines jungen zerrissen, so dass man seine rosa Unterwäsche sah. Oder, wenn die durch geflüstert, jemanden dazu bringen konnten, seinen gegenüber eine zu verpassen und so eine Prügelei anzufangen. Umso mehr genoss ich die ruhige Klavierstunde mit Sua, oder unsere Spaziergänge zur Schule. Sua und JiU kamen fast immer mit uns und holten uns auch wieder ab. Sie müssen sowieso einkaufen, meinten sie immer. Auch an diesem schönen Frühlingsmorgen, dem ersten, der warm genug war, nur im Hemd zu gehen, spazierten wir Richtung Dorf. Ich hatte meinen Arm bei Gahyeons eingehackt und im Gleichschritt liefen wir dahin und sangen ein fröhliches Lied. Kaum liefen wir aber durch die gepflasterten Strassen, wurde unser Frieden gestört, als JiU erschrocken aufschrie.

Ein Junger Mann, etwas älter als sie hatte ihr anscheinend auf den Hintern gehauen und presste die nun an ihrer Hüfte an sich. Wieso fand ich den Anblick irgendwie...eklig. Schnell schubste sie ihn weg. „Was ist denn süsse? Normalerweise bist du auch nicht so zimperlich», grinste er frech. „Lass mich einfach in Ruhe. Wir müssen einkaufen. Wir reden später», erwiderte JiU ruhig. Sie kannte ihn? „Wieso nicht jetzt? Ist dir sowas vor deinen Freundinnen peinlich?», fragte er und wollte tatsächlich unter ihren Rock fassen, doch Dami stellte sich vor JiU und stiess ihn nicht gerade sanft zurück. „Hast du nicht gehört? Lass uns in Ruhe», sagte sie bedrohlich und vermutlich bildete ich es mir nur ein aber ihre Augen wurden irgendwie bläulich. Yoohyeon legte eine Hand auf ihre Schulter. „Verschwind lieber, bastard», meinte sie, doch das tat er nicht. Stattdessen ging er auf sie zu. „Mhh eine sexy Frau, die sich wehren will. Süss. Willst du etwa ihren Platz einnehmen du kleine Göre? Soll ich dir zweigen was ich mir der da schon alles gemacht habe?!» Gerade wollte er nach Yoohyeon greifen, doch erstarrte mitten in der Bewegung und das nur, weil diese die Hand hob. „Du wagst es so mit mir zu reden?! Du hast ja keine Ahnung, mit wem du dich anlegst. Widerlicher mickriger Mensch. Sowas ekliges wie du sollte bestraft werden. Nur wie?»-„Yoohyeon mach keinen Unsinn», sagte Handong. „Einen Arm brechen?», murmelte sie für sich und ignorierte die ältere. Ein hässliches knacken war zu hören, sowie ein unterdrückter Schrei und sein Arm war in einer ungesunden Richtung gebeugt. Sein Gesicht war vollkommen unverändert, nur in seinen Augen schimmerte die Angst. Von Handong kam ein erschrockener laut, Sua versteckte sich leicht hinter mir, Dami lachte leise und der Rest von uns, sowie ein paar Dutzend Passanten waren zu geschockt, um sich zu rühren. „Dich ausziehen?" fragte Yoohyeon amüsiert und nach einer weiteren Handbewegung, zerriss sein Hemd von alleine und auch sein Haut, wurde an ein paar Stellen dunkelrot vor Blut. „Eine Handbewegung uns du bist tot. Würde dir das gefallen? Verdient hättest du es ja. Ich muss nur meine Finger zusammenrücken und deine Luftröhre verknotet sich.» Mit einem Finger strich sie über seinen Hals. „Oder deinen Nacken brechen?» Sie lachte auf bei der Vorstellung und setze bereits zur Bewegung an, als JiU sie stoppte. „Lass es. Yoohyeon bitte. Du bist keine Mörderin. Lass es einfach.» Sie seufzte bloss genervt. «Du bist so eine Spielverderberin JiU. Aber gut, ich lasse ihn dir. Früher oder später wirst du ja doch wie wir.» Mit einer wegwischbewegung schleuderte sie den Jungen Mann sicher 10 Meter weit, wo er einfach liegen bleib. Ohne auch nur zu ihm zu sehen lief sie los. „Kommt ihr? Ich will nicht zu spät zur Schule kommen.» Und so verschwanden wir in einem Nebel aus dem geflüsterten Wort «Hexen».

Dreamcatcher: Fly HighWo Geschichten leben. Entdecke jetzt