3. Kakashis Paranoia

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⚜️

Itachi folgt Kakashi Wortlos auf das Trainingsgelände im Wald und wartet bis er mit ihm spricht.

Der scharrt mit den Füßen kurz desinteressiert im Dreck, wendet sich ihm zu und beginnt mit seinem Vortrag:
"Also ich erzähl dir jetzt ein paar kleine, aber feine Regeln, okay?
Du wirst also mit niemanden bei Anbu reden, außer mit mir, klar?
Deine Befehle bekommst du nur  vom Yondaime und mir, verstanden?
dass heißt keine Alleingänge, keine heimliche Treffen und keine Dates an dunklen Orten, begriffen?"

"Dates?", fragt Itachi irritiert.

"Genau, kein Wort zu niemanden, nichts.
Nicht mal ein Husten.
Und du wirst dich ohne meine Erlaubnis keinen Meter von mir wegbewegen,
nicht mal zum pinkeln.
Kapiert?"

"Wenn du meinst.", Kakashi leidet offensichtlich an Paranoia, denkt Itachi verstört.

"Das ist schön.", lächelt Kakashi zufrieden und spreizt die Finger von sich weg.
"Das wird eine wundervolle Freundschaft werden, wenn du dich an alles hältst."

Itachi ist da anderer Meinung, aber er sagt nichts und wartet stattdessen bis der Mann fortfährt.
"Gut, dann geh auf deine Position, damit ich sehen kann, wie weit du bist und bitte... überspring den Schonmodus, ja", sagt Kakashi eine Spur zu gelangweilt, fummelt kurz an seiner Kleidung rum und befiehlt ungerührt:
"Also... Greif an."

"Sicher?"

"Ja, sicher."

"Ganz sicher?"

"Soll ich es buchstabieren?"

Also startet der junge Uchiha seinen Angriff, nutzt den Überraschungsmoment, Schläge und Tritte kommen schnell nacheinander, wofür er bekannt und gefürchtet ist, gepaart mit Stärke und Intelligenz.
Kakashi hat Mühe mitzuhalten und nach zwei Minuten schafft Itachi es hinter den alten Shinobi, hält ihm ein Kunai an die Kehle und sagt flach:
"Du bist tot, Sempai."

Kakashi steht steif da,
hält kurz die Luft an und lässt seine Augen langsam zu der Waffe an seinem Hals wandern.
"Das war...
... Beeindruckend.
Einigen wir uns auf ein Unentschieden, okay?", sagt er misstrauisch und schiebt mit dem Zeigefinger das Kunai vorsichtig von seinem Hals weg um gleich mal etwas Abstand zwischen ihnen zu gewinnen.
Nur sicherheitshalber.

Itachi ignoriert dessen Sarkasmus und fragt stattdessen:
"Wo ist dein Sharingan, Kakashi?"

"Du bist der Uchiha, nicht ich.", antwortet Kakashi und wirft ihm einen misstrauischen Seitenblick zu während er den Dreck von seiner Hose klopft.

Aber Itachi lässt sich nicht beirren, sondern setzt sich auf einen umgefallenen Baumstamm, beharrt auf eine Antwort und Kakashi fragt nach einer Minute argwöhnisch:
"Woher weißt du es?"

Stumm starrt Itachi an.

Kakashi setzt sich neben ihn.
"Mein Sharingan.
Ich will wissen woher du es weißt,
ich meine... Es ist wohl kaum deiner Fantasie entsprungen,
weil ich gehörig bezweifle das du überhaupt weißt was Fantasie ist."

"Dein Sharingan was dir dein Freund Obito gab, als er starb", antwortet Itachi unbeeindruckt und schlussfolgert scharfsinnig, wie er ist:
"Ich weiß, dass du mich kennst.
Deine ganzen absurden Vorsichtsmaßnahmen, dienen nämlich nur dazu, zu verhindern, dass ich mich nicht mit Danzo Shimura treffe.
Also sag mir die Wahrheit; Was ist das hier?"

Lange blickt Kakashi ihn an, bis er zugibt:
"Maa, du hast recht, ich weiß wer du bist.
Und das hier...", er zeigt auf ihre grüne Umgebung.
"...Soll wohl so eine Art zweite Chance nach dem Tod sein. Vermutlich um die Fehler von damals zu reparieren, damit die Menschen, die wir lieben, eine bessere Zukunft haben können, einschließlich uns."

"Reparieren? Zukunft?
Wir beide?" Itachis Zweifel werden größer.

"Das ist eben ein Schicksalswitz.
Wir beide haben mit unserem Handeln die Shinobi Welt ins wanken gebracht.
Mein töten von Rin Nohara und dein abschlachten vom Uchiha Clan hatten alles zerstört.", erklärt Kakashi und schaut in dessen Gesicht der gerade seine Worte verinnerlicht.

"Du willst damit sagen sie lebt?"

"Ja, und auch alle anderen Leben", bestätigt der Shinobi.
"Und ich habe kein Sharingan, weil ich Obitos Unfall verhindert habe.
Es gab auch nie den Angriff vom Kyuubi auf Konoha, weswegen Minato immernoch Hokage ist. Und jetzt bist wohl du dran, das Uchiha Massaker zu verhindern."

Itachi geht alles im Kopf durch.
Das heißt ja dann auch...
Nein, dass kann nicht sein.
Er spürt immer noch die Macht des Mangekyou hinter seinen Augenlidern, was ihn etwas traurig macht.

"Vergiss einfach nicht dich wie ein Kind zu benehmen obwohl ich bezweifle das du jemals eines warst.
Sei einfach nicht du selbst, okay.", erklärt Kakashi und wirft nochmals einen Blick auf den Uchiha der zehn Jahre sein Feind war.

"Ich werde mir Mühe geben."

"Also geh jetzt Nachhause und mach irgendwelche Teenager Sachen.", bemerkt der grauhaarige Nin,
steht auf und stemmt eine Hand in die Hüfte.

"Und was tun Teenager in meinem Alter?", fragt Itachi nebenbei und steht auf.

Und plötzlich entsteht dieser kurze stille Moment zwischen ihnen, wo Kakashi die Stirn runzelt und Itachi den Kopf etwas mehr neigt.

"Vergiss die Frage.", sagt Itachi schnell und Kakashi ist sich nicht ganz sicher ob der den selben zweifelhaften Gedanken hatte wie er,
schließlich könnte er wetten das der Uchiha keine Ahnung von Pubertät und den damit verbundenen Handlungen hatte oder ob dessen eiskalter Körper überhaupt irgendwelche hormonelle Signale sendete denen er nachgab.

"Mach am besten nichts,
soweit ich weiß hast du hier eh keine Freunde also dürfte das nicht schwer fallen.
Ach und erzähl niemanden etwas, auch nicht Sasuke.
Nur Minato weiß Bescheid,
bei dem sollst du dich morgen übrigends melden."
Mit einem nicken entfernt sich Kakashi und Itachi ist wieder mit sich allein.

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Zuhause betretet er sein altes Zimmer, wo alles genauso aussieht wie er es von damals kannte.

"Itachi, ich habe deine frische Wäsche hier und wenn du die aufgeräumt hast, kannst du gleich dein Bett überziehen.", sagt seine Mutter lächelnd, die in der Tür steht und den Wäschekorb abstellt.

"Danke... Mutter.", sagt Itachi leise, was ihm immer noch komisch vorkommt.
Er holt den Korb und macht seinen Schrank auf, als Sasuke in sein Zimmer gestürmt kommt und aufgeregt vor ihm auf und ab springt,  während er sonnig fragt:
"Können wir was spielen, Niisan?!"

"Ich muss meine Sachen aufräumen, Sasuke.", antwortet Itachi sanft und hängt ein Oberteil auf einen Bügel.

"Und danach? Danach können wir doch spielen?"

"Danach muss ich mein Bett machen Sasuke."

"Okay, aber danach, ja?"

Itachi hält kurz inne und blickt auf seinen kleinen Bruder der so fröhlich ist, wie er es noch nie zuvor gesehen hat.

"Ich kann dir helfen.", japst Sasuke,
greift sich mehrere Socken,
steckt sie ohne darauf zu achten ob sie zusammen gehören ineinander und wirft sie in den Schrank.

"Fertig.", grinst er und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Ich glaube nicht das Mutter es so gemeint hat.", sagt Itachi amüsiert und nimmt die Socken wieder raus um sie zu sortieren.

"Sie hätte es nie gemerkt,
du willst nur nicht mit mir spielen.", schmollt er.

Itachi hat Mitleid mit ihm und geht auf Augenhöhe runter.
"Warte, wir spielen nach dem Essen zusammen, wie ist das?", schlägt er verständnisvoll vor.

Und sofort strahlt Sasuke wider.
Sein Otouto schlingt dessen Arme um Itachis Hüfte und vergräbt sein Gesicht in den Stoff von Itachis Oberteil.

Itachi weiß nicht womit er das verdient hat und es fällt ihm unendlich schwer diese liebevolle Geste anzunehmen,
aber er lässt Sasuke und hofft das es diesmal eine gemeinsame Zukunft geben wird für sie...

Einmal Sterben Und Zurück🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt