Kapitel 9

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Am nächsten Morgen..

Hermine erwachte mit einem leeren, beklemmenden Gefühl in der Brust.
Immer wieder bohrte sich der Anblick des leblosen Rabastans in ihr Kopf und zeichnete sich immer wieder vor ihrem geistigen Augen ab.
Es musste doch eine Möglichkeit geben..
Rod betrat das Zimmer seiner Tochter und sagte:,,Wenn du möchtest, apperieren wir ins Mungos, dass du Rabastan besuchen kannst.
,,Jaa..gerne.."bejahte sie
Langsam erhob sie sich und hakte sich bei ihrem Vater ein.
Dieser apperierte sich und seine Tochter ins Mungos.
Dort angekommen setzte er zielstrebig seinen Weg fort und führte Hermine zu Rabastans Zimmer.
Mit Knien, die sich wie Wackelpudding anfühlten,betrat sie das Zimmer.
Sofort galt ihre Aufmerksamkeit nur noch Rabastan..
Wie leichenblass und krank er da lag.
Überall ragten Schläuche aus seiner Haut, und sein Anblick trieb ihr Tränen in die Augen.
Sie sank ohne ihre Augen von ihm zu nehmen auf den Stuhl neben seinem Bett.
Hermine konnte die Augen nicht von ihm lassen.
So wurde es Abend, und aus dem Abend wurde Nacht.
Das Mädchen schlief nicht wachte Tag und Nacht an seiner Seite, und suchte verzweifelt nach einer kleines Bewegung seines Körpers, welche aber ausblieben.

So verging ein weiterer Tag..

Und darauf noch ein weiterer..
Irgendwann war bereits eine Woche verstrichen, in der sie nicht von seiner Seite gewichen war.
Sie tat kein Auge zu, wenn es sich nicht verhindern ließe, und aß auch nur so wenig, wie es nötig war.
Ihr Vater hatte schon mehrfach probiert, sie zum gehen zu bewegen, oder zu erreichen das sie mal schlief.
Doch seine Versuche trugen allesamt keine Früchte.
Aus aller Verzweiflung heraus, wendete er sich an eine ältere Heilerin,
,,Hermine..ich darf doch Hermine sagen oder?"
,,Ja..warum nicht..", erwiderte sie.
,,Hör mal, Hermine..ich kann dich verstehen, mir ist ähnliches widerfahren...
Doch muss ich dir schweren Herzens mitteilen müssen, dass du ihn gehen lassen musst..lass ihn frei..er gehört nicht mehr unter die Lebenden..lass ihn ziehen.."
,,Ich kann nicht..gibt es denn keine Möglichkeit?"
,,Nun ja..schon..es gibt ein altes Ritual, das erst ein Mal funktioniert hatte..der Partner muss seine Zauberkraft opfern, um seine große Liebe zurückzuholen..doch es muss wirklich die wahre
Liebe sein, sonst stirbt der jeweilige, noch lebende Partner.."
,,Dann möchte ich-"
,,NEIN..keine Option..sie sind so jung..er hätte das nicht gewollt,dass sie ihr ganzes Leben für ihn opfern.."
,,Dann..dann muss ich ihn wohl gehen lassen..", hauchte sie und küsste seine eiskalten Lippen.

Die ältere Heilerin schwenkte ihre Zauberstab über ihm, und er war endgültig fort..
,,Neeein..es tut so weh..warum..warum er..", schluchzte sie.

Vom Winde verweht (mit anderer Richtung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt