Gellert x Albus (Teil 2)

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Auf Wunsch von @miaaaaatm hier der zweite Teil zu Grindeldore. Im Voraus: Ich habe keine Ahnung, wie das Duell zwischen den beiden ablief, deswegen musste ich ein bisschen von der Idee abweichen. Also Nachsicht bitte. 

Albus pov

Den Blutpakt, den Gellert und ich in unserer Jugend geleistet haben, zu zerstören war schwer genug, aber jetzt noch gegen ihn antreten zu müssen ist die Hölle. Wir reden hier schließlich von der Liebe meines Lebens! Mag ja sein, dass ich der einzige Mensch bin, der es mit ihm aufnehmen kann, aber muss ich denn? Kann ich nicht einfach versuchen, mit ihm zu diskutieren? Ja, ich weiß, Gellert ist nicht gerade empfänglich für gewaltfreie Lösungen, zumindest macht er nicht den Anschein, aber mich kennt er schließlich. 

Er kennt meine Geheimnisse, zumindest die von früher, er kennt jeden Zentimeter meines Körper, er kennt meine Gedankengänge, er kennt meine Kampftechniken. Ich bin ein offenes Buch für ihn, während er es immer wieder schafft, mich zu überraschen. Außerdem schaffe ich es doch niemals ihm in die Augen zu sehen, ohne in Tränen auszubrechen. Mit Gellert hatte ich die beste Zeit meines Lebens und ich liebe ihn bis heute über alles.

Wie es ihm wohl wirklich geht? Ich meine, hinter seiner kalten Maske. Und was wohl aus Antonio geworden ist? Ob die beiden immer noch Gefährten sind? Ich weiß es nicht. Zu lang habe ich Gellert nicht mehr getroffen. 

Doch jetzt muss ich aufhören über all das nachzudenken. Gellert betritt den Platz. Er steht gegenüber von mir. Noch steht er ziemlich weit weg von mir, dadurch dass der Platz ziemlich groß ist und ich an einem, er am anderen Ende steht, aber trotzdem ist er mir so nah, wie schon lange nicht mehr. Er ist so nah und doch so fern.

Ein stechender Schmerz durchzieht meine Brust und am liebsten würde ich mich einfach umdrehen und weglaufen. Doch ich tue nichts der Gleichen. Ich bleibe stehen, bereit mich mit ihm zu duellieren. 

~*~*~

Nurmengrad. Ja, das passt zu ihm. Kein Wunder, dass er sich hier sehr lang sehr wohl gefühlt hat. Ob er es auch jetzt noch tut, wage ich zu bezweifeln. Dass ich Gellert hier her verbannt habe, ist nun schon fünf Jahre her. Fünf Jahre hat es gedauert, mich zu überwinden und herzukommen. Noch immer glaube ich nicht, dass Gellert wiederzusehen gut für mich ist, aber ein Teil von mir schreit nach ihm, will ihn unbedingt sehen, will ihn spüren.

Antonio streckt den Kopf aus meiner Tasche. Newt hat ihn gefunden, nachdem ihn Gellert scheinbar auf seiner Flucht loswerden wollte. Ich habe die Hoffnung, dass Antonio ihn irgendwie an uns erinnert und sein altes Ich wieder zum Vorschein bringt. 

Ich übergebe den Auroren, die Gellert bewachen, meinen Zauberstab, meinen Mantel und leere meine Taschen. Sogar gefilzt werde ich. Antonio muss ich an die Leine nehmen und ihm wird ein Maulkorb verpasst. Das heißt das kleine Kerlchen zwar nicht gut, lässt es aber mit sich machen. Dann werde ich nach oben geführt. Nach tausenden von Sicherheitsmaßnahmen, Durchgangsräumen und Hochsicherheitsschlössern, stehe ich in Gellerts Zelle. Allein. Und so schnell komme ich hier auch nicht raus. Er steht mit dem Rücken zu mir, was es mir vorerst leichter macht. Seine Augen, sein Blick, seine Lippen, die ich schon so oft geküsst habe-das alles würde es mir unheimlich schwer machen, nicht in Tränen auszubrechen. 

Doch dann dreht er sich um. 

Ich starre ihn an. Er starrt mich an. Antonio scheint hin- und hergerissen, ob er sich über Gellert freuen oder ihn doch besser anfauchen soll. 

Ohne darüber nachzudenken, lasse ich die Leine fallen, renne förmlich zu Gellert und falle ihm um den Hals. Überrascht stelle ich fest, dass der Jüngere die Umarmung erwidert und fest seine Arme um mich schlingt. Ich vergrabe mein Gesicht an seinem Hals, ziehe seinen Geruch ein, klammere meine Hände in seine Kleidung, will ihn nie wieder loslassen müssen. Gellert drückt mich nochmal fester. Dann lässt er mich los. Ich trete zurück und sehe ihn an. Das Gefängnis hat seiner Schönheit keinen Abbruch getan. Seine Haare hängen bis über seine Schultern, seine Haut ist ein wenig schmutzig, aber noch immer sehr blass. 

Ich schlinge meine Arme erneut um seinen Hals und halte mich an ihm fest. "Ich hab dich vermisst, Al." höre ich auf einmal die Stimme Gellerts an meinem Ohr. "Ich will dich nie wieder loslassen." sage ich ebenso leise an seinem Hals und klammere mich fester. "Das musst du aber, wenn du nicht auch in lebenslanger Haft sitzen möchtest." "Warum musstest du auch mit Gewalt an deine Ziele gelangen wollen?" Darauf bekomme ich keine Antwort. Ich kuschle mich in seine Arme, schmiege mich an seinen Körper. 

~*~*~

Ich lehne mit dem Rücken an der kalten Wand. Gellert sitzt neben mir. Mein Kopf liegt auf seiner Schulter. Antonio und Gellert haben sich wieder vertragen und jetzt krault Gellert Antonio die ganze Zeit. In der anderen Hand hält er meine. Nie wieder will ich von hier weggehen. "Gellert, ich will bei dir sein. Für immer." "Das geht nicht, Al. Du hast ein gutes Leben. Und du verdienst es. Ich hoffe, du kommst irgendwann nochmal hierher, aber bis dahin musst du gehen. Du bist schon Stunden hier." Wie als würde er mir entrissen werden, greife ich seine Hand fester und sehe ihn traurig an. "Ich will nicht gehen." "Aber du musst!" Gellert steht auf und zieht mich mit sich hoch. 

Antonio setzt er auf den Boden. Fest schließt er mich in die Arme und küsst mich. Dann geht er zur Tür und hämmert dagegen. "Grindelwald, treten Sie zurück von der Tür oder es bedeutet Ihren Tod!" Bereitwillig geht Gellert wieder in die Ecke, in der er auch stand, als ich herkam. Dann wird die Tür geöffnet und ein Auror bittet mich nach draußen. Antonio ist zu Gellert gekrabbelt und schmiegt sich an ihn. "Ich lass ihn dir hier, dann bist du nicht so allein." sage ich und trete dann aus der Zelle. Als der Auror die Zellentür zuziehen will, halte ich ihn auf. Ich renne in die Zelle und schlinge meine Arme noch ein letztes Mal um Gellert. "Bis bald." sage ich leise. "Ich liebe dich." flüstert der Jüngere und drückt mich erneut fest an mich. Dann verlasse ich die Zelle und schließlich Nurmengrad. 

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