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Zwei Tage passierte nichts. Also wirklich überhaupt nichts. Mein Leben lebte so vor sich hin ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. War mir aber ziemlich egal. Eigentlich war mir alles egal. Einfach alles. Der Hausarest meiner Eltern war egal. Das Gejammere meiner Freundin war egal. Einfach egal. Und auch egal was ich versuchte, verfolgte mich eine Sache Tag und Nacht. Der Brief den ich bekommen hatte. Ich wusste, dass es kindisch war darüber nachzudenken doch ich tat es trotzdem. Machte mir seid langer Zeit mal wieder Gedanken über unwichtige Dinge. Über Dinge die mir eigentlich egal sein sollte. Doch genau das. War mir nicht egal. Noch immer glaubte ich an einen Scherz.. Doch meine Freunde hatten behauptet, der Brief wäre nicht von ihnen. Von wem sollte er sonst sein?! Vom Mann im Mond?! Als ob. Verarschen kann ich mich alleine. Dazu brauchte ich nicht die Hilfe von irgendeiner Pseudophilosophin. Geschweige denn Frauengelaber. Eines der Dinge die man(n) überhaupt nicht brauchte.
Heute hatte ich geschwänzt. Und auch wenn meine Mutter ausgerastet ist war es mir noch immer egal. Sie konnte schließlich nicht durch Wände gehen und hatte daher auch keine Chance meine abgeschlossene Zimmertür zu überwinden. Dennoch war es bloß eine Frage der Zeit bis sie wieder vor meiner Tür stand. Es war gerade mal halb eins als es wieder an der Tür klopfte: "Ben? Hier ist Post für dich. Mach bitte die Tür auf."-"Nö.", ich öffnete mein Fenster. "Ben. Bitte.", die Stimme meiner Mutter klang schon verzweifelt. Langsam und ohne Eile zog ich einen Joint aus meiner Hosentasche und steckte ihn mir zwischen die Lippen. "Ben."-"Meine Fresse dann schieb den verschissenen Brief unter der Tür durch!", wütend kramte ich nach einem Feuerzeug. Knistern ertönte und schon kam ein weißer Briefumschlag zum Vorschein. Ich zündete meinen Joint an, hob rauchend den Brief auf und setzte mich auf mein Fensterbrett. Beine aus dem Fenster baummelnd betrachtete ich den Brief. Wieder ohne Absender. Ungeduldig riss ich ihn auf. Was sollte da schon wichtiges drin stehen?

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Diesmal erzählte mir Jailyn von ihrem Leben. Ein kleines armseliges Leben wie es scheint. Arbeitete in der kleinen Drecksbude von Musikgeschäft. Sie erzählte mir von ihrem komischen Tag mit schlechten Kunden. Es wunderte mich, aber auch das war mir egal. Wieso sollte mir jemand schreiben? Es konnte gar nichts anderes als Fake sein. Abfällig schmiss in den Brief in mein Zimmer. Klavier spielen, das ich nicht lache. Wie schwul war das den bitte?! Als ob ich sowas jemals machen würde, wie ein Schwuchtel (ich hab nichts gegen Schwule oder lesbische Menschen! Das ist nur Ben's Sicht!Hoffe ihr versteht das.) vor einem schwarzen Etwas sitzen und auf die Tasten hauen. Sinnlos. Ich nahm einen tiefen Zug. Mir wurde leicht schwindelig doch ich genoß das Gefühl. Das Gefühl der Rebillion.

Love, JailynWo Geschichten leben. Entdecke jetzt