Die Apokalypse

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Das Setting dieser Geschichte ist diesmal relativ unrealistisch. Sie wird von einem Mädchen erzählt, welches versucht, sein Leben in einem apokalyptischen Szenario so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei kämpft sie sich auf der Flucht vor Erkrankten, einer Art Zombies, durch die Ruinen einer Großstadt.

Es ist jetzt der 763. Tag seit die Schutzkräfte meine Familie in Sicherheit gebracht haben. Damals war ich in der Menge, die mit den Hubschraubern in die Schutzzone gebracht wurde, verloren gegangen und in einen anderen Helikopter gekommen als meine Familie. Ausgerechnet dieser Helikopter stürzte in der Nähe von New York im Meer ab. Ich war neben einem Mann mittleren Alters die einzige Überlebende des Absturzes. Mit dem Mann hatte ich dann die ersten 216 Tage in New York verbracht, bis die Erkrankten ihn schließlich erwischten und ich gezwungen war, ihn zu erschießen, damit er nicht selbst einer von ihnen wurde. Ihn zu erschießen war nicht einfach, es fiel mir sogar noch schwerer, als zum ersten Mal einen Erkrankten zu töten. Selbst das war eines der härtesten Dinge, die ich jemals gemacht hatte.

Zum Glück musste ich in den letzten 763 Tagen nicht viel mehr als 100 von ihnen ausschalten. Denn ich hatte früh herausgefunden, dass man sie mit einem einfachen Mittel fernhalten konnte: Urin. Ich weiß nicht genau was es ist, wahrscheinlich der Geruch, aber Erkrankte wagen sich nicht in die Nähe von menschlichem Pipi. Das hatte ich mir anfangs zunutze gemacht, indem ich immer ein Tuch bei mir hatte, auf das ich alle paar Stunden pinkelte und so den Geruch erneuerte. Irgendwann hatte ich dazu keinen Nerv mehr, also habe ich damit angefangen, meine Hose runter zu ziehen und einfach in meinen Slip zu pissen. So trug ich den Geruch des Pipis immer mit mir herum und genoss irgendwann sogar das Gefühl der nässe meines Urins in meinem Schritt. Das war dann auch der Grund dafür, dass ich den Teil mit dem Hose runterziehen einfach ganz sein ließ.

Was das mit der Hose angeht, habe ich mit der Zeit viel ausprobiert. Ich habe schon alle möglichen Dinge ausprobiert, bei dem Versuch, herauszufinden, welche Kleidung im postapokalyptischen New York am passendsten wäre. Dabei trug ich schon Leggings, Jeans, Hotpants und sogar einen Faltenrock. Manchmal hatte ich auch eine Hose ganz weggelassen, was ich immer recht angenehm fand, es fühlte sich jedoch auch so an, als würde etwas fehlen. Ich hatte es sogar schon probiert, untenrum überhaupt nichts zu tragen, das hätte aber seinen Zweck irgendwie nicht richtig erfüllt, also habe ich mich irgendwann auf Hotpants festgesetzt.

Die trug ich auch heute, an Tag 763. Diese Hose trug ich schon echt lange, dementsprechend sah sie aus und roch sie auch. Sie war komplett durchlöchert, und nicht nur sie, sondern auch mein Slip hatte schon so einiges abbekommen. Wenn meine Hose falsch verrutschte, hätte man durch die Löcher in beidem einen guten Blick auf meine Scheide gehabt. Auch wenn es niemanden gab, der das hätte sehen können, war das für mich ein Zeichen, mal was neues anzuziehen. Ich hatte nichts frisches mehr, also musste ich heute zum Kleiderladen im Erdgeschoss des Hauses neben dem, wo ich mein Quartier aufgeschlagen hatte. Also setzte ich mich von der Matratze auf, auf der ich in dem früheren Bürogebäude schlief. Dann stellte ich mich daneben und entleerte erstmal den Inhalt meiner Blase, der sich über die Nacht angesammelt hatte. Ich stoppte jedoch den Strahl, bevor meine Blase leer war, damit ich für die frischen Klamotten, die ich im Laden holen würde, noch etwas übrig hatte.

Obwohl die Menge des Urins so klein gewesen war, hatte es mich doch ziemlich feucht gemacht. Ich genoss die Wärme des Pipis, als es innen an meinen Beinen entlang lief und schließlich auf dem rauen Betonboden eine kleine Pfütze bildete. Lange konnte ich mich dieser Erregung jedoch nicht hingeben, da ich möglichst schnell zum Kleiderladen und wieder zurück wollte. Also zog ich mir meine Stiefel an, schnappte mir meinen Rucksack und eine Pistole und lief Richtung Treppenhaus. Genau genommen war es eines von vier Treppenhäusern, allerdings das einzige auf dem man noch nach unten kam. Die anderen hatte ich mit den Möbeln aus dem Gebäude blockiert, damit den Erkrankten, falls sie mich finden sollten, nur noch ein Zugang blieb. Zum Glück passierte das aber fürs erste nicht, ich kam bis ins Erdgeschoss, ohne einem Erkrankten über den Weg zu laufen. Von dort aus musste ich nur noch diagonal über die Straße, um in das Geschäft zu kommen. Dabei konnte es mir jetzt egal sein, ob ich von Erkrankten entdeckt wurde, meinen Lagerplatz würden sie nicht finden und mich angreifen konnten sie wegen der Duftwolke von Urin, die mich umgab, nicht. Das beste daran war, dass ich davon im Freien nichts riechen konnte, die Erkrankten allerdings schon aus 50 Metern Entfernung.

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