Neue Stadt

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Neue Stadt
Neue Wohnung
Neuer Job

Wäre das hier ein Film würde ich mich warscheinlich, unschuldig wie ich bin, Hals über Kopf in einen großen attraktiven Mann auf der neuen Arbeit verlieben.

Aber das hier ist kein Film, und es soll auch keiner werden. Es ist mein langweiliges, normales leben als Runman einer renommierten Firma. Ich lebe nie lange an einem Ort. Ich bin immer da wo ich gebraucht werde, und das ist ... halt nie lange.
Wenn man so viel reist, hat man nicht viele Freunde, um genau zu sein gar keine. Meine Familie habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen ... ich glaube aber auch nicht das sie mich vermissen.
Ich mache mir nicht einmal die Mühe noch eine richtige Wohnung zu suchen. Wozu auch. Um jemanden einzuladen? Wen denn?
Ich lebe im Hotel, und das ist großartig. Immer Zimmerservice, Frühstück und Zentrale Lage. Topp, zumindest für jemanden wie mich.

Heute ist mein erster Arbeitstag. Der dunkle Anzug, das weiße Hemd und die Krawatte in dezentem Hellblau sitzten. Die schwarzen Haare gekämmt, das schmale Kinn rasiert, und die dunklen Augen sehen nach dem ersten Kaffee auch nicht mehr müde aus. Na dann los (Optimismus is incomming) (nicht).

Nach einer wilden Taxifahrt (die Taxifahrer in dieser Stadt sind absolut Irre) stehe ich vor einem riesigen gläsernen Gebäude. Die empfangs Dame gab mir meine Schlüsselkarte und zeigte mir den Weg zum richtigen Fahrstuhl, nachdem ich mir bei 20 von den Dingern nicht ganz sicher war, welcher bis wohin führte.

Oben angekommen war ... immernoch alles aus Glas. Man konnte in jeden der Räume hinein sehen (außer in die Klo's hehe). Überall waren teure Computer, stapelweise Papier und lieterweise Kaffe. Ein normales Büro, wie ich einschätzen würde. Dieser lange gläserne Gang endete allerdings bei einer massiven zweiteiligen Tür. Wenn das mal nicht das Chefbüro ist. Mein Ziel lag, laut der Dame vom Empfang, hinter dieser Tür.
Ein tiefes Einatmen brachten meine Beine wieder in Schwung, und ich ging auf sie zu.
Jedoch ging das nicht ganz Stolperfrei. Nach den ersten zwei Galstüren rannte auf einmal eine Frau von der einen zur anderen Seite, was mich anhalten ließ. Rotbraune Haare, dezentes Make-up und grüne Augen huschten schnell vor mir vorbei. Dabei aufgeregt am Telefon schnatternd, verschwand sie auch schon in dem Meer von Tischen des Großraumbüros, dass sie soeben betreten hatte.
Als ich wieder losgehen wollte, drängelte sich eine Dame mit langen schwarzen Harren und einem Stapel Akten an mir vorbei. Nicht besonders freundlich aber sie hat es sicher eiliger als ich.
Nachdem ich vor der Tür fast von einem Reinigungswagen überfahren wurde, stand ich endlich davor und klopfte an.

Illicit Affairs  >yaoi<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt