Neuer Chef

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Nach 2 Wochen gab es immernoch ganz gut zu tun.
Es war nichts besonderes Vorgefallen. Ich erledigte meinen Job, ging "nach Hause", schlief und kam am nächsten Tag wieder. Am Wochenende wusste ich nicht recht was ich tun sollte.

Am Montagmorgen der dritten Woche, war das Büro unruhig.
Als ich die Tür zu meinem und Erikas Büro öffnete, saß sie bereits da.
,,Guten Morgen", sagte ich während ich die Tür schloss.
Erika sah von ihren Unterlagen die Sie gerade laß auf.
,,Guten Morgen", kam es von ihr mit einem freundlichen Lächeln zurück.
,,Weißt du, warum draußen alle so nervös sind.", fragte ich sie beiläufig während ich mich setzte.
,,Oh ... hm na ja,", zögerte sie, ,,der Chef ... also ... er, er ist im Krankenhaus. Er ... hat sich beim Skifahren am Kopf verletzt ... und sich beide Beine gebrochen"
,,Oh ... ist ja schrecklich"
Da weiß man erstmal nicht so recht was man sagen soll.
,,Ja ... die Ärzte meinten, berechtigter Weise, dass er für längere Zeit nicht auf Arbeit erscheien wird. Und jetzt sind alle natürlich neugierig und nervös wer ihn vertritt."
,,Hm? Sie haben jetzt schon eine Vertretung?"
,,J-ja. Also neu ist er nicht. Der Vizechef ist er schon lange, nur lässt er sich hier nie Blicken. Er arbeitet immer im Home-Office oder ist Unterwegs um die Firma zu vertreten. Er kommt nur zu sehr wichtigen Meetings in die Firma, aber selbst dann bleibt er unsichtbar."
,,Hm ... aber jetzt als Chef muss er anwesend sein. Und deswegen sind alle aufgeregt, verstehe."
,,Ja genau. Wann er kommt weiß alledings keiner."

Das wusste auch ein paar Stunden später keiner. Mittlerweile war es 11 Uhr. Vielleicht ist er ja einer der Menschen, die spät am Tag erst anfangen zu arbeiten und dann bis Nachts bleiben. Ich glaube in jedem Büro in dem das möglich ist, gibt es mindestens einen von der Sorte.

Um halb zwölf steckte eine junge Frau mit blondierten Haaren, ihren Kopf ins Zimmer.
,,Erika", meinte sie, wobei sie den Namen unangenehm in die Länge zog.
,,unser neuer Chef möchte dich und den da sehen."
Na vielen Dank auch.
Erika stand auf und strich sich ihren Rock glatt.
,,Ja, wir sind sofort da. Fynn kommst du?"
Das war mein Stichwort.
,,Ja"

Vor der Tür des Chefbüro's klopfte die Blondine ziemlich kräftig und in hoher Frequenz an.
Ein "Herrein" kam von der anderen Seite.
Die Blondine öffnete die Tür und trat hinein.
,,Erika Shane und ... wie hießen sie noch gleich?"
Ich seufzte.
,,Field, Fynn Field."
,,Äh ja und Mr. Field sind nun hier für sie Sir."
,,Danke Mrs. Nether"
,,Sehr gerne Mr. Wild."
Und damit war sie weg, und die Tür wieder geschlossen.

Mr. Wild stand am Fenster. Eine Hand lag auf der Lehne seines Stuhls und die andere war in der Hosentasche seines Anzugs verschwunden. Die Sonnenstrahlen schienen von hinten durch das Fenster auf ihn und ramten seine Gestalt ein. Weiße, kurz gehaltene Haare, blaue, aber keinesfalls kalte Augen und ein schlichter schwarzer Anzug, der ihm aber fabelhaft stand. Eine genauso schlichte schwarze Krawatte, komplettierte das Outfit. Schlicht, ja. Aber gerade damit strahlte er, mit seiner Erscheinung und seiner Haltung, viel Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit aus.
Ein leichtes, warmes und lockeres Lächeln zierte seine Lippen, das auch seine Augen erreichte. Mit dieser Erscheinung wirkte er wie gemacht für den Job. Eine offensichtliche Höflichkeit und Professionalität ausstrahlend, und gleichzeitg eine gewisse Stärke und Präsenz beweisend.

Nach kurzer Stille, beendete Erika das schweigen. In den zwei Wochen habe ich bemerkt, dass Erika durchaus Selbewusstseinsspitzen hat. Das kommt häufig dann vor, wenn eine gewisse Etikette gewart wird. Dann legt sie Höflichkeit und Curage wie selbstverständlich, stotterfrei an den Tag.
,,Guten Tag Mr. Wild. Ich bin Erika Shane und das ist Fynn Field. Wir stehen ihnen gerne zur Verfügung, wenn sie irgendetwas brauchen oder Hilfe benötigen."
Mr. Wild's lächeln vergrößterte sich.
,,Das ist wirklich überaus freundlich von Ihnen Mrs. Shane. Ich werde ihre Hilfe gewiss in Anspruch nehmen."
Erika nickte.
,,Wesshalb ich sie hergebeten habe, geht ungefähr in diese Richtung. Ich benötige einen persönlichen Assistenten, der soweit wie es möglich ist, seine derzeitigen Aufgaben liegen lassen, und mich unterstützen kann."
,,Nun,", fing sie an, ,,ich habe in nächster Zeit einiges zu tun solange Mr. Stanford nicht zugegen ist, aber Mr. Field wird ihnen sicher zur Seite stehen."
Er hörte Erika aufmerksam zu, musterte mich währenddessen jedoch unauffällig.
,,Hm. Ist das so, Mr. Field?"
Nun sah er mir eindringlich in die Augen.
,,J-ja", antwortete ich hektisch nachdem ich merkte, dass ich ihn eine Weile nur angestarrt hatte.
,,Schön, dann würde ich gern allein mit Ihnen reden. Erika, wären sie so freundlich?"
Erika nickte, drehte sich und verließ den Raum.
Nun waren wir allein.
Er und ich.
Ein seltsames Gefühl überkam mich. Er ließ den Stuhl los und kam um den Tisch herum auf mich zu. Der Schreibtisch stand in einem höher gelegenen Teil des Zimmers, das man duch ein paar Stufen erreichte, die er gerade herrababschritt. Vor den Stufen stand eine Sitzecke bestehend aus drei, im Kreis stehenden Sofas und einem Glastisch in der Mitte. Als er an einem der Sofas vorbeikam streifte er es mit den Fingern leicht an der Lehne, und sah mir den ganzen Weg lang in die Augen.
Bei jedem Schritt den er mir näher kam kribbelte es. Er hatte eine anziehende Wirkung auf mich, der er sich bewusst war.
,,Mr. Field?", brach er die knisternde Stille.
,,J-ja", brachte ich beinahe nur gehaucht hervor.
,,Darf ich sie Fynn nennen?"
Was hatte er vor?
,,D-das er scheint mir doch etwas früh Mr. Wild, wir kennen uns schließlich erst seit wenigen Minuten.", antwortete ich mit zitternder Stimme.
Er zog eine Augenbraue hoch.
,,A-aber wenn sie darauf bestehen, dürfen sie das natürlich gern tun."
Er senke die Augenbraue wieder und schenkte mir ein Lächeln.
,,Wunderbar Fynn."
Warum auch immer er so glücklich darüber war.
,,Dann kommen wir zur Sache. Ich fange jeden Tag recht spät an, und arbeite bis abends. An diese Zeit müssten sie sich dementsprechend anpassen. Wäre das für sie in Ordnung?"
,,Ja, natürlich. Mir ist es egal wann ich anfange zu arbeiten."
,,Gut, das freut mich zu hören. Das gilt dann natürlich erst ab morgen heute brauchen sie noch nicht so lange zu bleiben Fynn."
,,Es würde mir nichts ausmachen Mr. Wild."
Er sah mir wieder eindringlich in die Augen. Mittlerweile hatte er sich halb auf die Lehne des Sofas gesetzt und sah mich schweigend, mit unergründlicher Miene an.
,,In Ordnung", sagte er schließlich, ,,diese Entscheidung liegt bei ihnen. Kommen sie, ich zeige ihnen, wobei sie mir helfen können."

Illicit Affairs  >yaoi<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt