Kapitel 5

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„Was hab´ ihm getan?“

Als er weiter schwieg, stand ich auf und brachte unsere leeren Teller in die Küche.

„Anni warte!“ er kam zu mir in die Küche, ich begann demonstrativ die Teller zu spülen, um ich nicht ansehen zu müssen.

„Es hat nichts mit dir zutun okay?“

Jetzt war ich diejenige, die schwieg. Mir war klar gewesen, dass Ardy mich nicht sonderlich zu mögen schien, aber ich hatte nicht gedacht, dass er mich so schrecklich fand, dass man mir nicht mal sagen konnte was los war. Außerdem konnte ich es absolut nicht verstehen, ich hatte nur ein paar Worte mit ihm gewechselt.

„Anni, komm schon, es hat wirklich nichts mit dir zu tun.“

Ohne aufzuschauen antwortete ich ihm „Es hat also nichts mit mir zu tun, dass er mich nicht leiden kann ja?“

„Ja, lass es mich erklären.“

„Erklär´ doch.“ Zickte ich.

„Anni“, seine tiefe Stimme wurde plötzlich ganz ruhig „würdest du mich bitte ansehen?“

 Mein Herz hüpfte, warum konnte ich nicht sagen, aber ich drehte mich künstlich genervt zu ihm um.

„Danke!“ er grinste schief, was mir leider viel zu gut gefiel, während ich mit den Augen rollte.

„Also“ fuhr er fort „es hat wie gesagt nichts mit dir zutun… sondeeern mit deinem Aussehen…“

Ich runzelte die Stirn.

„Du siehst seiner Ex sehr ähnlich und mit der hatte er halt ein paar Probleme.“

„Aha.“ Sagte ich, als ich gerade aus der Tür gehen wollte.

„Sie war echt hübsch, wenn du mich fragst.“

Ich drehte mich um und guckte nicht schlecht als ich sein schelmisches Grinsen sah.

„War das etwa gerade ein Kompliment?“ ich setzte eine süße, flirty Stimme auf.

„Ich sagte, dass ich Sie hübsch fand“

Mein Kiefer klappte runter.

„Spielst du eigentlich?“

„Du meinst ob ich ein Gamergirl bin?“

Er nickte.

„Jaaa! Ich bin zwar grottenschlecht aber yolo, ich hab Spaß dran!“

Er lächelte, „schon mal super smah brothers gespielt?“

„Ja aber nur das Alte.“

„Lust das neue auszuprobieren? Rewi schläft ja schließlich immer noch.“

Ich nickte und wir liefen runter in seine Wohnung, mitten auf der Treppe blieb ich stehen.

„Hält es Ardy aus, wenn ich in eurer Wohnung bin?“ neckte ich ihn.

Er lief die paar Stufen, die er schon weiter als ich wieder hoch und schob mich mit einer Hand an meinem Rücken die restliche Treppe hinunter und hinein in seine Wohnung.

Gemeinsam gingen wir in sein Zimmer, ich sah mich um und war begeistert von der riesigen Weltkarte an einer seiner Wände. Wie ferngesteuert lief ich auf sie zu.

„Überall, wo die Reißzwecken sind war ich schon.“ Hörte ich seine Stimme dicht an meinem Ohr, er musste direkt hinter mir stehen.

Die Worte blieben mir im Mund stecken, soviel wäre ich auch gerne rumgekommen, doch ich war bis jetzt nicht mal außerhalb von Europa.

„Reist du gerne?“ riss er mich aus meinen Gedanken.

„Äh.. ja sehr gerne sogar, aber ich bin leider noch nicht viel rumgekommen.“ Meine Stimme klang ziemlich zittrig.

„Vielleicht reisen wir ja irgendwann mal alle gemeinsam, also mit Rewi natürlich.“

Ich lächelte verlegen und setzte mich auf sein Bett.

Er gab mir einen Controller und ich starrte das Ding in meinen Händen an.

„Was ist?“ fragte er mich, als er meinen verunsicherten Blick sah.

„Nichts, ich hab nur noch nie mit einem Controller gespielt.“ Gab ich zu.

„Oh okay, willst du lieber ne Fernbedienung?“

Ich nickte und nur kurze Zeit später hielt ich eine blaue Wii-Fernbedienung und ein Nunchuck in der Hand.

Irgendwas das bleibt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt