Kapitel 8 Schuld

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Sein Blick löste etwas Unbeschreibliches in mir aus, die Wut verwandelte sich in Schuld und ich wünschte mir einfach überhaupt keine Gefühle zu besitzen, denn sie zerstörten einfach alles.

Taddl hatte mir nichts getan und ich hatte ihn einfach angeschrien.

„Oh Gott, es tut mir leid." Scheinbar nuschelte ich, denn Taddl sah mich unverständlich an.

„Es tut mir leid!" wiederholte ich, „Ich... ich wollte dich nicht anschreien... ich... es tut mir wirklich leid."

„Es ist okay, ich versteh das."

„Nein tust du nicht, aber das ist auch gut so. Könntest du mich jetzt bitte los lassen? Du tust mir weh." Ich zwang mich zu lächeln und er ließ mich augenblicklich los.

„Ich denke ich sollte jetzt vielleicht wirklich gehen." Erklärte sich Taddl hörbar verunsichert.

„Ja das wäre wahrscheinlich wirklich das Beste." Brachte Basti zu ernst hervor, weswegen ich ihn erschrocken ansah.

Daraufhin drehte Taddl sich um, blickte mir noch kurz in die Augen und verließ die Wohnung.

„Basti! Was sollte das?! Was hat er dir getan?!"

„Anni beruhige dich! Du bist nicht auf MICH sauer!"

Ich sah ihm vollkommen verständnislos und schockiert in die Augen.

„Willst DU mir gerade klar machen, auf wen ICH sauer bin?!"

„Ja, weil du es nicht weißt." Er sagte es ganz ruhig und ich spürte, dass er Recht hatte. Scham durchflutete meine Adern, ich verschränkte die Arme und sah auf den Boden.

Kurz darauf spürte ich, wie Basti mich umarmte.

„Es tut mir leid Anni. Eigentlich bist du doch her gekommen, damit es dir besser geht, komm, wir machen irgendwas Lustiges."

„Schon okay, mir tut es leid, ich darf nicht immer so überreagieren."

„Anni, du weißt ganz genau, dass du nichts dafür kannst."

„Aber Basti, jetzt mal ehrlich, was hat Taddl denn gemacht, dass du so sauer auf ihn bist?"

Mittlerweile hatte er mich los gelassen.

„Du magst ihn oder?"

Ich sah ihn verwundert an.

„Ja natürlich, er ist extrem cool."

Es herrschte Schweigen.

„Also worauf hast du Lust? Wir könnten von mir aus shoppen gehen."

„Basti? Geht es dir gut? Hast du Fieber? Willst du dich vielleicht lieber hinlegen?"

„Hä? Wieso? Mir geht's gut."

„Du hast mich original noch NIE gefragt, ob wir zusammen shoppen gehen wollen!" neckte ich ihn und schaffte es dadurch tatsächlich, ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

„Na komm, mach dich fertig."

Nachdem ich genickt hatte, lief ich in sein Zimmer, kämmte meine Haare, schmierte mir etwas Farbe ins Gesicht und zog mich endlich mal vernünftig an, seitdem ich hier war, lief ich schließlich hauptsächlich im Schlabberlook rum.

Ich schnappte mir meinen Geldbeutel und mein Handy und ging zurück in den Flur.

„Ich geh noch schnell aufs Klo, dann können wir los." Rief Basti mir zu, doch als er ins Bad ging fiel ihm sein Handy aus der Hosentasche, allerdings schien er es nicht zu bemerken, also hob ich es für ihn auf. Ich drehte es um und konnte meinen Augen nicht trauen.

Ein Whatsappchat strahlte mir entgegen.

Halt dich von ihr fern.

Basti hatte diese Nachricht abgeschickt, an niemand anderen als an Taddl.

In diesem Moment, kam er auch wieder aus dem Bad und sah mein schockiertes Gesicht.

„Ich kann das erklären!" er sah ertappt aus.

„Ich bin ganz Ohr." Ich versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben, ich wollte mich nicht schon wieder aufregen.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2015 ⏰

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