A Merry Xmas

Kapitel 3

Eine Woche später..

Michelle saß seit 1 Woche nur im Bett, wenn sie keine Schule hatte. Sie weinte nur noch, Tag und Nacht. Wenn sie nicht weinte, erinnerte sie sich an ihren schlimmsten Dienstag, und das brachte sie zum weinen. Lucy rufte sie jeden freien Moment an, doch Michelle war nicht nach reden. In der Schule war es noch schlimmer. Mika ignorierte sie tagtäglich, sogar in der Gruppenarbeit. Michelle versuchte immer wieder, eine kurze Konversation mit ihm anzufangen. Jedoch gab er nur eine kurze Antwort und konzentrierte sich auf seine Aufgaben. Sie hatte die Befürchtung, dass es jetzt komplett aus ist. Das sie mit dem einen Kuss alles ruiniert hat. 

Immer wenn sie zuhause ankam, legte sie ihre Tasche ab, nahm sich ihren Lieblingspyjama und schmuste sich in ihr Bett. Dort weinte sie dann, solange sie konnte. Raus kam sie nur, wenn ihre Mutter nach ihr rufte oder sie auf Toilette gehen muss. Ansonsten hatte man keine Möglichkeit mehr, sie zu sehen. Sie verfolgte dann Mika's Leben auf seinen sozialen Netzwerken, immer mit Tränen in den Augen, da er anscheinend kein Problem mit dem Kuss hatte. Nur gegenüber Michelle verhielt er sich wie ein Arsch. 

Nachdem sie am Samstag mit Bauchschmerzen aufstand und ins Bad ging, nahm sie sich einen Entschluss. Sie würde ihn ganz einfach vergessen! "Er ignoriert mich eh schon die ganze Zeit, also warum sollte ich es nicht schaffen?", dachte sich Michelle. Sie genoss den Tag. An ihrem Fenster beobachtete sie die Nachbarschaft und las ihr Lieblingsbuch "Selection". Sie backte sich ein Tassenkuchen, schrieb in ihr Tagebuch und erledigte ein paar Hausaufgaben. Am Abend entschloss sie sich dann, hübsch zu machen und in einen Club zu gehen. 

Als sie im Club ankam, war die Stimmung bereits sehr aufgeheitert. Michelle mischte sich direkt in die Menge und tanzte fröhlich, bevor sie an die Bar ging und ich ein Prosecco bestellte. Leider kannte sie im Club keinen, alleine wollte sie aber auch nicht sein. So versuchte sie, jemanden in ihrem Alter zu sichten. Die Auswahl war nicht groß. In der einen Sitzecke saßen 3 Mädchen, die jedoch arrogant und eingebildet aussahen. Die wären wahrscheinlich die letzten gewesen, zu denen sich Michelle setzen würde. An der Theke waren 2 Jungs, die sympathisch aussahen. Doch die beiden machten keine Mühe, zu bleiben, und so musste sie sich weiter umsehen. Doch irgendwie war da keiner. 

Doch! Ganz hinten, in der Chill Lounge, saß Leo aus ihrer Klasse. Michelle konnte ihr Glück kaum glauben. Sie bestellte 2 Prosecco und ging langsam auf Leo zu, der sie jetzt auch sah. Die beiden waren keine Freunde, denn Michelle fan Leo immer etwas seltsam. Doch Feinde waren sie auch nicht. Sie waren immer nur Klassenkameraden, mehr nicht. Leo sagte ihr, dass sie sich gern neben ihm setzen kann, und das tat Michelle auch. Anfangs war es etwas ruhig, da keiner ein Gespräch anfangen wollte, doch mach einigen Minuten sprach Leo. "Und, was machst du hier so?". Er wirkte schüchtern, als er fragte. "Naja, mir war langweilig. Und ich war noch nicht so oft in einem Club, also dachte ich, gehe ich einfach mal wieder in einen.", antwortete sie. So ging das Gespräch immer weiter, bis nach Mitternacht. Da der Club an dem Tag bereits um 1 Uhr morgens schloss, entschlossen die beiden, durch den Wal nach Hause zu gehen. 

Als sie bei Michelle vor der Tür standen, verabschiedete sich Leo von ihr, da er 3 Straßen weiter wohnt. Sie versprachen sich, ab sofort öfters zu reden. Es war bereits 2:45 Uhr, da die beiden viel geredet haben auf dem Rückweg. Als sie wieder in ihrem Bett lag, grinste sie. All die Jahre dachte sie, Leo ist ein introvertierter und komischer Schüler. Naja, introvertiert stimmte eigentlich. Doch er ist ganz okay, dachte sie sich. Sie schrieb ihn sofort an und fragte, ob er gut zuhause angekommen ist. Leo antwortete schon 2 Minuten später mit "Ja =)". Als sie ihr Handy gerade ausmachen wollte, fiel ihr ein Chat mit einer neuen Nachricht auf. Es war der Chat mit Mika! Sie verfiel in leichte Panik. Doch sie entschloss sich, den Chat erst nachmittags zu öffnen, wenn sie bei Lucy ist. Und bevor sie es sich anders überlegen konnte, legte sie ihr Handy auf den Nachttisch, zog sich bequeme Sachen an. Sie blickte nochmal auf ihr Handy, bevor sie sich dann doch schlafen legte und ausnahmsweise nicht von Mika träumte. 

Michelle war gerade in einem schönen Traum, als sie 2 Stimmten hörte, die ihr sehr vertraut vorkamen. Ihre beiden Brüder standen nebeneinander vor ihrem Bett und klopften mit Löffel auf kleine Töpfe, wodurch sie leichte Kopfschmerzen bekam. "Raus aus meinem Zimmer!", schrie sie ihre Geschwister an, die sofort lachend wegrannten. Michelle guckte auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits 2 Uhr nachmittags ist. "Oh verflixt, Lucy kommt gleich!", dachte sie sich und stand auf. Da es ihre beste Freundin war, zog sie sich einfach ein bequemen Jumpsuit an. Doch ihr Gesicht und ihre Haare wollte sie unbedingt noch machen, bevor Lucy da war. 

Sie hatte gerade ihre Haare fertig gebürstet, als es klingelte. Keine 5 Minuten später stand dann auch Lucy bei Michelle im Bad, und die beiden umarmten sich, als hätten sie sich 3 Jahre nicht gesehen. Während Michelle in ihrem Zimmer eine Gesichtsmaske auflegte, erzählte Lucy, was sie alles erlebt hat, während sie sich nicht gesehen haben. Sie erzählte von ihrer Schule, den neuen Austauschschüler, der ganz niedlich war, aber nicht für eine Beziehung bereit war, und von ihren Verehrern. Als sie damit fertig war, fragte sie Michelle, ob sie eigentlich was neues von Mika gehört habe. Sofort erinnerte sie sich an die Nachricht von ihm! "Ich habe gestern eine Nachricht von ihm bekommen", erklärte sie Lucy, die sofort hellhörig wurde. "Und?", fragte sie aufgeregt. "Was schreibt er?". Michelle zuckte nur mit ihren Schultern. "Ich habe sie noch nicht geöffnet, das wollte ich jetzt erledigen.", gestand sie. Doch Lucy war zu aufgeregt: "Worauf wartest du denn? Öffne sie!"

Michelle war sich unsicher. "Vielleicht wollte er darüber reden? Vielleicht machte er sich auch nur lustig über mich? Eventuell war er nur betrunken und musste eine Nachricht an mich schicken wegen einem dummen Saufspiel, oder er hat sich im Chat vertan.". All die Gedanken schwebten durch ihren Kopf. Doch sie nahm ihr Handy, öffnete Whatsapp und las die Nachricht...