A Merry Xmas

Kapitel 4

Sie wollte weinen, als sie die Nachricht las. Doch nicht aus Trauer oder Wut. Nein, sie wollte weinen vor Freude.

Mika
Hey, uhm...das lernen mit dir war echt schön, und ich würde es gern wiederholen. Natürlich nur, falls du willst

Mika
Und das wegen letztens...lass uns das einfach vergessen..

Michelle war überwältigt, was Lucy sofort an ihrem Gesichtsausdruck erkannte. "Was hat er denn jetzt geschrieben?! Na los, sag!!", forderte sie gespannt. Als Michelle ihr die Texte zeigte, schrien beide auf und umarmten sich. Sie überlegten beide sofort, wie sie es neu angehen sollten. Die ganze Nacht lagen sie im Bett und machten Pläne, schrieben Notizen auf kleine Post-It's, die sie jedoch nach einer Zeit wieder verloren.

Es war bereits 4 Uhr morgens, und Michelle lag hellwach im Bett, während Lucy neben ihr lag und schnarchte. Sie musste grinsen, denn eigentlich schlief Michelle immer als erstes ein. Doch heute denkte sie nach. Über Mika. Über den neuen Plan. Ob es das richtige ist. Sie war sich auf einmal unsicher, ob sie Mika überhaupt nochmal sehen wollte. Michelle stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch und nahm sich ein paar Zettel und ihren Stift, womit sie immer Pro- und Contralisten machte.

Sie überlegte sich, wo sie sitzen könnte, und entschloss sich für ihr Fenster. Im Sommer hatte ihre Mutter zum Glück ein kleines Licht dort angebracht, wodurch sie genug sehen konnte. Während sie die Liste schrieb, schien alles klar zu sein und doch so vernebelt.

----------*----------

Als sie aufwachte, war ihr schwindelig und sie wusste kurz nicht, wo sie war. Doch dann fiel es ihr ein! Sie saß noch immer am Fenster, mit der Liste halb in der Hand. Als sie auf die Uhr schaute, erschrak sie. "Oh Gott, schon 13 Uhr!", schrie sie auf, während sie nach unten rannte, in der Hoffnung, dass Lucy noch da war. Unten begrüßte sie ihre Mutter freundlich, und sie sagte ihr, dass Lucy bereits gehen musste. Doch Michelle hörte gar nicht zu, denn sie bemerkte erst jetzt die andere Person in dem Sessel. Dort saß er, mit seinen gepflegten Haaren, lässigen Klamotten und einem Grinsen im Gesicht, dass nicht ohne Grund da war. 

"Guten Morg...naja, guten Mittag, eher gesagt",  begrüßte Mika sie nun und stand auf. Michelle war verwirrt, denn eigentlich waren die beiden gar nicht verabredet. Mika sah anscheinend, dass sie verwirrt ist. "Ich dachte, du willst nochmal lernen, bevor wir morgen die Arbeit schreiben", erwiderte er, während er sich ein Schmunzeln verkneifen muss. 

"Ähem...ja...nein...doch...doch, gern. Aber ich muss mich vorher frisch machen und etwas frühstücken." Sie war komplett überfordert. Er war einfach bei ihr und fragte sie, ob sie lernen wollen. Sie stand nur da und malte sich alles aus, wie es laufen könnte, als ihre Mutter sie aus den Träumen riss. "Geh doch schonmal hoch und bitte ihn, in deinem Zimmer zu warten. Ich mache euch etwas zu essen. Irgendwelche Wünsche?". Die Frage richtete sie nur an Mika, denn sie wusste, dass ich Pancakes mit Sirup am Sonntagmorgen liebe. "Nichts, danke. Ich habe bereits gefrühstückt." Wir gingen dann hoch und ich zeigte ihm mein Zimmer, während ich schonmal andere Klamotten als meinen Jumpsuit raussuchte. Im Bad putzte ich mir dann erstmal die Zähne  und bürstete meine Haare. Nachdem ich mir meine neuen Klamotten angezogen habe( eine Jogginghose und ein einigermaßen hübsches Shirt), legte ich mir ein  wenig Make-Up auf. 

"Er ist wirklich hier! In meinem Zimmer! Gleich nebenan!", überlegte sie und musste fast laut aufschreien. Sie setzte sich auf den Toilettendeckel und hielt sich ihren Kopf mit ihren Händen. "Was, wenn ich ihn wieder küsse?",  dachte sie und wurde kurz panisch, denn dieses mal könnte sie nicht einfach abhauen und nach Hause fahren. Denn sie waren ja bei ihr!

Nachdem sie sich beruhigt hatte und etwas Wasser in ihr Gesicht gespritzt hat, ging sie zurück in ihr Zimmer.