FIVE

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05:: kim seokjin tw: mentioned violence/death

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05:: kim seokjin
tw: mentioned violence/death

Es war still in dem Raum.
Die Luft war immer noch stickig und ließ Namjoons Magen mit ihrem metalligen Geruch (Blut) flau fühlen.
Ein wenig hatte er sich zwar schon daran gewöhnt, schließlich saß er seit drei Stunden unbewegt auf demselben Stuhl, doch gefallen tat es ihm ganz und gar nicht.

Es war still im Raum, bis auf Seokjins leises Röcheln, wenn er einatmete. Namjoon beobachtete nachdenklich die Silhouette des jungen Mannes, die sich nur schwach in der Dunkelheit des Zimmers abhob; sein Brustkorb bewegte sich unregelmäßig, doch das Wimmern hatte schon längst nachgelassen. Irgendwann waren selbst Seokjin die Schmerzen zu intensiv geworden und er hatte sich mit glasigem Blick auf seinen Laken gekrümmt, doch seine Antworten auf Namjoons Fragen hatte er immer noch erstaunlich trotzig klingen lassen, was selbst den Braunhaarigen beeindruckt hatte.

»Ihr seid euch ähnlich«, hatte Jimin kopfschüttelnd gemeint. »So unerträglich starrköpfig.«

Der Jüngere war auf Namjoons Bett eingeschlafen, nachdem sich der Braunhaarige zögernd dazu bereit erklärt hatte, über ihren Gast zu wachen, was er nur getan hatte, weil er Seokjin nicht traute und sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber seiner Gruppe zu groß war, als dass er diesen Fremden in ihrer Mitte alleine lassen würde.

Nun saß er schlaflos und mit rasenden Kopfschmerzen auf einem gebrechlichen Klappstuhl, während er versuchte nicht zu viel durch die Nase einzuatmen. Der Ventilator zu seinen Füßen klapperte blechern und obwohl der schwache Luftzug, der sanft über sein Gesicht strich, eine angenehme Abwechslung war, hallte das Rauschen dröhnend laut hinter seiner Stirn wider.

Seufzend vergrub der Braunhaarige seine Hände in seinen Haaren und stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab.
Jungkook war absolut begeistert von dem Fremden, was niemand so richtig nachvollziehen konnte, da der Schwarzhaarige nicht weniger bissig als bei den meisten anderen reagiert hatte; Namjoon stellte hierbei die Ausnahme dar, denn Seokjin schien ihn regelrecht zu verabscheuen.
Dies beruhte aber auf Gegenseitigkeit; so sehr Jimin den Braunhaarigen dafür auch tadeln würde.

Ächzend erhob sich Namjoon und dehnte seine steifen Glieder, die vom stundenlangen Sitzen zu schmerzen begannen, doch die unangenehme Unruhe in seinen Knochen blieb.

»Gyh-, Gymnastik n-neben meih-meinem Totenbett?«, ertönte plötzlich Seokjins brüchige Stimme hinter dem Braunhaarigen und sein Herz setzte einen Schlag aus. Er drehte sich um und obwohl er in dem dunklen Raum so gut wie nichts erkennen konnte, sah er das feuchte Blitzen von dem spöttischen Grinsen des anderen.
Namjoon kniff die Augen zusammen und ging neben dem Schwarzhaarigen in die Hocke.

»Das hättest du bestimmt gerne.«

Seokjin schnaubte verächtlich und der Braunhaarige legte seine Hand auf die Stirn des Liegenden. Sie glühte unter seinen Fingern, doch es erschien ihm besser als am Nachmittag zuvor. »Weg mit duh-deinen Gr-Griffeln«, fauchte der Schwarzhaarige und entwand sich aus seinem Griff.
Jetzt war es Namjoon, der spöttisch grinste. Er erhob sich langsam und ließ sich wieder auf den schmalen Stuhl fallen.

»Warum willst du sterben?«, fragte er nach einigen Minuten in ihr kühles Schweigen, doch er bekam keine Antwort. Aus irgendeinem Grund machte ihn das wütend. Menschen, die ein ganzes blühendes Leben verdient hätten, mussten sterben und diese Person wollte-

Er knirschte mit den Zähnen und schloss die Augen.
»Du w-weißt doch wih-wie es da dr-draußen is'«, sagte Seokjin irgendwann eisern, doch das ließ Namjoon nur wütend seine Fäuste ballen. »Nih-Niemand kann mich zwingen in s-so einer Wuh-Welt zu leben.«

»Es ist ungerecht«, zischte der Braunhaarige zornig und er presste seine zitternden Hände gegen seine Schläfen. »Wir schulden es den Toten zu überle-«

»I-Ich schulde den Tuh-Toten gar nichts«, wurde er von Seokjin unterbrochen und natürlich-

Natürlich wusste Namjoon, dass der Schwarzhaarige irgendwo Recht hatte und dass er niemanden seine Ansichten aufzwingen konnte, doch er sah das leblose Gesicht seiner Schwester vor sich, er spürte wie ihr Blut auf seiner Haut trocknete, er hörte, wie ihre Knochen knackten, als sie von fauligen Händen auseinander gerissen wurde und es war so-

Unfair,unfair,unfair,unfair-

»Also gibst du einfach auf?«, presste Namjoon zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und versuchte simultan sein heftig pochendes Herz zu beruhigen.

»Es g-gab nie etwuh-etwas aufzugeben.« Damit drehte sich Seokjin auf seine andere Seite und der Braunhaarige konnte nichts tun, außer wutentbrannt auf den dunklen Fleck, der der Rücken des Liegenden sein musste, zu starren.

Erst in den frühen Morgenstunden, als Hoseok ihn von seiner Wache ablöste und er die warme Hand des Jungen auf seiner Schulter spürte, konnte sich Namjoon beruhigen.

»Ich hasse diesen Typen«, murmelte er, als er aus dem Zimmer in den schmalen Gang trat und zum ersten Mal seit Stunden keinen Blutdunst mehr einatmen musste.

»Soll er doch in der Hölle verrotten.«

»Du bist Atheist«, fügte Jimin hilfreich seinem Gedankengang hinzu, der wie aus dem Nichts neben dem Braunhaarigen aufgetaucht war. Der Orangehaarige strich dem Älteren sanft durch die zerzausten Haare und tätschelte liebevoll seine Wange. Namjoon verdrehte gutherzig die Augen und Jimin kicherte.

»Leg dich hin. Kooks hält gerade dein Bett warm«, missmutig biss sich der Jüngere auf die Unterlippe. »Er hatte schon wieder einen Alptraum und hat sich zu mir gelegt. Sei lieb zu ihm.« Jimin lächelte traurig und Namjoon nickte mit schwerem Herzen.

Er würde alles tun, damit wenigstens Jungkook leben könnte.

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i listened to my exclusive mitski playlist while writing this
no i am not okay

jedenfalls geht's hier endlich weiter whoop whoop
sorry, für das kurze chap, but it just be like that sometimes

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 18, 2021 ⏰

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