Wie wir kriminell wurden -20-

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"Nur damit ich das jetzt richtig verstehe: Wir brechen in die Schule ein, nur um diesen Brief zu klauen?", fragte Lizzy skeptisch. Sie war wohl noch nicht so ganz überzeugt von Robins Plan. Ein Wunder das sie überhaupt erschienen war. Da sie im Grunde genommen nichts mit der Band und ihren Angelegenheiten zu tun hatte, hätte sie es sich auch einfach mit einer Tasse Tee vorm Fernseher gemütlich machen können.

"Wenn du es so sagst, klingt es tatsächlich einen bisschen bescheuert." Allerdings. Nach Schulschluss, hatten wir uns zusammengesetzt und zwanghaft versucht eine Möglichkeit zu finden, Direktorin Müller umzustimmen. Da wir uns einig waren, dass Kuchen backen und andere Bestechungsversuche nichts bringen würden, blieb uns nichts anderes übrig als irgendwie den Brief an den NSC eigenständig zu entsorgen.

Die Post geht, laut Behauptungen der anderen, immer erst morgens raus. Außerdem sei die äußere Kellertür nie verschlossen, ein "Einbruch" war daher nicht sonderlich umständlich.

Strafbar, und damit auch dämlich, war die ganze Sache trotzdem.

"Okay. Zwei bleiben draußen und halten Ausschau nach.. Allem was zwei Beine hat und in der Lage ist die Polizei zu rufen."

"Wie wäre es mit dem Hausmeister?", bemerkte ich und wies auf das schnuckelige Einfamilienhaus hin, dass sich keine hundert Meter vom Schulgebäude hinter Bäumen versteckte.

Mein bester Freund Cedric lächelt mich aufgrund meiner Bemerkung mitleidig an. "Elli, ich weiß logisches Denken ist nicht ganz so einfach, aber kein Auto vor dem Haus, kein Licht im Haus, kein Hausmeister Zuhaus.", trug er höchst poetisch vor, so als würde es sich bei seiner Schlussfolgerung um ein altes Sprichwort oder etwas total philosophisches handeln.

Normalerweise bin ich kein Fan von "Schweigen ist Gold", und es brannte mir auch ehrlich gesagt auf der Zuge, eine Bemerkung über seinen zweifelhaften Dichterfähigkeiten dazulassen, aber in Zeckes Fall schien die Sache mit dem Schweigen zu funktionieren. Ging ich nicht auf sein Gestichel ein, hielt er die Klappe. Und damit war allen Beteiligten geholfen.

"Lizzy und ich bleiben draußen. Falls doch wer kommt, dann können wir...", verkündete Steven. Wenn tatsächlich wer gekommen wäre, hätten er und Lizzy sowieso keine Möglichkeit gehabt uns zu warnen. Das schien auch Steven klar zu werden. Stotternd suchte nach einer Ausrede um nicht an der dämlichen Aktion teilnehmen zu müssen. "...Euch warnen.", beendete er schließlich.

Ich verkniff mir zu fragen, wie er das anstellen wollte, und schenkte stattdessen Lizzy ein grinsen.

"Klingt gut.", stimmte Lizzy zu, ignorierte mein Grinsen und stellte sich demonstrativ neben Steven. Die beiden schienen sich wirklich gut zu verstehen. Keine Ahnung warum, letztendlich auch egal. Lizzy täten ein paar richtige Freunde sicherlich gut, und Steven schien auch nicht der Typ zu sein, der zum zählen seiner Freunde einen Taschenrechner benötigt.

"Ja dann, auf geht's!" Ich war seltsamer Weise motiviert. Wir waren dabei etwas Kriminelles zu tun, und ich war voll bei der Sache. Wobei man sagen muss, dass wir uns noch nicht sicher waren ob das, was wir vor hatten überhaupt gegen das Gesetz verstößt. Unser 'Plan' sah nämlich so aus, das wir durch die offene Kellertür in den Keller gelangen konnten, und von dort aus hoffentlich ohne Probleme ins Erdgeschoss zum Sekretariat kamen. Wenn wir Glück hatten, mussten wir dort nicht mal das Schloss knacken. Danach würden wir einfach wieder verschwinden.

Klingt simple, ob die Umsetzung es auch war, würde sich zeigen.

Bevor wir allerdings loslegen konnten hatte Michael noch eine Kleinigkeit auszusetzen. "Willst du nicht auch lieber draußen warten? Mit den Krücken bist du ja nicht so ganz mobil."

Theoretisch hatte er recht, aber wie schon gesagt, ich war motiviert und wollte das unbedingt durchziehen. Ich suchte gerade nach den richtigen Worten, als Zecke mir zuvor kam. "Da ist doch eh niemand. Wir können uns so viel Zeit lassen, wie wir wollen. Außerdem kann Ellie doch schon fast wieder laufen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 20, 2016 ⏰

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