7 - Marie

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Schönen 7.Dezember🎄

Ich hoffe ihr habt den zweiten Adventssonntag gut verbracht!

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-Marie-

"... Und eine Frau, der es wichtiger ist das du Geld nach Hause bringst... Als das du Zeit mit ihr verbringst. Willst du das?" fragte ich als er auch nach Minuten nichts gesagt hatte.
"Nein." gestand er schlicht aber ehrlich.
Ein Blick auf die Uhr verriet uns das es schon kurz nach Mitternacht war.
"Frohe Weihnachten Marie." seufzte er und drückte mich ein wenig fester an sich. Ich mochte Raphael, jetzt sogar noch mehr als vor diesem Gespräch. Es zeigte mir das er offen für die Meinung anderer war, sich für meine Sicht auf Dinge interessierte und schien nun darüber Nachzudenken ob er mit dem was ich gesagt hatte konform gehen konnte oder nicht.

"Dir auch frohe Weihnachten..." lächelte ich leicht und sah zu ihm auf.
"Darf ich mir von dir etwas zu Weihnachten wünschen?" fragte Raphael leise und drückte mir einen sanften Kuss ins Haar. Unser Gespräch hatte etwas zwischen uns verändert.
Nicht schlecht, ganz im Gegenteil, es hatte uns einander näher gebracht.
"Was den?" murmelte ich müde und schloss die Augen entspannt.
"Versprich mir, das wir das nächste Weihnachten zusammen verbringen." flüsterte er während er eine Decke um uns drei legte.
"Alles was du willst..." hauchte ich und schlief ein. So wirklich realisiert hatte ich nicht was ich Raphael da versprochen hatte. Noch weniger hatte ich daran gedacht was es zu bedeuten hatte, nämlich das er uns weiterhin sehen wollte wenn wir aus unserem 'Eiskäfig' befreit wurden.

Ich schreckte hoch als Matheo quengelte.
"Pssst lass deine Mama doch schlafen." flüsterte Raphael und lachte leise. Neugierig sah ich zu den Beiden die in der Küche am Fenster standen. Raphael schien Tee zu Koche, zumindest roch es herrlich nach Früchtetee. Matheo hatte seine kleinen Finger versucht in Raphaels Nase zu stecken, was auch der Grund dafür war das Raphael vor sich hin lachte.
"Sag mal, muss ich Angst haben das du mir den klaust oder so?" fragte ich verschlafen.
"Oh haben wir dich geweckt? Tut mir leid." Raphael sah Matheo gespielt vorwurfsvoll an.
"Alles gut, wie spät ist es?" fragte ich und erhob mich.
"Halb sechs und dem Wetter nach zu Urteilen unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest." grinste er verschmitzt.
"Raphael Ragucci... Hast du vor mich hier jedes Weihnachten zu besuchen?" fragte ich leise und trat näher um meinen Sohn zu betrachten.
"Wieso hat mein Kind eine rote Nase?" fragte ich Schmunzelnd und versuchte zumindest ihn vorwurfsvoll anzusehen. Raphael sah mich unschuldig an, dann schielte er zu meinem Lippenstift.
"Ich dachte, so wie Rudolf das Rentier... Aber irgendwie wirkt das bei ihm nicht so wie bei..." druckste Raphael herum.
"... Nicht so wie bei einem Rentier?" fragte ich und tat übertrieben so als würde ich nicht nachvollziehen können wieso es bei meinem Sohn so ganz anders aussah als bei einem Tier welches durchschnittlich 100-300kg schwer wurde und ein Geweih besaß... Und Fell, viel Fell.
"Ich Fass es nicht... Komm du kleiner Nachwuchsrudi. Zeit für dein Frühstück. Onkel Raphael kann sich schon mal überlegen welche Weihnachtslieder wir heute Abend trällern werden." lächelte ich und nahm meinen Sohn mit auf die Couch.

"Ohwei Mein Baby hat jetzt ewig ne rote Nase." jammerte ich als Matheo mittags immer noch eine rote Nase hatte. Alle Versuche den Lippenstift zu beseitigen scheiterten.
"Baby wir müssen uns eine Rache überlegen." murmelte ich und schielte zu Raphael der gerade mit seiner Mama telefonierte.

"Raphael? Erzähl deiner Mama was du angestellt hast!" rief ich und stapfte mit Matheo auf ihn zu.
"Was?" fragte er schockiert und sah mich minimal panisch an.
"Raphael, Was hast du getan?!" hörte ich die Frau aus meinem Telefon rufen. Ich lachte und schielte über Raphaels Schulter in die Kamera.
Ich hob meinen Sohn an, so das dieser ebenfalls im Bildschirm zu sehen war.
"Er hat Matheo bemalt." gluckste ich und sah zu dem Mann neben mir auf.

"Sind sie Marie? Natürlich sind sie Marie... Wer sonst. Ich danke ihnen von tiefstem Herzen. Sie haben meinen Sohn gerettet... Gott wird sie und ihren Sohn beschützen... Ich werde jeden Abend für sie Beten.. Raphael benimm dich und sei der Frau eine Hilfe!... "  redete sie plötzlich aufgeregt drauf los. Man konnte an ihrem Akzent hören das sie Italienerin war.
Ich gluckste und sah zu Raphael auf.
"Er ist mir eine sehr große Hilfe. Auch wenn er Matheo weihnachtlich Dekorieren wollte!" versuchte ich die temperamentvolle Frau zu beruhigen.
"Mama, ich muss John noch anrufen. Der denkt sonst er muss sein Album alleine fertig machen." lenkte Raphael ab und schickte einen Luftkuss gegen den Bildschirm.
"Tuh das, feiert Weihnachten schön und benimm dich so wie ich dich erzogen habe!" sagte sie mit Nachdruck und beendete dann das Gespräch.
"Das war gemein!" sagte er gespielt beleidigt und zog einen Schmollmund.
"Du hast einem Baby die Nase bemalt, das ist auch gemein." warf ich lachend ein und umarmte Raphael.
"Deine Mama ist Toll." murmelte ich und schloss kurz die Augen. Er roch gut und strahlte eine angenehme Wärme aus. Obwohl es unfassbar warm in der Wohnstube war, so tat seine Wärme auf eine ganz andere Art und Weise gut.
"Ja das ist sie." nuschelte er gegen mein Haar. Er hatte eine Hand um mich gelegt, mit der anderen strich er Matheo liebevoll übers Köpfchen.

Das WeihnachtswunderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt