Kapitel 11

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Jimins Worte hatten mich wirklich gerührt, die Bestätigung zu bekommen irgendwo angekommen zu sein, ließ mich kurzzeitig auf einer Ebene zwischen Euphorie und Erfüllung schweben.

Doch meine Unsicherheit war noch nicht ganz verstrichen, zu sehr hatte sie sich die letzten Jahre in mein Inneres gebohrt und auch wenn ich bereits einer großen Entwicklung voran schritt, so hatte ich noch viel zu lernen.

Diesem Prozess blickte ich allerdings hoffnungsvoll entgegen.

Die Angst, welche sonst mein ständiger Begleiter war, rückte Dank der Sicherheit, welche mir meine neuen Freunde gaben immer mehr in den Hintergrund.

Gerade als ich aufstehen wollte, um mit Jimin zurück ins Klassenzimmer zu gehen, bemerkte ich wie Kim Hyerim sich uns nährte. Sie schien aufgebracht, sprach von irgendwen, den ich nicht kannte.

Unsicher verweilte ich in meiner Position, beobachtete beide und schluckte etwas.

Es war bekannt wie sehr Hyerim Jimin mochte, und auch sie stammte aus guten Elternhaus.

Ein merkwürdiges Gefühl entstand jedoch in meiner Magengegend und nervös kaute ich auf meiner Lippe herum, ehe er mit ihr eilig die Cafeteria verließ.

Was ist denn jetzt los?, ging es mir durch den Kopf und eilig folgte ich ihnen aus der Halle, sah nur noch durch das Fenster, wie sie zusammen das Schulgelände verließen.

Angewurzelt stand ich nun da, wusste nicht was ich sagen sollte, fühlte mich unwohler.

„Scheint wohl, als hätte er sie verletzt...", hörte ich nun Mädchen hinter mir reden.

„Muss hart für sie sein", seufzten sie und gingen an mir vorbei.

Ich dagegen versuchte mir nichts drauß zu machen, was gleichzeitig ziemlich schwer war. Den letzten Monat hatte mich Jimin jeden Tag nach Hause gebracht. Jetzt zu sehen, wie er einem anderem Mädchen folgte, bereitete mir Bauchschmerzen. 

„Hey Yeonmi!", hörte ich nun Jungkook hinter mir rufen und eilig drehte ich mich zu ihm um.

„Wo ist denn Jimin...?", war er selbst etwas verdutzt, doch ich zuckte nur mit meinen Schultern.

„Kim Hyerim ist mit ihm zusammen weg", erklärte ich nun und ich bemerkte wie Jungkook die Augenbrauen zusammen zog.

„Was, will er denn mit der? Ich dachte er ist über sie hinweg?", hörte ich ihn schließlich flüstern, ehe ich meine Augen etwas aufriss.

Hinweg?, ging es mir fiebernd durch den Kopf und ich trat näher an ihn heran.

„In wiefern?", fragte ich nun offen und er wirkte nun deutlich nervös.

„O-oh hat er das gar nicht gesagt", lachte er, wollte mir aus dem Weg gehen und ging starr vor.

„Jungkook!", ermahnte ich ihn nun, wusste nicht mal warum ich so aufgebracht war, immerhin war Jimin doch nur mein Freund.

„Er war in Hyerims großer Schwester verliebt, sie hat ihn aber nur für die eine Sache ausgenutzt", sah er zur Seite und ich stolperte etwas zurück, sah ihn an und drehte mich schnell von ihm Weg.

Verliebt? Und für die eine Sache? Jimin war keine Jungfrau mehr? ,wusste ich nicht mal, weshalb mich das störte, aber in meinem Hals spürte ich einen immer größer werdenden Kloß und unsicher entfernte ich mich immer mehr von ihm.

„W-weißt du Jungkook... Ich hab' noch relativ viel zu tun... W-wir sehen uns morgen", flüchtete ich nun einfach, winkte ihm noch zu.

Schnell setzte ich meine Füße voreinander, verließ die Schule und lief schließlich die Hauptstraße entlang. Überlegend trat ich einen Stein vor mir her, achtete kaum auf den Verkehr, als mich ein lautes Hupen aus den Gedanken holte.

Between love and obstaclesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt