Kapitel 7

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„Managerin?!", sah ich ihn schockiert an, zeigte ungläubig auf mich selbst, Jimin nickte hektisch.

„Ja, dass ist perfekt für dich! Und ich habe auch schon etwas Erfahrung auf der Bühne!", grinste er stolz, doch mein Blick änderte sich nicht.

Ich war nicht wirklich davon überzeugt. 

Vor allem war ich nicht von der Managerin in mir überzeugt.

„Du weißt, aber schon, dass ich sehr schüchtern bin", sagte ich monoton. Jimin nickte wieder eilig.

„Und, dass das eventuell nicht die beste Eigenschaft für eine Managerin ist", murmelte ich weiter und Jimin zuckte mit den Schultern.

„Ist doch egal! Darüber solltest du dir überhaupt keine Gedanken machen!", rutschte er mit seinen Stuhl näher an mich heran.

„Die Leute kommen so oder so. Du dagegen kannst dieses Projekt gleichzeitig nutzen um endgültig deine Inneren Dämonen zu besiegen", steckte er mich fast mit seinem Optimismus an.

Eigentlich war das auch gar keine schlechte Idee. Seit dem ich Jimin kennengelernt hatte, veränderte ich mich, das spürte ich. Die Vorstellung tatsächlich meine dunkle Seite zu verlieren, fühlte sich irgendwie gut an.

Doch wirkte dies Annahme auch gleichzeitig immer noch viel zu weit entfernt.

„Also Yeonmi?", sah mich Jimin mit großen Augen an.

Für einen Moment wollte ich seinen Blick erwidern, blickte direkt in seine Augen und das löste erneut etwas in mir aus.

Ich konnte seinen Kampfgeist, den riesigen Willen, in seinem Ausdruck erkennen. Er wollte das wirklich und war jetzt schon Feuer und Flamme.

„Okay", stimmte ich schließlich unüberlegt zu und zuckte anschließend zusammen.

Aber Yeonmi!, wurde mein Inneres panisch und ich öffnete schockiert meinen Mund, starrte auf den Boden.

„Super! Danke, danke! Du bist die beste Yeonmi!", freute Jimin sich wie verrückt, fiel mir um den Arm, doch ich konnte noch immer nicht fassen, was ich da gerade zugesagt hatte.

Bist du jetzt schon von allen guten Geistern verlassen?

Ich schluckte schwer, erwiderte nur zögerlich seine Umarmung, und bemerkte wie meine Hände zitterten.

Du hast nicht genug drüber nachgedacht... Er hat dich geblendet und du bist schwach geworden.

Er drückte mich stärker an sich, ehe er etwas verlegen von mir abließ.

„Sorry, ich war etwas außer Rand und Band", gab er zu, doch das störte mich gerade gar nicht.

Den Konflikt, welchen ich mit meinem Inneren führte, ließ mich alles andere nur gedämpft wahrnehmen.

„Ich bin mir wirklich sicher, dass du es schaffen kannst deinen Schweinehund zu besiegen", legte Jimin nun seine Hand auf meine Schulter, zwang mich ihm in die Augen zu blicken.

„Das spüre ich einfach Yeonmi", lächelte er wieder.

Er hat recht, sagte nun meine gute Innere-Hälfte und ich lauschte auf.

Du hast schon soviel geschafft Yeonmi, also warum nicht auch das?

Hatte sie eigentlich recht. In Gegensatz zu vor drei Wochen hatte ich eine riesige Entwicklung durch gemacht und das alles hatte ich Jimin zu verdanken.

Du wirst es mit ihm an deiner Seite schaffen, tankte ich seit langem innere Stärke und atmete tief durch.

„I-ich werde... mir viel Mühe geben und eine gute Managerin werden", war meine Stimme noch schwach. Jimin nickte derweil, wuschelte mir sanft durch meine Haar und lächelte noch immer.

„Natürlich wirst du eine gute Managerin werden... Du hast doch schonmal ein spitzenklassiges erstes Mitglied... also? Was soll schon schiefgehen?", gab er mir Mut und ich nickte.

„Erstklassiges Mitglied also?", grinste ich jetzt doch etwas.

Niedlich, ging es mir nur durch den Kopf.

„Natürlich", zwinkerte und stand auf.

„Und anscheinend kann ich auch mit gutem Fanservice punkten", wollte er sein Shirt wieder anheben und panisch fuchtelte ich mit meinen Händen herum, ehe ich meine Augen zuhielt.

Jimin helles Lachen hallte durch den Raum, ehe ich bemerkte wie er sich wieder neben mich setzte.

„Keine Sorge...", kam er mir wieder näher.

„Es wird kein anderer als du diesen Fanservice genießen können", flüsterte er nun in mein Ohr, brachte damit mein Inneres zum Schreien.

Sofort nahm ich meine Hände von meinen Augen, sah ihn starr in seine Augen, ehe wieder lachte.

„War nur ein Scherz", schlug er mir leicht gegen den Oberarm und schüttelte belustigt seinen Kopf, ehe er mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

„Oder willst du das tatsächlich?", erwiderte er daraufhin neckisch und ich wurde augenblicklich rot, formte mit meinen Unterarmen ein X und schüttelte hektisch meinen Kopf.

„Okay, okay!", grinste er und stand auf.

„Schade, ich hätte es gemacht", wollte er es wieder nicht lassen.

Ich sah derweil verlegen zur Seite, räusperte mich und bemerkte, wie er sich seine Jacke anzog.

„G-gehen wir noch raus?", fragte ich deshalb und legte fragend meinen Kopf schief.

„Sozusagen" warf er mir meinen Blazer entgegen, welchen ich kurz vorher abgelegt hatte.

„Wir brauchen nämlich eine großartige Stimme für unsere Band und ich weiß auch schon wer das Sein wird", wirkte er überzeugt, ehe er zu seinem kleinen Tisch mit den Fotos ging.

Überrumpelt zog ich mir meinen Blazer über, stellte mich hinter ihm und blickte ihm über die Schulter.

„Dir geht's jetzt an den Kragen, Jeon Jungkook", waren seine letzten Worte bevor wir das Haus verließen.

Between love and obstaclesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt